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Caroline und der Bandit

Caroline und der Bandit

Titel: Caroline und der Bandit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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schimmerten in
Pennys Augen. »Und ... und dann haben sie meine Röcke hochgezogen.«
    Wieder
drückte Caroline ihre Hand.
    Penny
begann zu weinen. »Sie haben mich überall angefaßt. Einer von ihnen hat ... hat
etwas Schreckliches getan. Ich war so verängstigt, daß ich glaubte, sterben zu
müssen. Dann kam Ihr Freund, ich hörte Schüsse ...«
    »Schon gut,
Penny, jetzt ist alles gut.«
    »Nein, das
ist es nicht!« rief die junge Frau erbittert. »Mein William wird mich jetzt
nicht mehr haben wollen!« Sie sprang auf, schlug beide Arme um ihren Oberkörper
und schüttelte verzweifelt ihren Kopf. »Ein Bad! Ich muß ein heißes Bad nehmen.
Sofort!«
    Caroline
stand müde auf, legte einen Arm um Penny und führte sie zu ihrem Stuhl zurück.
»Bleiben Sie sitzen und trinken Sie Ihren Kaffee.« Rasch goß sie noch etwas
Whiskey in Pennys Tasse. »Ich hole das Wasser für Ihr Bad.«
    Sie brachte
zwei Eimer Wasser herein und füllte jeden Topf und jeden Kessel, den sie finden
konnte, und dann, als das Wasser heiß war, konnte Penny sich endlich in die
Wanne neben dem Kamin setzen und sich reinigen.
    »Sie müssen
Hunger haben«, sagte Penny irgendwann. Caroline brauchte sie nicht anzusehen,
um zu wissen, daß sie vermutlich versuchte, ihre obere Hautschicht
abzuschrubben, um das Gefühl auszulöschen, das die Hände dieser Männer darauf
hinterlassen hatten.
    Das letzte,
woran Caroline jetzt denken konnte, war Essen, und auch Guthrie war nicht in
der Lage, etwas zu sich zu nehmen. Aber Tob mußte ausgehungert sein, ganz zu
schweigen davon, daß er vermutlich sehr erschreckt und verängstigt war. »Haben
Sie etwas, was ich meinem Hund geben könnte?« fragte sie Penny.
    »Im Ofen
steht noch ein Rest von gestern abend. Ich hatte es für mein Mittagessen
aufgehoben, aber jetzt wird es sowieso bald schlecht werden.«
    Caroline
nahm die eiserne Kasserolle aus dem Ofen und trug sie zu Tob hinaus, der sofort
auf sie zugesprungen kam und vor Freude winselte und japste.
    Gerührt
setzte Caroline sich auf die Schwelle und schaute dem Hund beim Fressen zu. Sie
war überrascht, daß es schon fast dunkel war; sie war mit Guthries Wunde so
beschäftigt gewesen,
daß ihr nicht aufgefallen war, wie schnell die Zeit vergangen war. Sie hoffte
nur, daß sie alles richtig gemacht hatte.
    Eins stand
fest: Guthrie war noch nicht außer Gefahr, es konnte immer noch zu einer
Infektion oder einer erneuten Blutung kommen.
    Caroline
streichelte den Hund und ging hinein. Penny hatte ihr Bad beendet und zog sich
in einer Ecke des Raumes an, während Guthrie sich unruhig und in Schweiß
gebadet auf dem Bett herumwarf.
    Obwohl
Caroline völlig erschöpft war, brachte sie noch mehr Wasser herein und erhitzte
es. Dann zog sie Guthrie aus und wusch ihn gründlich. Danach schien er sich
etwas besser zu fühlen. Sie deckte ihn behutsam zu und küßte ihn auf die Stirn.
    Als sie
sich umwandte, schrubbte Penny mit Seife und einer Bürste den Tisch. Ihre
grimmige Miene und finstere Entschlossenheit griffen Caroline ans Herz.
    »Penny«,
sagte sie leise, »Sie sollten sich ausruhen.«
    Erst jetzt
wurde Caroline bewußt, daß es nur ein einziges Bett gab, und der Gedanke mußte
sich auf ihrem Gesicht widergespiegelt haben.
    »Keine
Sorge«, meinte Penny. »Ich kann die Sessel zusammenstellen, und William wird
es unter den gegebenen Umständen nicht stören, in der Scheune zu übernachten.
Sie können sich zu Ihrem Freund auf das Bett legen.«
    Caroline
ging zu Penny und unterbrach ihr verbissenes Schrubben, indem sie sanft ihren
Arm ergriff. »Sie können nicht abwaschen, was geschehen ist«, sagte sie ruhig.
»Sie müssen es akzeptieren und damit weiterleben.«
    Pennys
Augen füllten sich mit Tränen, aber sie ließ die Bürste sinken. »Ich habe zwei
Babys dort oben auf dem Hügel begraben, und ich werde nie wieder Kinder haben
können. Diese schrecklichen Männer kamen in mein Haus und ... berührten mich.
Sagen Sie mir, wie eine Frau das akzeptieren soll?«
    Caroline
umarmte Penny stumm und streichelte tröstend ihre Schultern.
    »Müßte Ihr
Mann nicht bald nach Hause kommen?« fragte Caroline viel später, als sie und
Penny bei Lampenlicht am Tisch saßen
und Eier und Brot aßen. Guthrie schlief ziemlich ruhig, obwohl seine Haut heiß
und trocken war.
    Penny
wandte den Blick ab. »Er wird gleich kommen«, sagte sie. »Ich weiß nicht, was
er sagen wird, wenn er die zwei Leichen draußen sieht.«
    Die beiden
Frauen aßen, obwohl Penny nicht viel Appetit

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