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Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition)

Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition)

Titel: Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaime Reed
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hinein.
    Eine Hand schiebt sich unter mich und hebt mich vom Boden hoch. Feste Arme halten mich wie ein Kind, wie eine sterbende Braut. Ich öffne die Augen und erkenne das sanfte Gesicht meines Bräutigams, meines Mörders. Er riecht so süß, und der fliederfarbene Ton seiner Augen hat sich zu einem tiefen Violett abgekühlt.
    »Lilith«, krächzt er. »Du musst jetzt von mir trinken, sonst zieht Tobias dich mit sich. Du brauchst meine Energie. Ich habe genug für uns beide.«
    Ich drehe den Kopf von seinem Mund weg. »Du wusstest es, oder? Du wusstest, dass er sich vor den Pfeil werfen würde.«
    »Das hätte ich getan, wenn es andersherum gewesen wäre, also ja. Es war ein Risiko, aber es war die Sache wert.«
    »Was willst du, Capone?«, frage ich.
    »Was ich immer wollte. Selbst nach dem ganzen Mist, den du mit uns veranstaltet hast, will ich immer noch dich. Du bist meine Gefährtin, und Caleb liebt Samara, das macht es noch stärker. Diese Macht, die Tobias über dich hat, die hast du über mich.« Er dreht meinen Kopf so, dass ich ihm in die Augen sehen muss. »Aber ich werde nicht zulassen, dass du meinem Gefäß noch einmal etwas antust. Ich habe zu lang gelitten, und Samara ist das Einzige, was ihm Freude bringt. Ob du es zugeben willst oder nicht, Sams Liebe zu ihm ist stärker als alles, was du vielleicht fühlst. Nadine ist fort, und ihre Macht über dich ist damit auch dahin, genau wie die von Tobias. Sam ist in Sicherheit bei Caleb. Kein anderer Mann außer ihm wird Ansprüche auf sie erheben, und ich werde jeden töten, der das versucht, hast du verstanden?«
    Ich weiß, dass er jedes Wort ernst meint, und diese Wahrheit schmerzt mehr als das Gift, das sich durch meine Knochen frisst. Zwei Herzen schlagen in meiner Brust, und ich muss mich schnell entscheiden. Leben mit Capone oder Tod mit Tobias. Gedeihen oder verbrennen.
    »Wenn ich zustimme, will ich etwas dafür.« Ich sehe zu Tobias hinüber, der regungslos im Gras liegt. Haden und Michael stehen triumphierend mit gezückten Waffen über ihm. »Sag Samara niemals, was heute hier geschehen ist oder was an Halloween geschehen ist. Sie wird sich an nichts erinnern, wenn sie aufwacht, und sie darf es niemals wissen.«
    Er schließt die Augen und nickt. »Du beschützt Samara, ich beschütze Caleb. Wenn sie erst mal den Bund eingegangen sind, begibt sie sich vielleicht nicht mehr so schnell in Gefahr.«
    Er wartet nicht auf mein Nicken. Er kennt meine Antwort, er weiß, dass ich keine Wahl habe. Er ist jetzt alles, was ich habe, und ich bin ihm auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
    »Du bist gar nicht so anders als ich. Unser beider Leben hängt von Samara ab. Deins mehr als meins. Vergiss das nicht.« Seine Finger streichen mir das Haar aus dem Gesicht, und seine Lippen drücken sich auf meine.
    Elektrizität strömt in meinen Mund, und das vertraute Aroma des Lebens knistert auf meiner feuchten Zunge. Ich hatte diese Süße fast schon wieder vergessen. Sie gleitet widerstandslos in mich hinein und umhüllt meinen Körper wie eine Salbe. Mich überkommt ein Gefühl, als fiele ich. Ich sehe immer noch das violette Leuchten seiner Augen, als ich meine schließe.
    So hell, so friedlich  …

15
    Wie hatte ich das zulassen können?
    Diese Frage stellte ich mir zwanzigmal, während die Horrorvorstellung auf ihr Ende zusteuerte, und ich bekam keine vernünftige Antwort. Der Abspann lief, das Kino war leer, die Platzanweiser fegten das heruntergefallene Popcorn zusammen, und ich saß immer noch wie versteinert in meinem Sitz.
    Heiße Tränen nahmen mir die Sicht und verbrannten mir die Haut, als sie meine Wangen hinunterrannen. Mir war speiübel, und ich wollte nur noch sterben. Nein, streichen! Ich wollte, dass dieses psychotische Dämonenmiststück in mir stirbt. Ich konnte mich nicht erinnern, in meinem Leben jemals so wütend gewesen zu sein. All die Wochen, in denen ich wegen Caleb getrauert hatte, die Nächte, in denen ich für seine Genesung gebetet hatte, traten mir wieder vor Augen wie Hohn. Und was am schlimmsten war: Ich hatte gewusst, wozu Lilith fähig war.
    Du hast versucht, meinen Freund umzubringen. Bist du wahnsinnig? Ich habe für dich gesorgt, und du tust mir so was an?
    Lilith zitterte und wand sich unter meiner Haut wie ein Wurm, aber ich ließ es nicht an mich heran. Sie hatte alle Privilegien verspielt, vor allem mein Mitgefühl. Dieser krasse Verrat vergiftete mich von innen und tötete jeden Rest von Freundlichkeit oder Respekt

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