Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Carolin - GesamtWerk

Carolin - GesamtWerk

Titel: Carolin - GesamtWerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juergen Bruno Greulich
Vom Netzwerk:
knapp unterm Rand ebenso beständig ablief, wie er aufgefüllt wurde. Sie kühlte das heiße Gesicht, wusch die Tränen ab und löschte den Durst mit einigen Schlucken. Verlassen ragten die Säulen in der Sonne auf, lautlos hatte sich das Publikum zerstreut. Nur nicht ein zweites Mal dort stehen, alles war besser als das. — War es das wirklich? Sollte sie jedem der Männer hier zu Diensten sein, so wie die große schlanke Frau mit den üppigen Brüsten und dem glatt rasierten Schoß, die auf der anderen Straßenseite vor einem korpulenten Mann niederkniete und seinen Penis in den Mund nahm, als gäbe es nichts Selbstverständlicheres auf der Welt? Sollte wirklich jeder sie haben können? Aber ja, denn wenigstens tat das nicht weh …
    Allmählich ließ der schlimmste Schmerz nach, doch regte sich nun eine andere Sorge. Noch immer nicht war sie auf der Toilette gewesen und nun wuchs der Drang. Was sollte sie tun? Irgendwie einen der Aufseher auf ihr Bedürfnis aufmerksam machen, wenn sie wieder erschienen? Aber war das nicht schrecklich peinlich? Verstört ging sie auf und ab, soweit die Kette es zuließ. Sie reichte bis zur Hausecke und vorsichtig wagte Carolin einen Blick um sie herum. Hinter dem Haus gab es einen kiesbestreuten Platz, darauf parkten im Schatten ausladender Platanen die Wagen der Herren, überwiegend schwere Limousinen, dazwischen einige Sportwagen. Sie kamen fast alle aus dem Norden, viele aus Paris, so verrieten die Nummernschilder; ein bäuerlicher Bürgermeister aus dem Süden war hier wohl nicht zu finden. Sie musste jetzt wirklich zur Toilette, es wurde quälend, verdrängte sogar den Schmerz. Verzweifelt kniff sie die Beine zusammen. Gäbe es doch nur diese verdammte Kette nicht, dann könnte sie um die Ecke huschen, sich hinter ein Auto setzen und dort ihr Geschäft verrichten, genau wie ein Tier, als das man sie hier sehen wollte. Wie schön es wäre …
    Was machte denn die Frau mit dem rötlich schimmernden glatten Haar und dem dunklen Teint? Sie ging am Rand des Bürgersteigs in die Hocke und — war es denn wahr? — urinierte einfach auf die Straße, erhob sich dann und wusch den haarlosen Schoß mit Wasser aus dem Trog, wozu sie nichts anderes als die Hand benutzen konnte. So also wurde dieses Problem hier gelöst? Oh Gott, es war zutiefst entwürdigend. Doch gab es keine Wahl. Carolin überwand die Scham und ging ebenfalls in die Hocke mit gespreizten Schenkeln.
    Die Tür »ihres« Hauses wurde geöffnet und ein massiger Mann mit mächtigem Bauch und faltigem Stiernacken kam heraus. Er sah sie, grinste und kam zu ihr her. Ausgerechnet jetzt! Irgendwie musste sie versuchen, es noch länger zurückzuhalten, denn natürlich hatte das Bedürfnis des Mannes Vorrang. Sie wollte sich aufrichten, um auf die Matte zu knien, doch legte sich die Hand des Mannes auf ihre Achsel und hielt sie in der Hocke. Er sagte einige französische Worte, die sie nicht verstand, öffnete mit der freien Hand flink seine Hose und sein Penis schob sich in ihren Mund. Sie saugte beiläufig an ihm, da in den Kampf gegen ihren Drang verwickelt — den sie verlor. Ihr Widerstand brach, die Schleuse öffnete sich, und endlich, endlich, war sie erlöst. Heißes Sperma quoll in ihren Mund und sie schluckte es keuchend hinunter, wurde ähnlich wie der Wassertrog zugleich entleert und aufgefüllt. Das sollte wirklich besser als die Peitsche sein, diese Demütigung? Aber ja, natürlich, es verhütete den Schmerz, und zudem … tief in ihrem Innern erwachte ein unbegreifliches schaurig schönes Kribbeln …
    Grinsend ließ der Mann von ihr ab und verzog sich wieder ins Haus. Sie stand auf und ging zum Trog, hatte einiges an sich zu waschen. Ein alter Mann in Arbeitskluft erschien mit einem Wasserschlauch und spritzte schläfrig die Straße ab. Er kam noch zweimal im Laufe des unendlich langen Nachmittags, an dem noch einige Herren bei den Mädchen auftauchten, zwei auch bei Carolin, die ohne Zögern vor ihnen auf die Knie ging und sie ergeben empfing.
    Als die Sonne tief über den Hügeln stand, wurden die Mädchen von den beiden Aufsehern eingesammelt. Sie ersetzten die Ketten durch Hundeleinen und trieben das Rudel der Mädchen in das größte Haus am Platz, in dem es köstlich nach Essen duftete. Carolin nahm mit den anderen zusammen in einem großen blau gekachelten Raum eine Dusche, dann mussten sie sich schminken. Gesprochen wurde kein Wort, die Lider blieben gesenkt, begegneten sich doch einmal zwei Blicke, wichen

Weitere Kostenlose Bücher