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Cademar-Günstling der Magie

Cademar-Günstling der Magie

Titel: Cademar-Günstling der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falko Löffler
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liefen sie weiter.
    »Wohin gehen wir?«, fragte Cademar. Ihm wurde bewusst, dass auch er bislang nur wenig von der Zuflucht gesehen hatte. Wo schliefen die anderen Flüchtigen? Womit waren sie die ganze Zeit beschäftigt – mit ebenso anstrengenden Tätigkeiten? Vielleicht würde er es jetzt erfahren. Doch bald bemerkte er, dass er durch einen ihm vertrauten Tunnel ging und schließlich vor der Öffnung in der Felswand ankam, die er mit Malkom geschlagen hatte. Er erinnerte sich daran, wie steil der Berghang war … und wie steinig die Tiefe. Cademar blieb abrupt stehen. »Was wollen wir hier?«
    Zahru trat durch die Öffnung hinaus, die inzwischen vergrößert worden war. »Ich muss nach Ukka. Und ich möchte, dass du mich begleitest.«
    »Die Bergbausiedlung im Tal?«
    »Ja, ein kleiner Ort – auf dieser Seite des Schwarzgebirges. Warst du dort schon einmal?«
    Cademar schüttelte den Kopf.
    »Dann lass uns keine Zeit verlieren. Der Abstieg ist mühsam.« Zahru machte vorsichtige Schritte den Berg hinab und verschwand aus Cademars Blick, woraufhin er nach vorne trat und dem Magier folgte.
    Cademar setzte vorsichtig einen Schritt nach dem anderen. Zwar war der Abhang auf dieser Seite des Schwarzgebirges steil, doch die Felsen boten viele Haltemöglichkeiten. Zahru wies zu einem flacheren Teil zu ihrer Linken. »Dort hinten führt ein gewundener Pfad hinab nach Ukka – zum südlichen Eingang der Zuflucht. Die Bergleute aus Ukka sind diesen Weg früher gegangen. Obwohl unser Abstieg hier beschwerlicher ist als dieser Weg, brauchen wir weniger als eine halbe Tagesreise, bis wir in Ukka sind – auf dem alten Pfad wären wir mehr als einen Tag unterwegs. Etwas weiter unten werden wir auf den alten Pfad stoßen und ihm dann folgen.«
    »Und wo ist Ukka?« Cademar hatte schon die Ebene vor sich abgesucht, aber keine Häuser ausmachen können.
    »In dem Waldstück direkt vor uns am Fuß des Berges.«
    Cademar schaute dorthin, doch er konnte nur Baumwipfel erkennen.
    »Flache Hütten«, sagte Zahru. »Du wirst sie erst sehen, wenn wir unten ankommen.«
    Die Sonne traf direkt auf den Hang und bald stand Cademar trotz der Kälte der Berge der Schweiß auf der Stirn, während Zahru ungerührt weiterkletterte. An Engstellen halfen sie sich gegenseitig, um nicht abzurutschen.
    Nach einigen Stunden des Kletterns setzte sich Zahru auf einem flachen Plateau auf einen Stein. »Wir rasten«, verkündete er.
    »Aber es ist nicht mehr weit«, sagte Cademar, der schon die Hütten von Ukka erkennen konnte und Leute, die zwischen ihnen umherliefen.
    »Wir sind gut vorangekommen und haben noch etwas Zeit. Setz dich.«
    Widerwillig tat es Cademar. Die Bewegung und die frische Luft hatten seine Lebensgeister geweckt. Er konnte sich kaum vorstellen, wieder in den Tunneln der Zuflucht das Tageslicht hinter sich zu lassen. Zahru griff in die Tasche und holte zwei Äpfel heraus. Einen reichte er Cademar, den anderen aß er schweigend. Cademar hatte keinen Hunger verspürt, doch nach dem ersten Bissen schlang er den Apfel regelrecht herunter, ließ nur die Kerne übrig. Er staunte, wie frisch der Apfel war … als wäre er gerade erst gepflückt worden, was hier oben nicht sein konnte. Danach genoss er es, einfach nur dazusitzen und dem Wind zu lauschen. Zahru saß gegen eine Felswand gelehnt und hatte die Augen geschlossen.
    Schließlich fragte Cademar: »Weswegen gehen wir nach Ukka?«
    »Neuigkeiten.«
    »Neuigkeiten? Ich hätte vermutet, dass wir Nahrungsmittel kaufen wollen.«
    »Das auch. Aber was glaubst du, wie viel wir beide transportieren können? Neuigkeiten sind wichtiger«, erwiderte Zahru.
    Cademar runzelte die Stirn.
    »Jahr für Jahr gerät die Lichtfeste in Aufruhr, wenn die flüchtigen Magiebegabten gejagt werden, doch dieses Jahr ist es so schlimm wie nie zuvor. Die Gesandten durchstreifen das Land und schrecken vor nichts zurück. Wer Flüchtigen Schutz gewährt und von ihnen erwischt wird, muss um Leib und Leben fürchten. Dabei sind es immer weniger Günstlinge, die sich auf den Weg zu uns machen. Früher waren es vierzig, fünfzig gar. Und heute keine zehn mehr …«
    »Woher wisst Ihr das?«
    »Wir haben einen Verbündeten in Halburg, der für uns beobachtet, was auf der Lichtfeste geschieht. Sein Name ist Raukar, ein Händler. Er liefert an die Lichtfeste, und einige der Magier sind bestechlich …«
    »Und woran liegt es, dass es immer weniger Günstlinge gibt?«
    Zahru schüttelte den Kopf. »Wenn ich es nur

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