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Clemens Gleich

Clemens Gleich

Titel: Clemens Gleich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pikmo und Jianna (German Edition)
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Erinnerungsaufzeichnung zweier Mädchen, die Alvin offenbar eine Liste reichten. Er erkannte sofort eine der beiden als eine jüngere Mara Millwell. Sein Puls beschleunigte. Sein eigener, als Äthermaschine intern implantierter Gedankenfänger ging in Betrieb. Sein Geist sichtete schnell verwandte Erinnerungen, um das gesamte Material auf seinen Fänger zu replizieren. Sein Herz blieb stehen, als sich eine rot beärmelte Hand auf seine Schulter legte.
    "Guten Abend, die Herren", sagte Shardid Rooth, der wie eine grausame Ein-Mann-Überraschungsnichtfeier in voller Dienstmontur in der Wohnung stand. Salvin ließ vor Schreck den fremden Gedankenfänger fallen. Shardid fing ihn auf. "Das reicht jetzt", sagte er. Salvin machte den Mund auf, aber Shardid sprach für ihn:
    "Die Öffentlichkeit hat ein Recht auf Privatsphäre und ein bisschen Schlaf." Ohverdammtekacke, jetzt muss ich ins Gefängnis, dachte Helwer.
    "Es war nicht meine Idee. Ich weiß gar nicht, wie ich da reingeraten bin!", sagte Helwer.
    "Das Ministerium verzichtet für diesmal auf eine Anklage", antwortete die Stimme des Ministeriums. "Aber ihr schuldet uns etwas."
    "Wir schulden...", begann Salvin mit wiedergefundener Aufmüpfigkeit, aber Shardid schhhhhte ihn ruhig mit einem Fingerzeig in Richtung des Schlafzimmers. Dann packte er die beiden kurzerhand und schleifte sie zur Tür hinaus, die er gewissenhaft verschloss.
    "In zwei Minuten kommt hier der Portier auf seinem Rundgang vorbei", sagte er ruhig. "Wenn er euch noch hier findet, wird euch die Wache einige berechtigte Fragen stellen. Ich an eurer Stelle würde mich also beeilen, nach Hause zu kommen. Gute Nacht." Knisternd löste er sich in Luft auf. Die beiden erfolglosen Verfolger versuchten ihren Möglichkeiten entsprechend dasselbe.
    Hauptmann Gramp saß am Schreibtisch seiner Kabine, um seine Post durchzusehen. Er griff durch einen Schlitz in scheinbar leerer Luft in den Briefdämonenkäfig und entnahm ihm die erste Nachricht. Er war begierig zu erfahren, was die weiteren Ermittlungen im Hotel Wellenkämmer ergeben hatten. Schon der erste Dämon tat ihm den Gefallen, zu diesem Thema beschrieben zu sein. Yens hatte offenbar mit ein paar Kollegen die Hotelbesatzung gewissenhaft befragt und Spuren gesichert. Es gab keine Fingerabdrücke, die nicht eindeutig dem Hotelpersonal oder dem Subjekt zuzuordnen waren. Die Fingerabdruckfragmente, die nicht identifiziert wurden, stammten mit größter Wahrscheinlichkeit von vorherigen Gästen. Es gab nichtmal Spuren von den Siebenrings. Gut, das war in einem Hotel mit Putzfrau gut möglich, wenn sie das Viech nur schnell ins Zimmer geschubst hatte, um gleich weiterzugehen, zum Beispiel zum Einkaufen. Der Dieb hatte also darauf geachtet, keine Spuren zu hinterlassen – bis auf seine Gewaltausübung gegenüber dem Zimmer. Gramp lehnte sich zurück. Dann fertigte er eine Papierkopie des Textes in der Dämonenpresse an, ließ die Nachricht dematerialisieren und griff sich die nächste. Hm. Offenbar hatte das Hotelpersonal zwar beobachtet, wie zwei Personen mit dem Felligen aufs Zimmer gingen und gleich wieder herunterkamen. Er blätterte um: Eine der Personen wurde als Mara Millwell identifiziert, ein Hausmädchen der Siebenrings. Die Identifizierung der zweiten Person lief noch, vielleicht war sie Kether, da dauerte der Vorgang länger. Bis hierhin deckte sich der Report mit der Geschichte vom Diebstahl aus dem Hotelzimmer. Aber die beigefügten Protokolle der automatischen Türüberwachung zeigten, dass die Tür danach nur einmal sehr kurz geöffnet worden war – definitiv nicht genug Zeit, um auch nur einen Teil der Verwüstungen anzurichten. Höchst eigenartig... Gramp lehnte sich noch weiter zurück. Sein Kopf stieß am Spind der kleinen Kabine an. Tja, dachte er. Es könnte ja jemand gewesen sein, dem andere Wege ins Zimmer offenstanden – ein Fensterkletterer zum Beispiel, oder sagen wir: eine Stimme des Ministeriums. Der Hauptmann setzte sich wieder gerade hin, fertigte einen weiteren Papierabdruck an und rieb sich die Augen. Trotzdem, dachte er, bleibt die wichtigste Frage offen: wieso?

Kapitel 8

Wieso

    Wieso gibt es Pi? ~ Wieso funktionieren energiespeicherlose Maschinen? ~ Wieso legt Fuzz Feuer? ~ Wieso nicht mit der Eisenbahn fahren? ~ Wieso ist die Presse da? ~ Wieso man im Dienst nicht trinken sollte
    "Wieso seid ihr hier, Stimme Shardid?", fragte eine Stimme aus der Dunkelheit des Saales der Seher im imperialen Palast.
    "Die Hinweise, nach

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