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Brixton Hill: Roman (German Edition)

Brixton Hill: Roman (German Edition)

Titel: Brixton Hill: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoë Beck
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Patricia ihn sofort unter ihre Fittiche und verordnete ihm ein Praktikum in der Bank. Etwas, das er nie vorgehabt hatte, nun aber nicht ausschlagen konnte, weil er keine Ahnung hatte, wie er das tun sollte.
    »Ich will gar nicht«, sagte er Em im Vertrauen.
    »Wird dir schon nicht schaden«, sagte sie und raufte ihm die Haare.
    »Ich bin keine fünf mehr.« Beleidigt sah er sie an und strich sich durch die Locken.
    »Es wird nicht ganz so langweilig wie in der Buchhaltung.«
    »Versprochen?«
    »Ich rede mit meiner Tante. Eigentlich bist du ja alt genug, um das selbst zu übernehmen. Keine fünf mehr und so.«
    Jono verzog das Gesicht. »Es geht mir nicht gut.«
    »Es geht gerade keinem von uns gut, Jono.«
    »Tut mir leid«, sagte er. »Ich weiß.«
    Dass Alan immer noch nicht verhaftet worden war, wurde Em klar, als die Beamten, die für ihre Sicherheit abgestellt waren, nicht verschwanden. DCI Palmer hatte allerdings weniger Angst um Ems Leben als vielmehr darum, dass es jemand auf das Geld der Everetts abgesehen haben könnte und durch die Anschläge von der Privatbank hohe Summen erpressen wollte. Die Anschläge interpretierte sie als Drohungen, bei denen unglücklicherweise einiges schiefgelaufen war. Em sagte ihr in so deutlichen Worten, was sie von diesem Ermittlungsansatz hielt, dass Palmer fast die Beherrschung verlor.
    Kurz darauf rief Em noch einmal bei Palmer an, entschuldigte sich der Form halber und fragte: »Was ist jetzt mit Alan Collins? Geben Sie mir etwas Konkretes.«
    »Okay. Dann hören Sie gut zu. Da gibt es nichts. Wir haben ihn überprüft.«
    »Wie meinen Sie das, Sie haben ihn überprüft?«
    »Sie wissen, dass wir Ihre Hinweise sehr ernst nehmen. Stalking ist eine Straftat, und wir …«
    »Konkret, bitte.«
    »Hat er sich noch einmal bei Ihnen gemeldet?«
    »Nein. Das würden Sie wissen, wenn Sie ihn überwachen. Sie sind gar nicht an ihm dran, richtig?«
    Palmer zögerte. »Emma, hören Sie. Wir haben …«
    »Warum nicht? Er war es doch! Sie haben immer gesagt, dass Sie diesem Hinweis nachgehen!«
    »Lassen Sie mich ausreden. Alan Collins wurde intensiv überprüft, und er hat allem Anschein nach nichts mit dem Tod Ihres Bruders zu tun. Auch nicht mit dem Anschlag auf den Limeharbour Tower.«
    »Unmöglich. Dann haben Sie nicht richtig gearbeitet. Ich meine … Im Ernst. Der Typ kann alles, wenn es um Computer geht.«
    »Wir haben unsere Experten. Die hätten das herausgefunden.«
    »Nein! Nein, er ist wirklich … Er kann … Also, er würde doch wissen, was er machen muss, damit man ihm nichts nachweisen kann!«
    »Wir sind in diesen Dingen sehr gründlich. Es wäre nicht das erste Mal, dass jemand …«
    »Sie haben nichts gegen ihn in der Hand?« Em versuchte, nicht wieder zu schreien. »Nach über einer Woche sind Sie keinen Schritt weiter und haben immer noch nichts gegen ihn in der Hand? Übermorgen ist die Trauerfeier für meinen Bruder, und Sie haben nichts ?«
    »Nein, ich würde das etwas anders formulieren: Wir sind uns sehr sicher, dass Mr. Collins nichts mit den Anschlägen zu tun hat. Allerdings ermitteln wir auch noch …«
    »Erst sagen Sie ›allem Anschein nach‹ und dann ›sehr sicher‹? Also was jetzt? Ganz sicher sind Sie sich nicht, oder?«
    »Wir haben nicht den geringsten Hinweis gefunden, dass er …«
    »Natürlich haben Sie das nicht!« Jetzt schrie sie Palmer an. »Natürlich nicht! Er ist ja nicht blöd!«
    »Emma, er hat nichts …«
    »Was wollen Sie jetzt tun? Mich ewig bewachen lassen, oder was?«
    »Wir …«
    »Er war’s. Das wissen Sie genauso gut wie ich. Der Unterschied ist nur, ich brauche keine Scheißbeweise.« Em hörte noch, wie Palmer loslegte, etwas wie »Machen Sie keinen Unsinn« und »Ich warne Sie« zu brüllen, und legte auf.
    Em stellte ihr Smartphone auf Stumm, weil sie wusste, dass Palmer versuchen würde zurückzurufen. Nun musste sie sich nur etwas überlegen, um an den Polizisten vorbeizukommen und sich abzusetzen, bevor diese von ihrer Vorgesetzten gewarnt wurden und Anweisungen bekamen, sie nicht in Alans Nähe zu lassen – dabei sollte es eigentlich umgekehrt sein.
    Allerdings kam Em nicht weit. Im Treppenhaus stellte sich ihr einer der Aufpasser in den Weg.
    »Na, Langeweile?«, fragte er.
    »Ich muss an die Luft.«
    »Da kommen wir doch gerne mit. Irgendwelche Wünsche? Soll ich? Oder lieber unser Sam?«
    Sam war sehr jung und noch nicht lange bei der Polizei. Vielleicht ließ der sich am leichtesten abhängen. »Wo ist

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