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Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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der Wimper zu zucken, und er kniff sich in den Nasenrücken, während er nachdachte.
    »In diesem Falle, Marschall«, verkündete er schließlich, »werden wir wohl einfach eine größere Streitmacht aufbringen müssen. Es darf keinerlei Kompromisse diesen Ketzern gegenüber geben … vor allem nicht jetzt, da sie über eine derartige Waffenstärke verfügen.« Mit kalten Augen blickte er Frenaur an. »Wie weit hat sich diese Ketzerei bereits ausgebreitet?«
    »Weit«, gestand Frenaur. »Bevor … das passiert ist … was auch immer es nun gewesen sein mag, waren es nur ein paar Tausend, vor allem Bauern aus den Dörfern in den Shalokars. Jetzt verbreitet sich die Kunde von diesem ›Wunder‹ wie ein Lauffeuer. Sie ist sogar über die Thirgal-Schlucht hinweg nach Vral eingesickert. Gott allein weiß, wie viele Menschen sich jetzt schon um Stomalds Standarte geschart haben. Aber die Zeichen sprechen für sich: Es steht schlimm. Mir liegen Berichte vor, denen zufolge ganze Dörfer gen Norden strömen, um sich dieser ›Armee der Engel‹ anzuschließen!«
    Einen Augenblick lang bedachte Vroxhan den Bischof mit finsteren Blicken, dann zuckte er mit den Achseln.
    »Ich weiß, dass es nicht deine Schuld ist.« Er seufzte, und der Bischof entspannte sich sichtlich. »Du bist einfach nur im Augenblick in Reichweite meiner üblen Laune und meiner Angst.« Er kniff die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen. Dann fuhr er fort: »Und ich habe Angst, Brüder. Malagor war für schismatische Strömungen schon immer anfällig, und diese hier kommt zu unmittelbar nach der Prüfung! Die niederträchtigen Mächte aus dem Tal der Verdammten sind erwacht, den Höheren Dämonen zu helfen. Vielleicht wartet noch weitere dieser unreinen Sternenbrut darauf, uns zu erschlagen – die Schriften besagen, dass es zahlreiche Dämonen gibt, und sie nutzen diese Niederen Bösen Geister dazu, unsere Streitkräfte zu schwächen, bevor sie uns erneut angreifen.«
    Mit nachdenklicher Miene blickte er auf seinen Schreibtisch, dann straffte er die Schultern.
    »Fürstmarschall, Ihr werdet die Großen Heerscharen von Mutter Kirche für den Heiligen Krieg zusammenrufen!« Rokas verneigte sich, und Frenaur biss sich auf die Lippen. Seit den Schisma-Kriegen waren nicht mehr die gesamten Heerscharen zusammengerufen worden. »Aber wir müssen unsere Männer darauf vorbereiten, den Täuschungen der Dämonen zu widerstehen, bevor wir in die Schlacht ziehen«, fuhr Vroxhan mit schwerer Stimme fort, »und ich fürchte, dass ein Großteil von Malagor zu den Ketzern übergetreten sein wird, bis wir bereit sind.«
    Er blickte in Frenaurs unglückliches Gesicht, und seine zornigen Augen wurden sehr viel milder.
    »Das Gleiche würde für jede andere Region auch gelten, Frenaur! Das einfache Volk vermag derartige Dinge nicht zu beurteilen, und wenn ihre eigenen Priester sie in die Irre führen, dann ist es kaum ihre eigene Schuld, dass sie ihnen glauben. Doch auch wenn dem so ist: Wer sich der Ketzerei verschreibt, muss auch den Preis für Ketzerei zahlen!« Er richtete den Blick wieder auf den Marschall. »Ich wünsche noch nicht die weltlichen Truppen unter deinem Banner zu vereinen, Rokas, aber selbst wenn wir uns ausschließlich auf die Garde verlassen, so müssen wir doch zuerst Priester zu ihnen schicken, die ihnen die Wahrheit über das predigen, was sich ereignet hat, damit wir nicht noch weitere Truppen an die Panik und die spirituelle Verführung verlieren! Pflichtest du mir bei?«
    »Ja, ich bin ganz Eurer Meinung, Eure Heiligkeit, aber ich muss davor warnen, zu lange zu zögern.«
    »Was meinst du mit ›zu lange‹?«
    »Eure Heiligkeit, Malagor war schon immer schwer zu erobern, und durch seine geographische Lage teilt dieser Landstrich unsere Streitkräfte. Schwerer jedoch wiegt dies: Die Berichte, die mich erreicht haben, lassen darauf schließen, dass in den Ketzern die Flamme des Zorns darüber entfacht wurde, von anderen regiert zu werden – auch wenn dies nur eine Saat von vielen ist, die diese Dämonen gesät haben!«
    Rokas blickte Vroxhan aufmerksam an und war erleichtert zu sehen, dass der Hohepriester langsam nickte. Vor den SchismaKriegen war Malagor mächtig genug gewesen, sogar Mutter Kirche an der Unumschränktheit ihrer Macht im Auftrag Gottes zweifeln zu lassen. Tatsächlich hatte die aus alter Zeit bekannte Ruhelosigkeit der Malagoraner angesichts der Einschränkungen, die mit den Lehrsätzen der Kirche gekommen waren, das Große

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