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Charons Klaue

Charons Klaue

Titel: Charons Klaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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machte, wurde der Magier deutlicher, bis er die Kreatur mit seiner Willenskraft zwang, anzuhalten und umzukehren, damit sie die Jagd fortsetzen konnten.
    Der Zauberer erinnerte sich unablässig daran, bei der Sache zu bleiben und seinen gefährlichen Begleiter fest im Griff zu behalten, während sie immer weiter in die unerforschten Tiefen der riesigen Anlage vorstießen.
    Denn selbst mit der Unterstützung des mächtigen Rings verlangte der Feuerelementar nach einem hohen Maß an Aufmerksamkeit.
    Für Brack’thal war das jedoch nicht leicht, denn er konnte unmöglich ignorieren, was sein Blitz bedeuten mochte. Immerhin handelte es sich um die wohl mächtigste Magie, die er in den hundert Jahren seit der Zauberpest zustande gebracht hatte.
    Dennoch versuchte er, seine Begeisterung zu bremsen. Natürlich hatte er in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder Blitzschläge erzeugt, wie er sie aus den alten, inzwischen weniger zuverlässigen Lehren kannte, und manchmal hatte er auch über die Macht anderer Zauber gestaunt, die ihm gelungen waren. Die Magie von einst war keineswegs vollständig verschwunden, aber auch nicht mehr zuverlässig. Der Blitz eben konnte auf Brack’thals Gefühl erhöhter Dringlichkeit oder aber auf den wiederholten Einsatz des Rings zurückgehen, welcher ebenfalls aus alten Zeiten stammte.
    Doch wie berauschend wäre es, wenn es nicht so war! Wie herrlich, wenn die verlorene Magie zu ihm zurückkäme!
    In diesem Fall würde Brack’thal seinen lästigen kleinen Bruder bald los sein.

16
    Er hatte es gewusst
    Drei der Schatten kehrten nicht mit Erzgo Alegni durch das Portal zurück. Auf einem nahen Berg stand Glorfathel flankiert von der Zwergin Ambergris und dem Mönch Afafrenfere vor einer Wahrsageschale. Dank der magischen Eigenschaften von Ambergris’ schwarzen Perlen sahen allerdings weder die Zwergin noch der Mönch wie Bewohner des Schattenreichs aus.
    »Erstklassige Kämpfer«, stellte Glorfathel fest.
    »Ja, hab ich doch gesagt«, erwiderte die Zwergin.
    »Ich werde den Drow umbringen«, schwor Afafrenfere.
    »Dann solltest du das am besten tun, wenn er schläft«, entgegnete Ambergris.
    Glorfathel fiel in ihr spöttisches Lachen ein. »Du hattest recht«, sagte er zu der Zwergin. »Ich war davon ausgegangen, dass sie länger in Niewinter bleiben oder die Straße nach Norden oder Süden nehmen würden.«
    »Der Drow ist ein Waldläufer«, sagte Afafrenfere. »Im Wald fühlt er sich sicherer.«
    »Trotzdem. Sie könnten längst in Letzthafen sein, wenn das ihr Ziel wäre.«
    »Ist es aber nicht«, versicherte Ambergris den beiden, was ihr verwunderte Blicke eintrug. Deshalb ergänzte sie: »Warum sollte jemand diesen Hexenkessel von Umberlee aufsuchen? Sie wollen nach Gauntlgrym.«
    »Wohin?«, fragte Afafrenfere, aber Glorfathel, der sich mit den Entwicklungen der letzten Jahre hier besser auskannte, ergriff das Wort.
    »Wie kommst du darauf?«, fragte der Elf.
    »Weil ich diesen Waldläufer kenne«, sagte Ambergris. »Er hat ein Problem. Seine Freunde haben ein größeres Problem. Das Schwert ist das Problem. Also will er das Schwert loswerden.«
    »Und in Gauntlgrym verstecken, ja?«, fragte Afafrenfere.
    Die Zwergin jedoch wandte sich Glorfathel zu. »Verstecken, ja«, sagte sie, und ihr sarkastischer Tonfall verriet, dass sie etwas ganz anderes darunter verstand. »Verstecken, wo es unauffindbar ist.«
    »Ihr folgt ihnen«, befahl Glorfathel, der Ambergris’ Andeutung offenbar begriff. »Ich werde euch regelmäßig kontaktieren.« Er trat zur Seite, wo ein weiteres schwarzes Portal ins Schattenreich seiner harrte. »Erzgo Alegni wird uns gut dafür bezahlen, dass wir sie ausfindig machen. Er ist jetzt noch wütender, und Draygo Quick wird ihm alles Nötige zur Verfügung stellen, um die Waffe zurückzuholen und seinen Auftrag zu beenden.« Er wollte durch das Portal treten, sah sich jedoch noch einmal nach Afafrenfere um. »Ihr greift sie nicht an«, warnte er.
    »Nicht jetzt«, stimmte Ambergris zu. »Aber sorge dafür, dass mein Freund und ich dabei sind, wenn Alegni sie einholt.«
    »Ich werde den Drow umbringen«, schwor Afafrenfere erneut.
    »Wir werden dabei sein«, versicherte Glorfathel. »Ich habe Effron das Geld bereits abgenommen, damit wir uns am Endkampf beteiligen können.«
    Er nickte, verschwand, und das Portal löste sich hinter ihm auf.
    »Wenn wir sie erwischen und das Schwert bergen, sind wir die Helden!«, sagte Afafrenfere, sobald sie unter sich

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