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Casteel-Saga 02 - Schwarzer Engel

Casteel-Saga 02 - Schwarzer Engel

Titel: Casteel-Saga 02 - Schwarzer Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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einmal überzeugt, daß du mich magst.«
    Er setzte sich neben mich an den Tisch. »Dir und deiner verstorbenen Mutter zuliebe mache ich das, Heaven. Morgen werde ich meine Rechtsanwälte treffen, um sie auf die Spur des Anwalts mit dem Vornamen Lester zu setzen. Du solltest mir die Aufnahmen von Keith und Unserer-Jane bringen, von denen du mir erzählt hast. Fotografen sind immer stolz darauf, ihren Namen irgendwo vorne oder hinten auf ihren Fotografien anzuzeigen. In kurzer Zeit wirst du den vollen Namen des Ehepaares kennen, das deine jüngeren Geschwister gekauft hat.«
    Wie vom Blitz getroffen saß ich da, atemlos durch die Hoffnung, die mich durchströmte. Hoffnung, die schon bald zu nichts verbrennen würde, denn hatte nicht schon Cal Dennison dasselbe versprochen? Aber ich kannte Troy ja nicht.
    »Jetzt erzähl mir mal, was du tun wirst, sobald du weißt, wo sie sind?«
    Was würde ich tun?
    Tony würde mich aus seinem Leben streichen, würde aufhören, meine Ausbildung zu unterstützen.
    Jetzt war ich noch auf dem Weg zu dem Ziel, das ich mir setzen müßte… Über die Antwort würde ich erst später nachdenken, wenn seine Anwälte den kleinen Jungen und das Mädchen, die zu mir gehörten, gefunden hätten. Irgendeinen Ausweg würde ich finden, um die beiden zurückzubekommen und auch noch an meinen Zielen festzuhalten. Jetzt, da ich so weit gekommen war, war ich wild entschlossen, keinen Zentimeter zurückzuweichen.
    Ach, wenn die Dinge doch nur anders gewesen wären! Wenn ich nur wie ein ganz normales Mädchen hätte aufwachsen können! Ich merkte, wie mir wieder die Tränen in die Augen schossen. Ich schob meine Erinnerungen beiseite, atmete tief durch und antwortete: »Also, jetzt weißt du alles über mich, obwohl ich nicht einmal mit dir sprechen sollte. Tony befahl mir, dich allein zu lassen, nie in deine Hütte zu kommen. Tatsächlich hat er mir noch vor seiner Abreise erzählt, du seist nicht einmal hier. Wenn er wüßte, daß ich eine seiner Anordnungen mißachtet habe, würde er mich in die Willies zurückschicken. Ich habe schreckliche Angst, dorthin zurückzugehen! In Winnerow gibt es niemanden, der sich darum schert, was mir passiert. Pa lebt irgendwo in Georgia oder Florida und Tom bei ihm, aber der schreibt ja nie, genausowenig wie Fanny! Ich weiß nicht, wie ich ohne einen Menschen, der mich liebt und sich um mich kümmert, leben soll!« Ich senkte den Kopf, damit er die Tränen, die ich nicht mehr unterdrücken konnte, nicht sah. »Bitte, bitte Troy! Sei mein Freund! Ich brauche unbedingt einen Menschen!«
    »Nun gut, Heaven, ich werde dein Freund sein.« Er klang zögernd, als ob er sich zu etwas verpflichtete, das eine Last sein würde. »Aber denke daran, es gibt gute Gründe, weshalb Tony nicht möchte, daß du mit mir in Verbindung trittst. Beurteile ihn nicht zu streng. Bevor du beschließt, ich sei genau der Freund, den du brauchst, mußt du dir klarmachen, daß Tony hier bestimmt, wo es langgeht, nicht ich. Wir sind völlig verschiedene Persönlichkeiten, er ist stark, und ich bin ein schwacher Träumer. Solltest du Tonys Mißfallen und Mißbilligung erregen, wird er dich aus seinem Leben werfen – und auch aus dem von Jillian. Direkt zurück in die Willies! Und er wird es in einer Art und Weise tun, daß mir keine Chance bleibt, dich zu retten, geschweige denn, dir Geld zu geben.«
    »Ich würde kein Geld von dir nehmen!« brauste ich auf.
    »Du nimmst es doch von meinem Bruder«, antwortete er.
    »Weil er mit meiner Großmutter verheiratet ist! Weil er mir erzählt hat, er würde das Geld verwalten, das Jillian von ihrem Vater und ihrem ersten Mann geerbt hat. Geld, das an meine Mutter gefallen wäre, wenn sie’s erlebt hätte. Ich fühle mich absolut berechtigt, es von Tony zu nehmen!«
    Er wandte den Kopf ab, so daß ich sein Gesicht nicht länger sehen konnte. »Heaven, deine leidenschaftliche Art ist anstrengend. Es ist spät geworden, und ich bin müde. Würde es dir etwas ausmachen, wenn wir diese Diskussion am nächsten Freitag fortsetzen, sobald du von Winterhaven nach Hause kommst? Ich werde dann noch da sein.«
    Es berührte mich tief, wie er so verletzlich dasaß, und ich vermutete, er hatte schreckliche Angst, jemanden wie mich in sein wohlorganisiertes Leben zu lassen. Langsam stand ich vom Boden auf, denn ich wollte nur ungern seine gemütliche, warme Hütte verlassen.
    »Bitte, Heaven, ich muß vor dem Zubettgehen noch tausend Dinge erledigen. Und weine nicht

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