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Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)

Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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dieser Stadt zu sprechen.«
    »Einer Stadt, die unter Ihrem Bann steht? Einer Stadt, die nun endlich aufwacht und begreift, was Sie wirklich sind? Manchmal braucht die Welt einen Propheten, Mr Sullivan. Einen Mann, der über das Hier und Heute hinaussieht, die Zukunft erkennt und weiß, was getan werden muss.«
    »Was wollen Sie?«
    Er lachte leise. »Wir wollen natürlich unsere Stadt zurück. Wir wollen, dass alle Vampire Chicago verlassen. Es interessiert uns nicht, wohin sie gehen – wir wollen sie nur einfach nicht bei uns haben. Ich hoffe, wir haben uns verstanden?«
    »Du verstehst einen Scheißdreck«, sagte Ethan. »Fick dich ins Knie, dich und deine Vorurteile!«
    McKetrick machte ein enttäuschtes Gesicht, als hätte er ernsthaft geglaubt, dass Ethan bereit wäre, seine Fehler einzugestehen.
    Er setzte gerade zu einer Antwort an, als ich es hörte: ein Donnergrollen hallte durch die Stille der Nacht, das tiefe Dröhnen von Auspuffrohren. Ich sah mich um und entdeckte ein Dutzend Scheinwerfer, die pfeilschnell auf uns zukamen.
    Motorräder.
    Ich musste unwillkürlich grinsen, denn jetzt wusste ich, wen Ethan per Handy kontaktiert hatte. Das waren nicht bloß irgendwelche Motorräder – es waren die Formwandler. Unsere Verstärkung war eingetroffen.
    Die Männern sahen zu ihrem Anführer und schienen nicht zu wissen, was sie tun sollten.
    Zwölf riesige, glänzende, dynamische Silhouetten durchpflügten die Nacht wie Haie aus Chrom. Auf jeder Maschine saß ein Formwandler – muskulös und in Leder gekleidet, gerüstet für eine Schlacht. Und was die Kampfbereitschaft betraf, konnte ich nur sagen, dass ich sie hatte kämpfen sehen – und oh ja, sie konnten kämpfen! Das Prickeln in meinem Nacken verriet mir zudem, dass sie sehr gut bewaffnet waren.
    Ich musste mich korrigieren – nur elf von ihnen waren muskulös und trugen Lederkleidung. Nummer zwölf war eine zierliche Brünette mit einer wilden Mähne aus langem, gelocktem Haar, die sie im Augenblick unter einer Cardinals-Baseballkappe zusammengebunden hatte. Fallon Keene war die einzige Schwester der sechs Keene-Brüder. Sieben Geschwister, deren Namen von Gabriel bis Adam alphabetisch abwärts liefen. Der Jüngste war kürzlich aus dem ZNA entfernt und in die liebevolle Obhut eines feindlichen Rudels übergeben worden, nachdem er versucht hatte, seinen Anführer um die Ecke zu bringen. Niemand hatte mehr von Adam gehört, seit dieser kleine Wechsel stattgefunden hatte. Bedachte man die Art seines Verbrechens, so war das vermutlich kein gutes Zeichen.
    Ich nickte Fallon zu. Als sie mir ein schnelles Salut signalisierte, beschloss ich, dass ihr schlechter Geschmack in Sachen Baseballteams zwar bedauerlich war, dass ich aber damit leben konnte.
    Gabriel Keene, Anführer des Rudels, saß auf dem ersten Motorrad. Er hatte sein sonnenverwöhntes braunes Haar im Nacken zu einem Zopf geflochten. Seine bernsteinfarbenen Augen erfassten die Situation, und sein drohender Blick schien von mörderischen Absichten zu künden, aber ich kannte ihn besser. Gabriel vermied Gewalt, sofern sie nicht absolut unumgänglich war. Er hatte keine Angst davor, aber er legte es grundsätzlich nicht darauf an.
    Mit einer Drehung seines Handgelenks ließ er seine Maschine aufröhren, und wie durch Zauberei wichen McKetricks Männer ein Stück in Richtung der Geländewagen zurück.
    Gabriel wandte sich an mich. »Gibt’s hier Probleme, Kätzchen?«
    Ich sah zu McKetrick hinüber, der die Motorräder und ihre Fahrer recht nervös betrachtete. Es schien, dass sich seine Tapferkeit gegenüber Vampiren nicht auf Formwandler erstreckte. Nach einem Augenblick schien er sich wieder gefangen zu haben und begegnete unseren Blicken.
    »Ich freue mich schon darauf, unser Gespräch zu einem günstigeren Zeitpunkt weiterzuführen«, sagte McKetrick. »Wir bleiben in Kontakt. Versuchen Sie bis dahin Ärger zu vermeiden!« Damit stieg er in seinen Geländewagen und gab so seinen Männern das Signal zum Rückzug.
    Ich versuchte meine Enttäuschung zu unterdrücken. Für einen Augenblick hatte ich mir gewünscht, sie wären naiv genug, sich mit den Formwandlern anzulegen. Ich hätte es wirklich genossen, zuzusehen, wie die Keenes sie grün und blau schlugen.
    Mit dem Gröhlen frisierter Auspufftöpfe erwachten die Geländewagen zum Leben und suchten eilig das Weite. Zu schade, dass damit das letzte Wort noch nicht gesprochen war. Ich warf rasch noch einen Blick auf die Nummernschilder, aber die

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