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Bucheckern

Bucheckern

Titel: Bucheckern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Leix
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wird es ja schon bald dämmerig.“
    Die letzten Strahlen der Sonne beleuchteten von Westen her die Backsteinhallen auf dem Werksgelände, das die beiden Hauptkommissare immer wieder absuchten. Der rötliche Farbton der Fassaden wurde vom warmen Licht noch intensiviert, als Lindt plötzlich durch das Fernglas einen Lichtreflex bemerkte, den er vorher nicht gesehen hatte.
    „Was ist denn das?“ grummelte er stirnrunzelnd vor sich hin. Unten an einer der Wände strahlte etwas Metallisches das Sonnenlicht zurück. Lindt konnte es nicht recht erkennen, deshalb gab er das Glas weiter: „Schau mal Paul, unten, bei der mittleren Halle, da erkenne ich irgendwelche Lichtreflexe.“
    Wellmann fand die Stelle erst nach längerem Absuchen.
    „Ja, da sehe ich auch was. Reflektiert aber nur recht schwach und ist von den Sträuchern davor ziemlich verdeckt. Gut, dass schon Herbst ist, wenn die noch Blätter hätten, würde man es überhaupt nicht bemerken ...“ Er zögerte und versuchte, das Fernglas auf maximale Schärfe zu stellen. „Das sieht aus wie ..., nein ..., oder doch, ja, so ähnlich wie man es oft außen an Hochhäusern sieht, wo die Feuerwehr im Brandfall Wasser reinpumpen kann.“
    Er reichte das Glas wieder an Lindt weiter: „Schau du noch mal, der Reflex wird zunehmend schwächer.“
    Lindt versuchte, die Stelle schnell wieder zu finden und stimmte dann zu. „Du könntest Recht haben, Paul, Einspeisung nennt man das, glaube ich. Da kann das Löschwasser in das hausinterne Leitungssystem gepumpt werden und was da so reflektiert, ist bestimmt das verchromte Anschlussstück für den dicken Feuerwehrschlauch.“
    Die beiden waren sich einig, dass zu dieser Stelle sicherlich kein Tanklöschfahrzeug anfahren konnte, also musste der Anschlussstutzen eine andere Bedeutung haben. Das Licht ging jetzt aber so schnell zurück, dass sie selbst von der erhöhten Position des Jägerstandes aus nicht erkennen konnten, ob sich nach unten in das grüne Dickicht möglicherweise eine Leitung anschloss.
    „Vielleicht sehen wir das Teil auch auf den Aufnahmen, die der Hubschrauber direkt von oben gemacht hat. Morgen können wir die Bilder bestimmt schon auswerten“, sagte Lindt. Er erhob sich von dem schmalen unbequemen Holzbrett auf dem beide gesessen waren und kletterte rückwärts vorsichtig Sprosse für Sprosse die dünne Holzleiter wieder hinunter.

Das Video
    Jan Sternberg war am nächsten Morgen gerade dabei, die Videoanlage aufzubauen, als Wellmann und Lindt fast gleichzeitig ins Büro kamen.
    „Na, guten Flug gehabt?“ begrüßten die beiden ihren jüngeren Kollegen. „Prima Aussicht von da oben, ich würde gleich wieder mitfliegen, aber ein wenig wie Achterbahn ist es schon.“
    „Haben die Piloten bestimmt absichtlich gemacht, wenn sie mal einen von der Bodentruppe an Bord haben. Ich kenne die Brüder“, meinte Wellmann, „aber konntest du in unserem Zielobjekt etwas entdecken? Wir waren nämlich auch zur Beobachtung in der Luft, wenn auch nur drei Meter über dem Boden.“
    Sternberg schaute ungläubig. „Doch, doch, stimmt schon“, bestätigte Oskar Lindt kopfnickend, „mit Fernglas von einem Hochsitz, so einem Jägerstand. War bei uns auch eine ziemlich wackelige Angelegenheit.“
    „Und für zwei war es sehr, sehr eng!“ Wellmann deutete auf den Umfang von Oskar Lindts Taille.
    „Ein Glück, dass du wenigstens schlank geblieben bist, Paul!“ Lindt war die Anspielungen wegen seiner Figur schon gewöhnt und nahm sie völlig gelassen. Er sah sich selbst als Genussmensch und hielt viel auf das Motto: „Wer nicht genießen kann, wird bald selbst ungenießbar!“
    „Also, dann will ich mal die Ansicht aus etwas größerer Bodenhöhe zeigen“, startete Jan Sternberg die Video-Vorführung. „Mit bloßem Auge konnte ich von da oben natürlich keine Details erkennen, aber wir können die Aufnahmen für die Auswertung jetzt sehr stark rauszoomen.“
    Sie mussten sich erst an die Perspektive gewöhnen. Senkrecht von oben zu schauen machte erst etwas Mühe, bald aber erkannten sie die Einzelheiten.
    „Der Wald da“, fragte Paul Wellmann, „ist das der Oberwald, seid ihr da drüber geflogen?“
    „Ja, das war unsere Anflugroute zur Autobahn, stimmt genau“, bestätigte Sternberg.
    „Dann müsste auch ..., halt, hier mal stopp ..., und jetzt näher ran, noch näher, auf den Parkplatz da ... erkennst du was, Jan?“ Wellmann lächelte verschmitzt.
    „Das sieht doch aus wie ...“, er erkannte einen

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