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Carre, John le -Ein Mord erster Klasse (Smiley Bd 2)

Carre, John le -Ein Mord erster Klasse (Smiley Bd 2)

Titel: Carre, John le -Ein Mord erster Klasse (Smiley Bd 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Flüchtlingspaar bei sich aufzunehmen. Anstatt den Brief bekanntzumachen,
schrieb Dorothy umgehend zurück, daß sie selbst es aufnehmen würde. So weit, so
gut. Das Paar erschien, Dorothy und Felix wiesen mit stolzem Finger auf sie,
und die Lokalpresse berichtete ausführlich über dieses Beispiel britischer
Humanität.
    Eines
Nachmittags, sechs Wochen später, erschienen die beiden auf Stellas Schwelle.
Die Rodes und die D'Arcys sind Nachbarn, wissen Sie, und Stella hatte
jedenfalls versucht, sich für Dorothys Flüchtlinge zu interessieren. Die Frau
vergoß Tränenfluten, und der Mann schrie Zeter und Mordio, aber das beängstigte
Stella nicht. Sie holte sie direkt ins Wohnzimmer und gab ihnen Tee.
Schließlich bekamen sie es fertig, in Basic English zu erklären, daß sie von
den D'Arcys wegen der Behandlung, die sie erfuhren, weggelaufen seien. Von der
Frau wurde erwartet, daß sie von morgens bis nachts in der Küche arbeitete, und
der Mann wurde als unbezahlter Stallbursche für die biestigen Spaniels
verwendet, die Dorothy züchtete. Die ohne Nasen.«
    »King
Charles«, soufflierte Ann.
    »Es war
ungefähr so schlimm, wie es nur sein konnte. Die Frau war schwanger, und er war
ein voll ausgebildeter Mechaniker, so daß beide für Hausarbeit nicht gerade
geeignet waren. Sie sagten Stella, daß Dorothy bis zum Abend fort sei - sie war
zu einer Hundeschau gegangen. Stella riet ihnen, zunächst einmal bei ihr zu bleiben,
und ging am Abend zu Dorothy hinüber und sagte ihr, was geschehen war. Sie
hatte ziemlichen Mut, nicht wahr? Aber eigentlich war es nicht Mut. Sie tat das
Natürliche.
    Dorothy
D'Arcy war sehr wütend und verlangte, Stella solle >ihre Flüchtlinge< sofort
zurückgeben. Stella antwortete, sie sei sicher, daß sie nicht kommen würden,
und ging wieder nach Hause. Zu Hause rief sie die Flüchtlingsstelle in London
an und fragte um Rat. Man schickte eine Frau zu Dorothy und dem Paar, mit dem
Ergebnis, daß sie am nächsten Tag nach London zurückkehrten ... Sie können
sich vorstellen, was Shane Hecht aus dieser Geschichte gemacht hätte.«
    »Kam sie
nie darauf?«
    »Stella
erzählte niemandem außer uns davon, und wir gaben es nicht weiter. Dorothy ließ
nur verlauten, daß die Flüchtlinge in London irgendeine Arbeit gefunden hätten,
und damit hatte es sich.«
    »Wie lange
ist es her, daß das passierte?«
    »Sie
reisten vor genau drei Wochen ab«, sagte Ann zu ihrem Mann. »Stella sagte es
mir, als sie an dem Abend, an dem du wegen deiner Vorsprache in Oxford warst,
zum Abendessen kam. Das war heute vor drei Wochen.« Sie wandte sich an Smiley:
»Der arme Simon machte eine gräßliche Zeit durch. Felix D'Arcy hatte Rodes
sämtliche Prüfungskorrekturen auf ihn abgeladen. Es ist schon schlimm genug,
die Korrekturen für eine Person zu machen - für zwei ist es wahnsinnig.«
    »Ja«,
antwortete Simon nachdenklich. »Es war eine schlimme Woche. Und ziemlich
demütigend in gewisser Weise. Einige der Jungen, die in Naturwissenschaft bei
mir waren, sind nun in Rodes Klassen. Ich betrachte ein oder zwei von ihnen als
praktisch unbelehrbar, aber Rode scheint sie großartig vorangebracht zu haben.
Ich gab einem der Schüler - Perkins - einundsechzig Prozent auf seine Arbeit
in elementarer Naturwissenschaft. Im letzten Semester bekam er fünfzehn Prozent
in einer viel leichteren Arbeit. Er wurde nur in die nächste Klasse versetzt,
weil Fielding die Hölle losließ. Er war in Fieldings Haus.«
    »Oh, ich
weiß - ein rothaariger Junge, ein Präfekt.«
    »Großer
Gott!« rief Simon. »Sie wollen doch nicht sagen, daß Sie ihn kennen?«
    »Oh,
Fielding machte uns bekannt«, sagte Smiley ausweichend. »Übrigens - sonst hat
niemand diesen Zwischenfall mit Miss D'Arcys Flüchtlingen Ihnen gegenüber
erwähnt? Hat ihn sozusagen bestätigt?«
    Ann Snow
sah ihn seltsam an. »Nein. Stella erzählte uns davon, aber Dorothy D'Arcy
sprach natürlich überhaupt nie davon. Sie muß Stella jedoch gehaßt haben.«
    Er brachte
sie zu ihrem Wagen und wartete trotz ihrer Proteste, während Simon ihn anließ.
Endlich fuhren sie ab, das Auto heulte die stille Straße hinunter. Smiley
stand noch einen Augenblick auf dem Gehsteig, eine seltsame, einsame Gestalt,
und blickte die leere Straße hinab.
     
    EINEN MANTEL, UM SIE ZU WÄRMEN
     
    Ein Hund,
der den Postboten nicht gebissen hatte; ein Teufel, der auf dem Wind dahinfuhr;
eine Frau, die wußte, daß sie sterben würde; ein besorgter kleiner Mann im
Mantel, der vor seinem

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