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Cambion Chronicles 1

Cambion Chronicles 1

Titel: Cambion Chronicles 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Reed
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Das Krankenhaus wurde in Alarmbereitschaft versetzt, und die verstärkten Sicherheitsmaßnahmen in der neunten Etage waren der einzige Grund dafür, dass Dad guten Gewissens ging. Niemand außer Personal und Familie würde am Anmeldetresen vorbeikommen.
    Die Polizei fertigte eine detaillierte Beschreibung von Mr Ross an, obwohl das wenig nützen würde, wenn das weibliche Personal ein unglückliches Liebesleben hatte. In diesem speziellen Fall hatte die Gleichberechtigung nichts Gutes, und Mr Ross nutzte die Errungenschaften der Frauenbewegung als persönliche Spielwiese aus. Überall waren Frauen: Flugticketverkäuferinnen, Flugbegleiterinnen, Hotelrezeptionistinnen, Polizistinnen, Ärztinnen, Anwältinnen und Nonnen standen ihm zu Diensten … und waren ihm schutzlos ausgeliefert.
    Wir gingen Haden in der Aufwachstation besuchen. Er gab nicht viel von sich außer Entschuldigungen und Flüchen, bot aber seine helfende Hand an, falls Caleb nicht die »Eier« hätte. Seine Wortwahl, nicht meine. Er gab zu, dass er betäubt und zwei Wochen gegen seinen Willen festgehalten worden war. Über eine gütliche Einigung war er hinaus und mehr als bereit, bei der Gefangennahme seines Vaters zu helfen. Da jedoch schnell klar wurde, dass er unter Beruhigungsmitteln stand und eine schwere Gehirnerschütterung hatte, riet Caleb ihm, sich erst mal zu erholen.
    Für die nächsten drei Stunden war Hadens Zimmer unser Hauptquartier, von dem aus Caleb seine anderen Brüder in Konferenzschaltung anrief. Brodie erklärte – mit einem sehr vornehmen britischen Akzent – , dass er im Flieger sitze und in wenigen Stunden landen würde.
    Beide Brüder schienen entzückt zu sein, mich kennenzulernen, entzückter, als es jemand in dieser Situation hätte sein sollen.
    Als Ältester gab Brodie mir über den Telefonlautsprecher einen Anfänger-Crashkurs in Sachen »Cambion«. Es faszinierte mich zu hören, dass Cambions die Anwesenheit ihrer gewählten Partnerin spüren konnten. Außerdem entwich beim Tod des Wirtes der Geist aus dem Körper, was mit bloßem Auge sichtbar war. All das war gut und schön, aber wir waren unserem Ziel immer noch keinen Schritt näher gekommen. Wir wussten immer noch nicht, was wir mit Big Daddy machen sollten.
    Mit einem Telefonbuch auf dem Schoß rief Nadine jedes Hotel in der Stadt an, was eine ziemliche Aufgabe war, wenn man bedenkt, dass Williamsburg eine einzige große Touristenherberge war. Niemand wusste, wo Mr Ross abgestiegen war oder auch nur, wie er ins Land gekommen war, da die Brüder schon vor Ewigkeiten seinen Ausweis und seinen Reisepass konfisziert hatten.
    Der Mann musste aufgehalten werden. Die Frage war, ob wir ihn tot oder lebendig wollten. Im Augenblick konnten wir nur warten, bis Michael und Brodie ankamen. Nachdem die Telefonkonferenz beendet war, arbeiteten Caleb und ich verschiedene Möglichkeiten aus, um Mr Ross aus seinem Versteck zu locken. Die Diskussion drehte sich nur noch darum, wie wir seinen Vater um die Ecke bringen würden, und ich konnte die tonnenschwere Last beinahe sehen, die sich auf Calebs Schultern legte.
    Der laute Knall des Telefonbuchs, das auf dem Tisch landete, ließ uns kerzengerade in die Höhe fahren. Endlich, nach stundenlangem Schweigen, ergriff Nadine das Wort. »Ihr werdet es vielleicht nicht fertigbringen, aber wenn die Zeit reif ist, kann ich es tun. Ich werde es schnell und schmerzlos machen.«
    Caleb ging von Hadens Bett zu Nadine hinüber und berührte sie an der Schulter. »Das kann ich nicht zulassen.«
    »Dieser Mann hat unschuldige Frauen ermordet und wird es weiterhin tun, wenn er nicht aufgehalten wird«, argumentierte sie. »Wir haben keine Wahl, und wir sind auf uns allein gestellt. Lilith ist stark genug, um seinen Geist zu überwältigen. Wenn sich die Gelegenheit bietet, bin ich dabei.«
    Angesichts von Nadines Entschlossenheit schmolz ein Teil meiner Anspannung dahin. Wenigstens würden Caleb und seine Brüder nicht ihr eigen Fleisch und Blut töten müssen.
    »Wir scheinen die einzigen Frauen zu sein, die seine Anziehung nicht so schlimm trifft«, fügte ich hinzu und rieb mir die Schläfen. »Es ist nur logisch, dass eine von uns es tut.«
    Caleb wirbelte wütend zu mir herum. »Sam, ich will dich da nicht mit reinziehen.«
    »Dazu ist es ein bisschen zu spät. Ich stecke schon bis zum Hals drin, und meine Mom hätte wegen dieses ganzen Mists fast den Verstand verloren. Also, was ihr auch plant, ich will dabei sein.«
    »Ich bringe dich

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