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Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs

Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs

Titel: Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Niven
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über den Sand Wedge hinweg wandern und nach dem Pitching Wedge greifen.
    Just in dem Augenblick, als er den Ball traf, wusste er, dass er überrissen hatte. Mit einem aufkommenden Gefühl von Übelkeit im Magen sah er nun, wie der Ball bis zum Ende des Greens sauste, einmal aufsprang und verschwand.
    »Pech«, sagte Stevie.

37
    SCHEISS DRAUF, DACHTE LEANNE, ALS SIE DIE UMGEDREHTE Weinflasche in ihr Glas leerte, einen dieser riesigen Pokale, die locker einen halben Liter fassen. Sie hatte schon vor geraumer Zeit das Interesse an dem Film verloren, den sie sich ausgeliehen hatte. Irgend so eine romantische Hollywood-Komödie. Die Sorte Film, über die der fette Typ, dem die Videothek in der High Street gehörte, immer dämliche Bemerkungen machte, wenn man damit zum Ladentisch kam. Unverschämter Mistkerl. Aber heute Abend hatte er nicht gearbeitet, also konnte er sie mal kreuzweise.
    Mit der Fernbedienung schaltete sie von DVD auf AUX, und aus den Lautsprechern ertönte Dido. Sie streckte sich auf der Couch aus, schob sich ein Kissen in den Rücken und stellte das randvolle Weinglas auf ihren Bauch. Gott, es wurde Zeit, dass sie mal wieder ins Fitnessstudio ging. Ein wenig schläfrig vom Wein, lag sie da, allein in dem großen Wohnzimmer, in dem großen Haus, während draußen allmählich die Dunkelheit des Sommerabends einsetzte. Der Tag war so heiß gewesen, dass sie sämtliche Fenster aufgerissen hatte, und jetzt verschmolz das Zirpen und Zetern der Drosseln und Schwalben in den Bäumen entlang der Straße mit der Musik zu einem friedvollen Gemurmel.
    Es war herrlich, das Haus für sich allein zu haben.
    Leanne nippte an ihrem Wein und verschüttete ein wenig auf ihrer Brust, was sie genauso wenig störte wie die Tatsache, dass sie bereits einigermaßen betrunken war.
    Ein Geräusch kam aus der Küche. Als wäre etwas umgefallen.
    Sie drehte die Musik leiser und lauschte. Nichts.
    Die Küche. Vielleicht wurde es langsam Zeit, sich mal einen kleinen Snack zuzubereiten. Sie hatte Hunger. Unbeholfen erhob Leanne sich von der Couch und ging den Hausflur hinunter. Im Türrahmen blieb sie stehen und starrte in die dunkle Küche. Sie meinte, etwas Merkwürdiges zu riechen, etwas Süßes und Duftendes, und für eine Sekunde flackerte ein Funken Angst in ihr auf. Dann setzte, gedämpft von einer Flasche Chardonnay, die Logik wieder ein. »Du Dummerchen«, sagte sie laut zu sich selbst und knipste das Licht an.
    Lee sprang aus seinem Versteck hinter der Kochinsel in der Mitte der Küche, und Leanne schrie auf.
    Er trug eine schwarze Lederjacke und eine schwarze Skimaske. Wie ein Vergewaltiger, dachte sie noch, bevor er über ihr war, ihr den Mund zuhielt, sie zu Boden rang und ihr etwas Hartes in die Seite rammte.
    »Halt’s Maul!«, sagte Lee. »Halt gefälligst dein gottverdammtes Maul!«
    Der Druck in ihrer Seite ließ nach, und er hielt ihr etwas vor’s Gesicht. Eine Pistole.
    »Wenn du auch nur ein beschissenes Geräusch machst, leg ich dich um. Ist das klar?«
    Leanne zitterte am ganzen Körper und war kurz davor, das Bewusstsein zu verlieren. Sie spürte, wie sich ihr der Magen umdrehte, ihr der Wein in die Kehle stieg. Ihr wurde übel. Ihre Pupillen waren klein wie Stecknadelköpfe, ihre Augäpfel traten hervor wie Golfbälle. Bitte, lieber Gott, lass mich am Leben, dachte Leanne.
    Lee stand auf, den Revolver weiterhin auf sie gerichtet, und griff in seine Tasche. Er zog eine große Rolle Klebeband heraus und riss ein langes Stück ab.

38
    GARY LAG AUF SEINEM BETT IN IHREM GEMEINSAMEN ZIMMER. Noch nass vom Duschen, ein Handtuch um die Hüfte, lauschte er Stevie, der nach ihm in die Dusche gestiegen war, wo er gerade unmelodisch »What You Do to Me« von Teenage Fanclub schmetterte.
    Am Ende hatte er acht über Par gelegen. Eine der schlechtesten Runden des Tages und sein schlechtester Score seit dem Unfall. Wie hatte das passieren können? Er war überzeugt davon, dass er, von dem Grauen im Bunker am Achten einmal abgesehen, nicht viel falsch gemacht hatte: ein paar verblasene Putts hier und einige versprungene Bälle dort, insgesamt höchstens ein halbes Dutzend Schläge. Und doch machten sie den Unterschied zwischen einer halbwegs anständigen Runde und einem totalen Griff ins Klo. Der Platz war schwierig, trocken und hart, die Grüns schnell und unberechenbar gewesen. Wie 1962, was Auld Bert nicht müde wurde zu erwähnen. Die beste Runde hatte Drew Keel gespielt, der mit 69 Schlägen drei unter Par gelegen

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