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Cobra

Titel: Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Zahn
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solcher Gegenstand vielleicht von jemandem begleitet wird, der ihn benutzen will?«
    »Ja, aber …« Daulo geriet ins Schwimmen, suchte verzweifelt nach etwas, das er sagen konnte. Jins Worte fielen ihm plötzlich wieder ein: Man muss es ihnen schon ein bisschen schwermachen, Daulo – jeder schöpft Verdacht, wenn man ihm seine Beute auf einem silbernen Tablett serviert. »Aber es war Jasmine Alventin, die uns überhaupt erst von dem Gegenstand erzählt hat«, sagte er. »Warum sollte sie das tun, wenn es ihrer war?«
    Omnathi runzelte die Stirn. »Was soll das heißen? Wie hat sie Ihnen davon erzählt?«
    »Na ja, als ich hörte, dass ein Lastwagen mit einer ungewöhnlichen Fracht nach Milika unterwegs war, fuhr ich los, um mir die Sache anzusehen«, erklärte Daulo. »Jasmine Alventin war zu der Zeit bei mir, und als der Lastwagen ein wenig langsamer fuhr, sprang sie plötzlich aus dem Wagen und kletterte hinten auf die Ladefläche, um nachzusehen, was es war.«
    Omnathi schien verblüfft. »Davon hat Ihr Vater nichts erwähnt«, sagte er.
    Daulo atmete tief durch. »Nun, genaugenommen … ich glaube, ich habe ihm erzählt, ich sei es gewesen, der im Lastwagen nachgesehen hat.«

    Omnathi blickte ihm unverwandt in die Augen. »Sie glauben , Sie haben ihm das erzählt?«
    Daulo befeuchtete sich die Lippen. »Vermutlich … wollte ich die Lorbeeren dafür ernten.«
    Eine ganze Weile war es still im Zimmer. Omnathi und den anderen war die Verachtung für ihn deutlich anzumerken. »Sie haben uns erzählt, Sie wüssten nicht, wo diese Frau steckt«, meinte Omnathi endlich. »Wieso nicht?«
    »Weil sie mich kurz nach Sonnenuntergang verlassen hat«, sagte Daulo. »Sie meinte, sie könne es nicht erwarten, wieder nach Hause zu kommen, und fragte mich, von wo aus sie einen Bus nach Norden nehmen könne. Ich habe sie zum Citycenter gebracht und sie dort abgesetzt.«
    »Haben Sie das, aha.« Omnathi fuhr sich langsam mit der Zungenspitze über die Oberlippe und starrte Daulo dabei hart an. Daulo erwiderte den Blick und lauschte auf sein Herz, das ihm bis zum Hals schlug. »Verraten Sie mir eins«, meinte Omnathi plötzlich, »haben Sie tatsächlich gesehen, wie sie in einen der Busse gestiegen ist?«
    »Äh …« Daulo überlegte. »Nein, eigentlich nicht. Sie ging aber auf den Bus nach Sollas zu, als ich davonfuhr.«
    Einer der beiden Männer räusperte sich. »Soll ich den Bus anhalten lassen?«, wollte er wissen.
    »Nein«, sagte Omnathi langsam. »Nein, das wäre vermutlich Zeitverschwendung. Sie hat diesen Bus nicht genommen. Und auch keinen anderen.«
    Daulo machte ein fassungsloses Gesicht. »Ich verstehe nicht …«
    »Sagen Sie mal, Daulo Sammon«, unterbrach ihn Omnathi. »Wo steht Ihr Wagen?«
    »Äh … gleich vor dem Haus, in der Parkzone.«
    Omnathi schüttelte den Kopf. »Nein. Tatsächlich steht er nirgendwo im Umkreis von sechs Straßen. Wir haben ihn gesucht.«
    Daulos Herz setzte einen Schlag aus. Er und Jin hatten das Fahrzeug deutlich sichtbar nur zwei Blocks weiter abgestellt …
»Das ist ausgeschlossen«, brachte er hervor. »Ich habe ihn gleich vo…«
    »Haben Sie die Schlüssel?«, fragte Omnathi.
    Nein, er hatte sie Jin gegeben, für den Fall, dass sie den Wagen draußen brauchte. »Natürlich«, sagte er. »Sie liegen auf dem Tisch dort drüben.«
    Einer der Männer ging hinüber und sah nach. »Nein, hier liegen sie nicht«, berichtete er und kramte in den persönlichen Dingen, die Daulo dort abgelegt hatte.
    »Suchen Sie sie«, befahl Omnathi. »Haben Sie die Wohnung verlassen, nachdem Sie die Frau abgesetzt haben, Daulo Sammon?«
    »Nein.« Daulo sah zu, wie die beiden Männer mit der Durchsuchung des Zimmers begannen, und spürte, wie ihm erneut der Schweiß auf die Stirn trat. Es war ja gut und schön, ihnen die Schlussfolgerung nahezulegen, dass Jin seinen Wagen gestohlen hatte, aber glauben würden sie das erst, wenn er ihnen nachvollziehbar erklärte, wie dieser Diebstahl abgelaufen sein sollte. »Aber ich habe natürlich geschlafen, als Sie kamen …«
    »Was ist das?«, unterbrach ihn einer der Suchenden und hielt einen kleinen schwarzen Zylinder in die Höhe.
    Der Signalgeber, den Jin ihm gegeben hatte.
    »Ich … ich weiß nicht«, presste er hervor. »Es gehört nicht mir.«
    »Seien Sie vorsichtig damit«, sagte Omnathi scharf, stellte sich neben den anderen Mann und nahm ihm den Signalgeber ab. Er betrachtete ihn eine Weile eingehend, dann hob er vorsichtig die Kappe an. Drücken

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