Carolin - GesamtWerk
Stiernacken klärte ihn offenbar auf, denn aus seinem Vortrag hörte sie das Wort »Allemande« heraus. Erfreut zog der Feingliedrige die Augenbrauen hoch. »Ah, Allemande?« Sie nickte und versuchte sein Lächeln zu erwidern, denn es war weniger herablassend als die der anderen beiden, fast liebevoll.
Der Dritte im Bunde, ein schmächtiger älterer Herr, der so aufrecht ging, als hätte er einen Stock verschluckt, griff nach ihrer Leine und sie folgte ihm mit trippelnden Schritten zum Tisch, begleitet vom Klirren der Ketten. Seine Geste sagte ihr, was er von ihr wollte, und sie streckte die gefesselten Hände so weit wie möglich aus, griff nach einer schon entkorkten Flasche Rotwein und schenkte umständlich ein Glas für ihn voll, ebenso für die anderen beiden. Die Männer ließen die Gläser aneinanderklingen und nahmen ein Schlückchen; wie beiläufig glitt die Hand des Stiernackigen an ihre Brüste. Auch der Stocksteife begann ihren Körper zu erkunden, zielstrebig schob sich seine Hand zwischen ihre Beine. Sie hielt still, denn sie durften das, ja sicher, sie durften alles, denn sie waren die Herren und hatten die Peitsche als Verbündete. Der Feingliedrige wollte ihr ebenfalls nicht fern bleiben und die Hände schlängelten sich in alle Winkel ihres Körpers, der ihnen zu antworten begann, sich ihnen entgegenschmiegte. Unmöglich, die aufsteigenden erregten Seufzer zurückzuhalten.
»Elle est lascif«, hörte sie den Stocksteifen sagen, während er mit ihren steifen Brustwarzen spielte. Lascif . Dieses Wort verstand sie wohl. Sie ist geil. Ja, das war sie allerdings, aber war das ein Wunder? Um es unter den herausfordernden Händen nicht zu sein, hätte sie frigid sein müssen. Der Stiernackige setzte ihr ein Glas Mineralwasser an die Lippen. Warum nur bekam man als Sklavin, dann also, wenn man ihn am meisten brauchen könnte, nie Alkohol zu trinken? Als sei sie ein kleines Kind — oder ein Tier. Sie nahm einige Schlückchen, dann griff der Mann nach der Leine und führte sie zum roten Ledersofa an der Wand; halb in den Knien folgte sie ihm mit ihren trippelnden Schritten. Sie musste vor dem Sofa niederknien und das Gesicht auf die Sitzfläche betten. Seine Hände packten ihre Hüften, zerrten ihren Unterleib empor, sein Penis drängte an ihren Hintern, suchte nach dem Eingang, fand ihn und durchbrach ihn mit einem harten Stoß, der einen erstickten Schrei von ihren Lippen trieb. Tief kam er in sie, dick und mächtig, pfählte sie, als hätte sie es nicht besser verdient, und ergoss sich in sie, als sei sie zu nichts anderem hierher ins fremde Land gekommen. Schnaubend zog sich der Mann aus ihr zurück. Eine Hand an ihrem Haarschopf zog sie sanft hoch, sie kam seufzend auf die Beine, fühlte das Sperma des Mannes über ihre Lenden kriechen und spürte ein zärtliches Streicheln des Feingliedrigen an der Wange. Er führte sie in den Raum nebenan, in dem es eine Toilette gab, die sie sogar benutzen durfte. Danach musste sie sich auf dem Bidet niedergelassen und wurde von warmem Wasser für den nächsten Herrn reingewaschen.
Als sie ins Zimmer zurückkamen, war eines der Fenster geöffnet, um die stickige Luft und den dicken Zigarrenqualm hinauszulassen, eine gute Idee. Das schien auch der Feingliedrige zu finden, denn lächelnd führte er sie dorthin, als wolle er ihr die Aussicht zeigen. Mit sanftem Druck beugte er ihren Oberkörper nach vorn und sie stützte sich auf der Fensterbank ab, schaute auf den verlassenen Platz, den eine Straßenlaterne in gelbes Licht tauchte, und sah direkt neben sich an der Hauswand den eisernen Ring mit »ihrer« Kette daran. Aus dem mittleren Haus gegenüber klangen undeutliche Laute, waren es etwa die qualvollen Schreie eines Mädchens? Vorsichtig, als wolle er ihr nicht wehtun, drängte der Penis des Feingliedrigen in ihren Hintern, fand leichten Zugang, schob sich tiefer und tiefer, spießte sie gefühlvoll auf, bewegte sich einfühlsam in ihr. Aufgelöst keuchte und stöhnte sie ihre Lust in die Nacht hinaus. Wenn er doch nur in ihren Schoß kommen würde, der sich nach ihm sehnte … Als er sich aus ihr zurückzog und seine Nässe in ihr hinterließ, waren die Laute von gegenüber verstummt. Vielleicht waren es ja doch keine Schreie gewesen.
Dreimal noch in dieser Nacht nahm Carolin auf dem Bidet Platz, dann hatten die Herren genug von ihr. Der Stocksteife nahm ihr die Ketten und den Gürtel ab, der Stiernackige sprach einige Worte in ein rotes Telefon und der
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