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Colombian Powder

Colombian Powder

Titel: Colombian Powder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone A. Siegler
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Verbindungen, aktiv wie passiv, von unserer speziellen Freundin Schubert ausdrucken lassen ...«
»Und?”, drängte Kümmler.
    »Ramon.«
    »Meine Güte, der Werbefuzzi aus Südamerika – und wir hatten den schon endgültig abgeschrieben! Schade, dass wir den Knaben nie eingelocht haben, sonst hätten wir Fotos und Fingerabdrücke von ihm.«
    »Wo ist der Kerl?«
    Mister Lässig verzog sein Gesicht zu einer Fratze.
    «Leider ... ich dachte mir, ich verfolge ihn über sein Handy ... aber er hat es scheinbar überlauert! Vermutlich hat er das Handy einem Fernfahrer untergeschoben, in die Fahrerkabine geschummelt oder sonst wo am Fahrzeug befestigt.«
    Eine Weile herrschte bedrücktes Schweigen unter den Anwesenden.
    »Wie sieht denn nun unser Dienstplan für heute aus?«, fragte Paschke schließlich und unterdrückte mühsam ein Gähnen.
    »Gerstätt darf sich erstmal eine heiße Dusche gönnen.« Kümmler nickte ihm gnädig zu. »Reimers, Sie lösen Schulz heute Nachmittag ab. Und Sie, Paschke, dürfen auch noch einmal in die Federn kriechen und übernehmen die nächste Nachtschicht. Von nun an parken Sie den Wagen aber haarscharf an der Straßenecke, damit wir nicht noch einmal die Gelackmeierten sind.«
    Das Erste, was Nina wahrnahm, war der pochende Schmerz in ihren Schläfen. Benommen blinzelte sie in das Sonnenlicht, das durch das Bullauge hereinfiel, doch das leise Ziehen zwischen ihren Beinen brachte die letzte Nacht zurück – in all ihrer Deutlichkeit. Mit einem Schlag war sie hellwach und ließ ihren Blick hektisch durch die Kabine wandern. Im Morgengrauen war sie in Marcos Armen eingeschlafen. Jetzt war der Platz neben ihr leer.
    Schwerfällig setzte sie sich auf und stützte den Kopf in die Hände, weil sie ein jäher Schwindel erfasste. Der Menge, die sie bei der Silvesterfeier, alle Vorsätze vergessend, in sich hineingeschüttet hatte, würde selbst ein Alkoholiker Respekt zollen. Gerade unternahm sie einen zweiten Anlauf, die Ereignisse des vergangenen Abends in eine Reihe zu bringen, als sie das Klingeln des Telefons auf dem Nachttisch erschreckte. Ihr erster Gedanke galt Marco. Wollte er ihr etwa erklären, warum er sich aus dem Staub gemacht hatte?
    Als sie den Hörer abnahm, erkannte sie die Stimme des Managers.
    »Guten Tag, Frau Kaiser! Schön, dass ich Sie erreiche.«
    Nina sah auf ihre Armbanduhr, die neben dem Telefon lag. Es war Mittag.
    »Ich hoffe, Sie haben sich in den vergangenen Tagen gut erholt?«, fuhr er fort.
    »Das habe ich, vielen Dank.« Nina rieb sich die schmerzende rechte Schläfe und hoffte, dass das Gespräch kurz sein würde.
    »Mir ist das bedauerliche Ereignis in der Familie Ihrer Freundin zu Ohren gekommen. Haben Sie Nachricht von ihr erhalten?«
    Mist. Ihre Kopfschmerzen glichen immer mehr einem Vorschlaghammer, der ihr von innen gegen den Schädel wummerte. »Keine Sorge. Beate ist wieder gut zuhause angekommen. Hören Sie, ich bin gerade etwas in Eile …«
    »Natürlich, entschuldigen Sie bitte die Störung. Ich wollte Sie noch einmal an mein versprochenes Arrangement erinnern.«
    Nina unterdrückte mühsam ein Stöhnen. Das Candle-Light-Dinner! Über den Ereignissen der letzten Tage hatte sie es ganz vergessen.
    »Darf ich Ihnen den heutigen Abend dafür anbieten? Ich lasse an der Rezeption drei Menüvorschläge für Sie hinterlegen.«

    Die Angestellte hämmerte auf der Tastatur herum.
    »Wie viele Personen darf ich für heute Abend anmelden?«
    Eine, lag Nina schon auf der Zunge. Sollte sie Marco etwa auch noch dafür belohnen, dass er sich davongeschlichen hatte wie der Junge, dem das Familienporzellan in Scherben ging?
    Sie sollte über sein Verhalten wütend sein, doch das Einzige, was sie empfand, war Ratlosigkeit. Nach allem, was er gestern Nacht gesagt und getan hatte, fand sie keine Erklärung für sein Verschwinden. Sie begriff diesen merkwürdigen Mann immer weniger, wenn sie es denn je schon getan hatte.
    Trotz allem, die Vorstellung, ein Essen bei Kerzenlicht alleine zu begehen, ließ die romantische Seite in ihr empört aufheulen.
    »Haben Sie Papier und Stift für mich?« Nina notierte ein paar Zeilen und schob das gefaltete Blatt über den Tresen. »Leiten Sie diese Nachricht bitte an Herrn Marco Meissner weiter.«
    Die Rezeptionistin nickte und tippte den Namen in den Computer. Dann nahm sie einen Briefumschlag und ließ den Zettel darin verschwinden.
    »Melden Sie für heute Abend bitte zwei Personen an«, sagte Nina und umklammerte die

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