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Chaosprinz Band 2

Chaosprinz Band 2

Titel: Chaosprinz Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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Lebensphilosophie?«
    »Keine Ahnung? Hast du denn eine?«
    Er schnaubt und starrt mich wütend an. »Es gab schon vor dir Krisen und die haben wir alle ganz gut ohne dich hinter uns gebracht.«
    »Aber es geht hier doch gar nicht um mich«, verteidige ich mich. »Sondern um Alex und dich, um eure Freundschaft. Und die braucht er im Moment sehr. Nur können die Probleme mit seinem Vater eben nicht mit anzüglichen Witzen gelöst werden.«
    »Für wen hältst du mich eigentlich?«, ruft Tom. »Denkst du, das ist alles, was ich kann? Perverse Scherze und Kinderstreiche? Ich bin durchaus in der Lage…« Dann hält er plötzlich inne. Mitten im Satz. Seine Augen werden groß. Er starrt mich entgeistert an. »… sein Vater?«, haucht er fragend.
    Scheiße, Tom hat es ja noch gar nicht gewusst. Alex hat ihm nichts erzählt. Wir sind ja sofort, nachdem er die Nachricht von Bettina bekommen hat, abgehauen…
    »Ja.« Ich verfluche mich selbst. »Alex' und Marias Vater ist wieder da.«
    Tom ist geschockt. Er steht mit offenem Mund vor mir. Lenas Blick wandert besorgt zwischen uns hin und her.
    »Sein Vater ist zurück und er hat es mir nicht gesagt?«, fragt Tom leise. Er ist sehr verletzt.
    »Alex war unheimlich verwirrt.« Ich suche händeringend nach Erklärungen. »Er wollte erst einmal allein sein… musste einiges verarbeiten… Es gab so vieles, über das er mit seiner Mutter und seinem Vater reden wollte. Und dann euer Streit… Er hat es nicht mit Absicht getan.«
    Tom sagt nichts. Er dreht sich um und geht zur Ladentür. Die kleine Glocke bimmelt, als er hinausstürmt. Lena, Martin, Elena und ich sehen ihm stumm hinterher.
    »Vielleicht kann ich ihn noch einholen«, meint Lena schließlich. Ich nicke. Sie lächelt mich kurz an. »Wir reden später. Mach dir nicht zu viele Sorgen.«
    Wieder nicke ich. Elena streichelt meinen Arm und Martin klopft mir kumpelhaft auf die Schulter. Zu dritt folgen sie Tom. Ich fühle mich wie Scheiße. Wie konnte dieses Gespräch nur so fürchterlich schief gehen?
    Ludwig streckt den Kopf aus der Lagertür. »Alles in Ordnung?«
    Ich nicke schwach. Eine Lüge, aber was soll's. Ich seufze leise. Rasch reibe ich mir mit der flachen Hand über das Gesicht und rubble alle Falten weg. Schade, dass ich die Sorgen, wegen denen sich meine Stirn in Falten legt, nicht auch so einfach wegstreichen kann.
    Eine Stunde später ist Alex endlich da. Ich freue mich wie irre darüber, ihn zu sehen, und würde seine Gegenwart gleichzeitig am liebsten meiden – mein schlechtes Gewissen quält mich.
    »Hey.« Er lächelt mich an.
    »Hey.« Ich lächle zurück und wackle nervös auf meiner Leiter hin und her. Ich habe mir Gedanken gemacht und bin zu dem Entschluss gekommen, dass Alex nicht gerade begeistert sein wird, wenn er erfährt, dass ich die Geschichte mit Markus überall herumerzähle.
    Er steht am Fuß der Leiter und schaut erwartungsvoll zu mir hoch. Ich lächle noch einmal kurz, drehe mich dann wieder dem Regal und seinen Büchern zu und putze weiter.
    »Bambi?«
    »Ja?«
    »Kommst du da mal runter?«
    »Geht nicht«, meine ich ernst. »Der böse Schmutz setzt sich in den Ritzen fest. Das tut er immer. Sobald er eine Ritze findet, denkt er sich: Yeah, geil, eine Ritze, da bleibe ich! Und dann wird man ihn nicht wieder los…«
    »Wie viel von diesem Staub hast du denn schon eingeatmet?«
    Ich schnaube nur entrüstet und putze eifrig weiter. Er zupft an meinem Hosenbein herum.
    »Lass das, sonst fall ich«, warne ich ihn.
    »Ich habe doch gar nicht fest gezogen.«
    »Ich bin aber etwas geschwächt… vom Staub…«
    Er lacht. »Hättest du jetzt nicht sowieso schon längst Feierabend?«
    »Ähm… ja, aber Ludwig hat gesagt, dass er mich noch ein bisschen brauch–«
    »Hat er überhaupt nicht«, ruft Ludwig hinter dem Verkaufstresen hervor. »Marc wird jeden Augenblick kommen und dich ablösen.«
    Ich werfe ihm einen entrüsteten Blick zu. Warum fällt er mir denn so mies in den Rücken?
    Zaghaft steige ich die Sprossen der Leiter herunter. Nun bin ich es, der zu Alex aufschauen muss. Seine Hände legen sich auf meine Wangen, er zieht mich näher an sich heran.
    Ich schließe die Augen schon lange, bevor sich unserer Lippen berühren. Egal, wie intensiv, flüchtig, süß oder leidenschaftlich unsere Küsse auch sind, ich bin jedes Mal aufs Neue total nervös. Ist das normal? Die erste Phase der Verliebtheit oder so?
    Ich hoffe nicht. Es wäre schrecklich, wenn so etwas Wunderschönes und

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