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Brown Sandra

Brown Sandra

Titel: Brown Sandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Hauch von Skandal
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verheilt. Jede der Sitzungen verließ sie mit dem Gefühl, noch einmal vergewaltigt worden zu sein. Nach einigen Monaten der Therapie wuchs jedoch die Hoffnung in ihr, daß sie ihre Ängste irgendwann würde ablegen können. Wenn das tatsächlich geschah, würde sie mindestens genauso glücklich sein wie Hank.
An einem frostigen, stürmischen Märznachmittag in ihrem zweiten Studienjahr lief Jade den Weg zum Haus hinauf und schloß die Haustür auf. »Cathy? Mitch? Graham? Mommy ist wieder da!« rief sie. »Wo seid ihr denn alle?«
Graham kam auf den Flur geschossen und zog sie am Rock. Er schien jetzt jeden Tag ein Stückchen zu wachsen, und er bewegte sich mit der Kraft einer Lokomotive.
Jade beugte sich zu ihm hinunter und nahm ihn in die Arme. »Wo ist Cathy?«
»Kaufen.«
»Und du bist bei Poppy geblieben?« fragte sie und zog sich den Mantel aus.
»Poppy schlaf.«
»Poppy schläft?« Sie ging zum Arbeitszimmer und rief seinen Namen, voller Unruhe, als er nicht antwortete.
»Mitch?«
Wie betäubt blieb sie auf der Schwelle stehen. Obwohl sie wußte, daß er sie nicht mehr hören konnte, wiederholte sie leise: »Mitch?« Er saß hinter seinem Schreibtisch, ein Buch in den Händen, den Kopf zur Seite geneigt. Er war tot.
An diesem Abend trauerten Cathy und Jade gemeinsam in dem Zimmer, in dem er gestorben war, umgeben von den Büchern, die er geliebt hatte. Cathy war vom Schock des Verlustes so sehr getroffen, daß es Jade zufiel, sich um die Beerdigung zu kümmern.
Sie benachrichtigte den Kanzler des Colleges, entwarf eine Traueranzeige für die Zeitung und fuhr mit Cathy ins Beerdigungsinstitut, um einen Sarg auszusuchen. Später als Cathy sich in ihr Zimmer zurückgezogen hatte, empfing Jade die Freunde der Familie und nahm die Beileidsbekundungen entgegen.
Die Frau eines jungen Geschichtsprofessors bot an, Graham bis nach der Beerdigung zu sich zu nehmen. Jade nahm das Angebot dankend an, denn sie wußte, daß er sich sonst vernachlässigt und von dem ständigen Kommen und Gehen im Haus verwirrt fühlen würde. Abgesehen davon schnitt es Cathy und ihr jedesmal ins Herz, wenn er nach Poppy fragte.
Hank war immer an ihrer Seite. Er erledigte Botengänge und übernahm alle Aufgaben, um die sich sonst niemand kümmern konnte. Am Morgen der Beerdigung kam er als einer der ersten. Jade öffnete ihm die Tür. Sie trug ein schwarzes Rollkragenkleid mit einer schlichten Perlenkette, und ihr Haar war zu einem straffen Pferdeschwanz zurückgekämmt, den sie mit einem schwarzen Samtband im Nacken zusammengebunden hatte. Die Schatten unter ihren Augen machten ihr Blau noch intensiver.
Sie ging mit Hank in die Küche, wo sie schon frischen Kaffee aufgebrüht hatte. Sie schenkte ihm eine Tasse ein.
»Cathy ist noch oben und macht sich fertig. Ich glaube, ich sollte besser zu ihr gehen und ihr helfen. Sie ist mit den Gedanken ganz weit weg und findet einfach nichts. Über dreißig Jahre waren die beiden verheiratet. Sie fühlt sich so schrecklich allein. Sie hatten eine perfekte Ehe. Er war immer so …«
Ihre Stimme brach, und ihre Schultern zuckten. Sie ließ es zu daß Hank sie in die Arme nahm. Es war gut, festgehalten zu werden. Er streichelte ihren Rücken und flüsterte ihr Worte des Trostes zu. Er fühlte sich warm an. Der Duft, den er verströmte, war vertraut und angenehm. Ihr gefiel das kratzige Gefühl seines Wolljacketts an ihrer Wange.
Bevor sie wußten, wie ihnen geschah, veränderte sich der Charakter ihrer Umarmung. Jade versuchte, sich auf alles zu konzentrieren, was ihr angenehm erschien, und an nichts anderes zu denken, genau wie es ihr die Psychologin geraten hatte. Zu ihrer Bestürzung empfand sie auch nichts anderes als ein angenehmes Gefühl.
Sie hob den Kopf und sah Hank verblüfft an. Er lächelte, als könne er ihre Gedanken lesen, streichelte ihre Wange und fuhr ihr mit dem Daumen über die Lippen, ehe er sie zärtlich küßte.
Jades Herz schlug heftig, aber nicht aus Angst. Sie verspannte sich nicht und wandte sich weder ab noch zog sie sich zurück. Hank hob den Kopf und gab ihr die Möglichkeit, zu widersprechen. Als sie es nicht tat, seufzte er lang und tief und küßte sie noch einmal.
»Hank?«
»Sag nicht, daß ich aufhören soll«, flehte er.
»Wollte ich auch gar nicht.« Sie schmiegte sich an ihn.
Seufzend legte Hank die Arme um sie und preßte Jade an sich. Er küßte sie, seine Zunge spielte an ihren Zähnen.
»Jade?« murmelte er. »Jade?«
Die Türglocke schellte. Jade erstarrte. Hank

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