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Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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und stoisch dreinblickenden Männern und Frauen in Uniform vorbei. Es war ruhig im Haus, als ich es betrat, und nur wenige Vampire trieben sich in den Räumen in der Nähe des Haupteingangs herum. Unter Maliks Herrschaft herrschte eine ernste Atmosphäre in Cadogan, und ich wusste nicht, ob es daran lag, dass sich sein im Grunde ernstes Wesen im Haus bemerkbar machte oder weil die Vampire noch trauerten oder weil wir immer noch unter der Besatzung durch das Greenwich Presidium litten.
    Wahrscheinlich war es eine Mischung aus allem.
    Ohne mein Medaillon, allerdings mit Schmuggelware, schlich ich mich zu Lindseys Zimmer im zweiten Stock. Ich machte mir nicht die Mühe zu klopfen, öffnete die Tür aber vorsichtig – in der Regel quetschten sich ihre Besucher in jeden verfügbaren Winkel, und wenn man nicht aufpasste, rammte man irgendjemandem die Tür an den Kopf.
    Das dunkle Zimmer war wie immer voll mit Vampiren und wurde lautstark von Lindseys Fernsehgerät beschallt. Lindsey, Margot und Katherine hatten sich Plätze auf dem Bett sichern können, die anderen Vampire, die ich nur im Vorbeigehen mal gesehen hatte, saßen dicht gedrängt auf dem Fußboden, insgesamt etwa fünfzehn. Damit verletzten wir ganz sicher Cabots Regel, sich nicht mehr in Gruppen von mehr als zehn Teilnehmern zu versammeln.
    Lang lebe die Revolution!
    Ich schlängelte mich an den Novizen vorbei und verteilte dabei in Papier verpackte Tacos wie ein kulinarischer Weihnachtsmann. Als ich am anderen Raumende einen kleinen, leeren Platz für mich entdeckte, setzte ich mich auf den Boden. Die Vampirin neben mir lächelte und reichte mir eins ihrer Kissen, das ich mit einem geflüsterten »Danke« entgegennahm.
    Einen völlig geschmacklosen Horrorfilm später kam ich zu folgender Erkenntnis:
    Erstens: Ich liebte meine Freunde.
    Zweitens: Ich würde diese Filme nie verstehen.
    Wir hatten das Zimmer gerade vom Tacomüll und den Vampiren befreit, als sich Lindseys und mein Piepser lautstark meldeten.
    Ich nahm meinen ab und sah auf das Display. » TRAININGSRAUM «, war dort zu lesen, gefolgt von: » TRAININGSKLEIDUNG «.
    Ich sah Lindsey an. »Was ist denn jetzt schon wieder kaputt?«
    »Ich gehe davon aus, dass uns Frankfurter eine gründliche Lektion erteilt.«
    »Leider bittet Frankfurter uns nicht um unseren Rat«, sagte ich. »Frankfurter ist übrigens eine super Bezeichnung für ihn.«
    »Ich wusste, dass dir die Anspielung auf ein Würstchen gefällt«, sagte sie und ging zu ihrer Badezimmertür, wahrscheinlich, um sich die vorgeschriebene Yogahose anzuziehen. »Von zwei coolen Großstadtvampiren könnte er eine Menge lernen.«
    »Hast du gerade das Casting für deine eigene Sitcom gemacht?«
    »Ich glaube schon, ja. Ich bin nur noch ein paar witzige Dialoge und ein Nachmittags- TV -Special davon entfernt, meinen ersten Emmy einzuheimsen. Du weißt schon, falls das mit dem Job als Vampirwache nicht klappt.«
    Ich schnaubte zustimmend und ging hinaus, um auch mich umzuziehen. »Frank ist immer noch hier«, betonte ich. »Die Chancen stehen gut, dass es für uns beide mit dem Job als Vampirwache nicht klappt.«
    Sie widersprach mir nicht. Das sagte alles.
    Nachdem ich mir einen schwarzen Sport- BH und meine Yogahose angezogen hatte, traf ich mich mit Lindsey, Juliet und Kelley im Sparringsraum.
    Wir standen barfuß am Rand der Matten und warteten auf unseren Ruf zu den Waffen – oder was immer Frank mit uns vorhatte. Er stand in der Raummitte – mitten auf den Matten – und trug noch immer elegante Schuhe und einen Anzug.
    Lindsey schnalzte leise mit der Zunge. »Luc gefällt es bestimmt gar nicht, dass Frankfurter in Schuhen auf seinen Tatamimatten steht.«
    »Nein«, stimmte ich ihr flüsternd zu. »Das gefällt ihm bestimmt nicht. Er kann nur leider nichts daran ändern.«
    Malik und Luc standen am anderen Ende des Raums, und ich spürte, wie Magie aus ihrer Richtung zu uns herüberströmte – Magie, die ihren Zorn widerspiegelte. Die Galerie, die den Raum umgab, füllte sich mit Hausvampiren, auf deren Mienen sowohl Neugierde als auch Besorgnis stand. Sie trauten Frank genauso wenig über den Weg wie wir.
    Als auf der Galerie kein Platz mehr frei war, räusperte sich Frank vernehmlich und durchbohrte die Vampire mit Blicken, bis sich jeder hingesetzt hatte. Dann sah er uns vier missbilligend an.
    »Ich bin zu dem Entschluss gelangt, dass es im Interesse des Hauses ist, wenn wir heute Abend eure halbjährlichen Fitness-Tests

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