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Cantz schoen clever

Cantz schoen clever

Titel: Cantz schoen clever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Cantz
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knapp!«). Ein Satz, den ich eher Clint Eastwood als »der Göttlichen« zugeordnet hätte. Bei anderen Menschen sind als erste Äußerungen »Mama«, »Papa« oder » AA « überliefert – die Garbo tut es nicht unter 40 %.
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    WIE GEIL IST DAS DENN?
    Den zweiten Filmauftritt ihres Lebens hatte die damals siebzehnjährige Greta Garbo in dem Streifen Konsumtionsföreningen Stockholm med Omned , was Schwedisch ist. Schade, denn sonst hätten auch diejenigen Leser ohne Schwedisch-Kenntnisse erfahren, dass »die Göttliche« ihr junges, hübsches Gesicht einem profanen Reklamefilm für die Backwarenabteilung der Konsumentenvereinigung von Stockholm und Umgebung zur Verfügung gestellt hatte.
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    Dass Greta Garbo nicht nur Talent, sondern auch Humor hatte, belegt die Tatsache, dass die notorisch kontaktscheue Mimin eine persönliche Einladung von Queen Elisabeth II. ausschlug, die sie zum gemeinsamen Tee-Nachmittag gebeten hatte. Garbo sagte ab mit der lapidaren Begründung: »Ich habe nichts zum Anziehen.« Was hätte sie wohl gesagt, wenn sie von Playboy-Chef Hugh Hefner eingeladen worden wäre? »Ich habe nichts zum Ausziehen …«?
    Eine weitere als »Göttin« bezeichnete Ikone des 20. Jahrhunderts kommt aus Frankreich und wurde im Jahre 2009 von Designern zum schönsten Auto aller Zeiten gewählt: Der legendäre Citroën DS , gebaut von 1955 bis 1976, trägt das göttliche Moment schon im Namen, denn das Buchstabenkürzel » DS « klingt für französische Ohren wie »Déesse«, was »Göttin« bedeutet. »Göttin« wohlgemerkt, und nicht »Gott«, denn in Frankreich ist das Auto weiblich. Darum heißt es ja auch: »Lieber ’arald, kannst du nicht schicken die kleine Silber-Auto.«
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    DAS GEHT JA GAR NICHT!
    Der französische Autobauer Citroën schuf in seiner langen Geschichte zahlreiche Klassiker der Automobilgeschichte. Ein frühes Beispiel ist der – stets gelb lackierte – Vorkriegswagen 5 HP von 1921. Das Fahrzeug wurde drei Jahre später frech vom deutschen Konkurrenten Opel kopiert, mit grüner Karosserie versehen und als eigenes Modell »Laubfrosch« verkauft. Trotz des offensichtlichen Ideenklaus gewann Opel die Plagiatsprozesse und kann für sich in Anspruch nehmen, eine heute noch bekannte Redewendung mitgeprägt zu haben. Viele Sprachforscher vermuten, dass der Ausspruch »Das ist das Gleiche in Grün« unmittelbar auf den damaligen Urheberrechtsstreit zurückzuführen ist.
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    Zahlreiche Autofreunde schwärmten (und schwärmen) von der revolutionären Technik und dem völlig andersartigen Design des Wagens und huldigten ihm wie einer echten Göttin. Der französische Strukturalist Roland Barthes schrieb 1957 in seinem berühmten Band Mythen des Alltags sogar, die DS sei »offenkundig vom Himmel gefallen«.
    Bleiben wir sachlich: Natürlich war die DS keine Göttin. Aber sie war ein Schutzengel, zumindest für den damaligen französischen Präsidenten Charles de Gaulle: Am 22. August 1962 geriet der Präsident in seiner DS in der Nähe von Paris in einen Hinterhalt der Untergrundbewegung OAS und wurde beschossen – und vielleicht hätte der General ohne seinen Citroën das Attentat nicht überlebt. Denn trotz zerfetztem Hinterreifen ermöglichte der Wagen die Flucht auf drei Rädern. Möglich machte das die hydropneumatische Federung des Autos. Es war das letzte Mal, dass man einen europäischen Spitzenpolitiker auf einem Dreirad sah.
    Die dritte »göttliche Geschichte« dreht sich um den weltbekannten Blues-Gitarristen Eric Clapton. Der Engländer hatte sich in der britischen Blues- und Rock-Szene längst einen Namen gemacht, als ein unbekannter Fan 1967 in der Londoner U-Bahn-Station Islington eins der berühmtesten Graffitis überhaupt an die Wand sprühte: »Clapton is god« (»Clapton ist Gott«). Ich halte das zwar für übertrieben und meine, es hätte gereicht zu sprühen: »Clapton is good« (»Clapton ist gut«), aber auch wenn der Fan etwasübers Ziel hinausgeschossen ist, so legte er doch zumindest das Fundament für einen herrlichen Witz, der sich seit der Sprühaktion – vor allem in Musikerkreisen – großer Beliebtheit erfreut:
    Im Musikerhimmel streiten sich Jimi Hendrix und Keith Richards darüber, wer von ihnen beiden auf Erden der größere Gitarrist war. »Ich war der größte«, sagt Jimi Hendrix. »Woher willst du das wissen?«, fragt Richards. »Gott hat es gesagt«, meint Hendrix. Darauf kommt Eric Clapton vorbei und fragt: »Was soll ich gesagt

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