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Chroniken der Weltensucher 03 - Der gläserne Fluch

Chroniken der Weltensucher 03 - Der gläserne Fluch

Titel: Chroniken der Weltensucher 03 - Der gläserne Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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Füße schwammen in seinen Schuhen, doch er war froh, die dicken Lederstiefel zu haben. Hier wimmelte es von Schlangen und Skorpionen.
    Er war jetzt schon mindestens vier Kilometer durch die Savanne gehetzt und noch immer hatte er keine Spur von Oskar oder dem Schiff entdeckt. Langsam schwand seine Hoffnung, dass er irgendetwas finden würde. Nicht in so kurzer Zeit. Es war wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Er wusste nicht mehr, was ihn da geritten hatte, als er glaubte, den Jungen so mir nichts, dir nichts finden zu können. Vermutlich die Hoffnung, gepaart mit dem schlechten Gewissen. Doch im Angesicht der wüsten Leere dieses Landes kam ihm sein Plan jetzt reichlich vermessen vor. Fern und drohend ragte der Tafelberg in die Höhe. Fast so, als wolle er ihn verspotten. Ein mächtiger Klotz aus Fels und Geröll. Dort wohnten die Dogon. Was mochten das für Menschen sein? Ob sie ihnen freundlich gesonnen waren? Nun, sie würden es vermutlich bald genug herausfinden.
    Entschlossen setzte er seine Suche fort, als er plötzlich etwas hörte. Ein fernes Jaulen, das entfernt an das Läuten von Glocken erinnerte.
    Glocken? Das war doch unmöglich. Die Mission war über einen Tagesmarsch entfernt. Es konnte sich nur um ein Tier handeln, aber welche Tiere gaben solche Laute von sich?
    Er kramte in seiner Erinnerung, dann blieb er wie angewurzelt stehen.
    Jetzt wusste er, was es war.
    Eine eisige Hand umklammerte sein Herz.
     

     
    Der Kreis der Wildhunde wurde enger. Das Biest mit dem großen Schädel kam näher. Die Schnauze vorgereckt, die Lefzen bis über das Zahnfleisch zurückgezogen, entblößte es eine Reihe mächtiger Hauer. Zähne, die in der Lage waren, Knochen zu knacken. Oskar ließ seinen Knüppel durch die Luft sausen. Vom Geräusch des schwirrenden Holzes aufgeschreckt, zuckten einige Hunde zusammen. Um sie zu vertreiben, reichte es nicht.
    »Ho!«, schrie er. »Macht, dass ihr wegkommt, ihr Drecksviecher!« Er machte einen Ausfallschritt und wirbelte den Stock über seinen Kopf.
    Die Reaktion war gleich null. Im Gegenteil. Eines der Biester ging in Angriffshaltung und schnappte von hinten nach seinem Bein. Oskar geriet ins Straucheln.
    »Verdammte Misttöle!« Sein Stock sauste durch die Luft und traf den Hund an der Schnauze. Ein dumpfer Aufschlag ertönte, gefolgt von einem schrillen Jaulen. Der Hund machte einen Satz nach hinten und sauste zwischen die Bäume. Zwei andere Hunde nahmen seinen Platz ein.
    Es gab kein Entkommen.
    Beruhige dich, sagte die Stimme in seinem Kopf. Es gibt nichts, wovor du dich fürchten müsstest.
    »Du hast leicht reden«, stieß Oskar hervor, als würde er mit einer realen Person sprechen. »Diese Köter wollen einfach nicht abhauen. Außerdem scheinen sie seit Tagen nicht gefressen zu haben.« Er wischte sich den Schweiß von der Stirn. Die Hitze und die Anstrengung begannen seine Sinne zu verwirren. Sein Arm brannte wie Feuer.
    Wieder versuchte einer der Hunde, ihm in die Wade zu beißen, wieder wurde der Angriff mit einem Hieb quittiert, dem ein Jaulen folgte. Lange würde Oskar diesen Kampf nicht mehr durchstehen, das spürte er. Seine Schritte wurden unsicherer und seine Bewegungen langsamer. Überraschenderweise empfand er überhaupt keine Furcht. Es war, als hätte die Stimme in seinem Kopf ihm all seine Angst genommen. Lass es, sagte sie. Es hat keinen Sinn. Du machst sie nur nervös.
    »Und was ist mit mir? Bin ich etwa nicht nervös?«
    Verrückt, dachte er. Jetzt spreche ich schon mit mir selbst. Fast als wäre ich zweigespalten.
    Hör auf, dich zu wehren, sagte die Stimme. Es wird dir nichts geschehen, vertrau mir.
    »Blödsinn«, stieß Oskar hervor. »Ich lasse mich von einer Geisterstimme nicht ins Bockshorn jagen. Mach, dass du aus meinem Kopf verschwindest.«
    Die Stimme schwieg.
    Sofort ging der Leitrüde zum Angriff über. Unbeeindruckt von Oskars Stock stürzte er sich auf den Jungen. Er biss in den Schuh und riss ein Stück von der Sohle raus. Oskar verlor das Gleichgewicht und krachte auf den staubigen Boden. Sofort setzten die anderen Hunde nach. Zwei verbissen sich in seinen Stiefeln, wieder andere schnappten nach seiner Hose und seinem Hemd. Das mächtige Leittier packte seinen Kragen und schleifte ihn über die Erde. Oskar strampelte und trat um sich, doch es half nichts. Schreiend holte er mit dem Stock aus und zog ihn dem Rüden über den Schädel. Das Tier ließ von ihm ab, dann schnappte es nach seiner Kehle. Die messerscharfen Zähne

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