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Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)

Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)

Titel: Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Kamp
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Rücken. Über mir ragte der Hexer auf. Ich sah das Flackern seiner Aura und dann die Kugel aus durchscheinender Energie , mit der er spielerisch hantierte. Er würde doch nicht …?
    Ich spürte seine Belustigung und so etwas wie Missgunst, bevor er das zischende Licht auf mich niedersausen ließ. Ein Schrei steckte in meiner Kehle und ich rollte zur Seite. Neben mir splitterte das Holz. Mit einem Sprung kam ich auf die Beine. Jetzt war ich ernsthaft sauer und ließ meinem Dämon freien Lauf. Der Raum flimmerte, die Bewegungen des Hexers froren ein. Die Augen des Zeitwandlers verengten sich in dieser Zeitlosigkeit und er zog ein weiteres Messer aus einem Schaft an seiner schwarzen Lederhose. Sein sehniger Unterarm spannte sich an. Konzentriert begann er mich zu umrunden. Seine Miene war steinern. Mein Herz pochte mir bis in die Kehle. Was, wenn das keine Übung war? Meine Fäuste schlossen sich fest an meiner Seite.
    Unter meinen Füßen spürte ich nun deutlich das magische Prickeln der Energie, die ich zu mir rief. Meine Magie und der Dämon zogen sich mit einem Mal zurück. Scheiße! Die Zeit ruckte vorwärts, ich verlor sie erneut.
    Der Hexer kam zu sich und zog mir mit einer erneuten Druckwelle die Beine weg, als sich der Zeitwandler mit einem Kampfschrei auf mich stürzte. Ich verlor die Orientierung. Mein Kopf schlug hart auf den Boden und ich spürte überdeutlich die kalte Klinge an meinem Hals. Würde er mir jetzt die Kehle durchschneiden?
    Ein Zittern erfasste mich, ich schloss die Augen. Mein Dämon schrie auf. Wie von selbst packten meine eben noch vor Schreck tauben Hände die Arme des Angreifers. Überrascht schnappte der nach Luft und ich stieß ihn von mir herunter. Jetzt begann er zu lachen. Seine blauen Augen funkelten belustigt, als auch ich das Applaudieren hinter mir wahrnahm. Es dauerte eine Weile, bis ich das Geräusch zuordnen konnte. Der Trickster ließ von mir ab und ich fiel wie ein nasser Sack auf meinen Hintern.
    Mein Vater stand in der Flügeltür, hinter ihm Sylvie. Das nannten die eine Übung? Echt jetzt? Der Zeitwandler vor mir steckte das Messer in den Schaft, strich sich sein Haar zurück und ordnete seine schwarze Kleidung. »Sie ist recht stark für ihr Alter«, ertönte seine Bassstimme. Der rothaarige Hexer lachte jetzt ganz unverhohlen und ich war bemüht, meine Fassungslosigkeit nicht zu zeigen. So elegant wie möglich stand ich auf und klopfte mir imaginären Schmutz von der Hose.
    »So, ich gehe mal davon aus, dass ich für heute genug für die Belustigung der Allgemeinheit gesorgt habe.« Meine Stimme war erstaunlich ruhig und beherrscht. »Und geübt habe ich auch ausreichend?« Es war mehr eine Frage an Sylvie, als an meinen Vater , doch der antwortete.
    »Du machst Fortschritte, meine Tochter. Aber …« Er unterbrach sich , grübelte und ich funkelte ihn kühl an. »Du hast ein Problem. Was genau ist passiert? Es war, als würdest du deinen Dämon nicht halten können, als würde die Verbindung genau in dem Augenblick abbrechen, in dem es am meisten darauf ankommt. Das hätte tödlich ausgehen können.« Er runzelte die Stirn und als ich ohne zu antworten an ihm vorbeigehen wollte, legte er eine Hand an meinen Arm. »Hanna, sprich mit mir.« Sein Ton war weder gebieterisch, wie sonst, noch weich oder bittend.
    Ich zögerte. »Mein Dämon , der feige Hund, hat ein Problem mit meiner Hexenkraft. Wenn ich die Energie aus der Erde zu mir ziehe, jault er auf, zieht den Schwanz ein und verkriecht sich in der hintersten Ecke. Das ist das Problem.«
    »Das ist schwierig«, stellte mein Vater fest und legte seinen Arm um mich. »Meine Herren, wie schätzen Sie die Lage ein?« Er schob mich vor sich, als würde er mich präsentieren.
    Die beiden Männer, die mich angegriffen hatten, verbeugten sich auf einmal vor mir . Die Überraschung über diese Geste konnte meine Wut auf sie nicht nehmen. Diese Arschgeigen!
    »Miss Cherryblossom, ich bin Jasper van Hall. Ein Hexer der Hall Dynastie.« Der rothaarige Mittdreißiger, zumindest sah er für mich so aus, was bei einem Hexer aber nichts heißen musste, lächelte verhalten. »Mister Dawn, Ihre Tochter hat gute Reflexe und Fähigkeiten, die es nun gilt auszubauen. Einmal davon ab, dass ich von dem Phänomen mit dem Feuer gehört habe.« Er schnalzte und machte ein beeindrucktes Gesicht, bei dem ich nicht sicher war, ob es ernst gemeint war, oder ob etwas anderes über seine Miene huschte. »Aber es könnte natürlich sein, dass es

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