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Club Dead

Club Dead

Titel: Club Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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war. Als sie protestierte, hat er sie tätlich belästigt, und sie hat dafür gesorgt, daß andere das mitbekamen."
    „Hat er ihr wehgetan?"
    „Sie war hinterher völlig fertig, und er hat ein paar blutende Kratzer auf ihrer Schulter hinterlassen."
    „Ein Blutvergehen also." Die tiefe Stimme war todernst geworden. ,Ja."
    Die Wunden, die die Nägel auf meiner Schulter hinterlassen hatten, stellten also ein Blutvergehen da - was immer das sein mochte.
    „Was geschah dann?"
    „Ich kam aus der Herrentoilette, habe ihn am Kragen gepackt und meine Begleiterin befreit. Danach hat Hob sich eingeschaltet."
    „Das erklärt die Verbrennungen."
    „Ja. Hob warf ihn durch die Hintertür raus. Danach habe ich den Mann nicht mehr gesehen. Du sagst, er heißt Jerry Falcon?"
    „Ja. Er kam gleich nach dem Vorfall zu mir in die Wohnung - nachdem die anderen Jungs die Bar ebenfalls verlassen hatten."
    „Edgington hat eingegriffen. Die Jungs wollten sich gerade auf uns stürzen."
    „Russel Edgington war auch da?" Nun hörte sich die tiefe Stimme richtiggehend unglücklich an.
    „Ja. Mit seinem Freund."
    „Wie kam es dazu, daß Edgington mit in die Sache hineingezogen wurde?"
    „Er hat den Rockern befohlen zu gehen. Da er der König ist und sie von Zeit zu Zeit für ihn arbeiten, rechnete er wohl damit, daß sie ihm gehorchen würden. Aber einer der Welpen hat Arger gemacht, also hat Edgington ihm das Knie zertrümmert, und seine Freunde mußten ihn aus dem Lokal tragen. Es tut mir leid, daß es in deiner Stadt Ärger gegeben hat, Terence, aber wir hatten wirklich keine Schuld daran."
    „Du hast das Gastrecht bei uns im Rudel, Alcide, wir achten dich, und diejenigen aus unserer Gruppe, die für die Vampire arbeiten - wie soll ich das sagen? Sie sind nicht gerade die Creme de la Creme. Aber Jerry ist deren Anführer, und letzte Nacht hat man ihn vor seinen Leuten bloßgestellt. Wie lange willst du in der Stadt bleiben?"
    „Nur noch eine weitere Nacht."
    „Zu allem Übel haben wir gerade jetzt Vollmond."
    „Ich weiß. Ich will versuchen, mich zurückzuhalten und nicht weiter aufzufallen."
    „Was hast du heute Nacht vor? Willst du versuchen, die Wandlung zu umgehen oder willst du mit mir und den Jungs raus in mein Jagdrevier kommen?"
    „Ich will versuchen, mich vom Mondlicht fernzuhalten. Ich möchte so weit es geht jeglichen Streß meiden."
    „Das heißt dann wohl auch, du hältst dich vom Josephine's fern?"
    „Leider hat Russel mehr oder weniger direkt verlangt, daß wir heute noch einmal kommen. Er hatte das Gefühl, sich entschuldigen zu müssen, weil meiner Begleiterin so viel Unannehmlichkeiten widerfahren waren. Er hat ausdrücklich darauf bestanden, daß sie wiederkommt."
    „Club Dead in einer Vollmondnacht, Alcide! Besonders klug ist das aber nicht."
    „Was soll ich denn machen? Schließlich bestimmt Russel hier in Mississippi, wo es langgeht."
    „Ich kann dich ja verstehen. Aber bitte sieh dich vor, und wenn dir Jerry Falcon über den Weg läuft, dann dreh dich um und geh in die andere Richtung. Vergiß nicht: Das hier ist meine Stadt." Die tiefe Stimme klang ernst und voller Autorität.
    „Ich habe dich verstanden, Leitwolf."
    „Prima. Nun, wo du nicht mehr mit Debbie zusammen bist, wird doch hoffentlich ein wenig Zeit vergehen, ehe wir dich hier wieder zu Gesicht bekommen, oder? Laß ein wenig Gras über die Sache wachsen, Alcide. Jerry ist heimtückisch und nachtragend, ein Schweinehund. Sollte das möglich sein, ohne damit eine Fehde heraufzubeschwören, dann wird er dir die Sache bestimmt heimzahlen."
    „Er ist doch derjenige, der das Blutvergehen zu verantworten hat."
    „Ich weiß. Aber Jerry steht schon so lange mit den Vampiren in Verbindung, daß er eine zu hohe Meinung von sich selbst hat. Er hält sich nicht an die Traditionen des Rudels. Er ist nur zu mir gekommen, wie es sich ja auch gehört, weil Edgington in diesem Konflikt die Gegenseite unterstützt hat."
    Jerry würde sich an gar keine Traditionen mehr halten - Jerrys Leiche lag in den Wäldern westlich der Stadt.
    Draußen war es dunkel geworden, während ich schlief. Plötzlich hörte ich ein Kratzen an der Fensterscheibe. Natürlich zuckte ich erst einmal zusammen, dann aber tappte ich auf leisen Sohlen hinüber zum Fenster, zog den Vorhang beiseite und legte warnend den Finger auf die Lippen. Es war Eric! Ich konnte nur hoffen, daß draußen auf der Straße gerade niemand hochsah. Eric lächelte mich an und gab mir mit einer Geste zu

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