Commander Perkins 05 - Verloren in der Unendlichkeit
dem Sand auftauchte und wie Camiel danach Peter Hoffmanns Oberkörper ausgrub.
Der Freund blickte ihn an und versuchte ein zaghaftes Grinsen.
Damit gab er ihm zu verstehen, daß alles in Ordnung war.
Auch als er neben Randy Perkins auf einem Stein saß, sagte er noch nichts. Schwer atmend blickte er zu den rauchenden Trümmern hinüber.
Camiel drückte sein stilisiertes Gesicht gegen den Raumhelm des Commanders.
"Wir müssen vorsichtig sein", sagte er. Der Raumhelm über66 trug die Schwingungen seiner Stimme, so daß Perkins ihn verstehen konnte. "Behalten Sie den Helm auf Sir. Diese Gegend hier ist radioaktiv verseucht. Wir sollten sie möglichst schnell verlassen. Schweigen Sie. Man könnte Ihre Stimme hören." "Gut. Ich habe verstanden. Kannst du uns tragen?" "Selbstverständlich, Sir." Der Roboter winkelte die Unterarme an und forderte die beiden Männer auf sich auf sie zu setzen. Perkins und Hoffmann legten ihre Arme um den Hals des Roboters, um sich festzuhalten. Dann rannte Camiel los.
Die Last schien ihm nichts auszumachen, und es behinderte ihn auch nicht, daß seine Füße bei jedem Schritt tief in dem weichen Boden einsanken. Er lief mit weit ausgreifenden Schritten über die Ebene und sprang über Bodenrinnen und Bäche hinweg.
Als er etwa zehn Kilometer weit gerannt war, setzte er die beiden Männer am Boden ab und gab ihnen zu verstehen, daß sie die Schutzanzüge ablegen sollten.
"Als wir da unten im Graben lagen, waren einige Copaner an der Absturzstelle", erklärte Camiel, nachdem sie sich ausreichend weit von den beiden Raumanzügen entfernt hatten, deren Außenflächen ebenfalls radioaktiv verseucht waren. "Sie haben das Wrack untersucht. Ich konnte hören, worüber sie sprachen. Sie waren der Meinung, niemand hätte den Absturz überlebt. Aus diesem Grund hielt ich es für richtig, mich nicht über Funk zu melden. Sie hätten es hören können." Sie hatten einen kleinen Hügel erreicht, der von gelben Bäumen eingefaßt war. Im hüfthohen Gras entdeckten sie zahlreiche Erdlöcher, in denen kleine Tiere lebten, die Ähnlichkeit mit terranischen Kaninchen besaßen. Commander Perkins stieg den Hügel hinauf Er machte sich keine Gedanken darüber, ob die Luft, die er einatmete, für seinen Organismus schädlich war oder nicht.
"Was willst du da oben?" fragte Hoffmann.
"Ich will mich umsehen. Schließlich möchte ich wissen, wo wir uns befinden. Wenn hier Copaner leben, dann gibt es vielleicht auch so etwas wie eine Stadt in der Nähe, und wenn das der Fall ist, müssen wir uns darüber einig werden, wie es weitergeht." "Davon habe ich schon immer geträumt", erwiderte Hoffmann spöttelnd. "Ich wollte als Einsiedler auf einem Planeten mitten in der Galaxis leben allerdings ohne einen nervtötenden Roboter." Der Commander ging auf die Bemerkung nicht ein. "Komm mal her, Peter", sagte er, und der Freund merkte sofort, daß er etwas Ungewöhnliches entdeckt haben mußte. Er stürzte den Hügel hinauf "Was ist los, Randy?" Perkins streckte den Arm aus und zeigte in die Steppenlandschaft hinaus. "An was erinnert dich das?" fragte er.
Am Horizont war ein seltsames Gebäude zu sehen. Es leuchtete rot im Licht der Sonne und schien aus zahllosen Würfeln zusammengesetzt.
"Das ist doch nicht möglich!" Peter Hoffmann fuhr sich mit dem Handrücken über den Mund. "Wenn mich nicht alles täuscht, ist das der Bau, von dem in dem Funkspruch die Rede war. Warte mal. Hieß es nicht, daß es so eine Art Ortungsstation ist, mit dem sie den Dimensionsbrecher und damit die Erde anpeilen wollen?" "Völlig richtig, Paps", bestätigte Camiel, der zu ihnen gekommen war. "Das muß die Ortungsstation sein." "Es hieß doch in der Botschaft, die Copaner hätten Jahre dazu gebraucht, sie aufzubauen. Und in einigen Tagen oder Wochen sollte sie fertig sein. Danach wird es für sie nur noch ein Kinderspiel sein, die Erde zu finden - und zu vernichten." Peter Hoffmann setzte sich auf den Boden.
Er schätzte, daß das Gebäude fast vierzig Kilometer von ihnen entfernt war. Die Luft dieses Planeten war sauber und klar. Sie wurde durch keinerlei Abgase verunreinigt, so daß die Sicht sogar noch über das Gebäude hinausreichte. Weit dahinter stiegen weiße Berge bis zu einer Höhe von mehr als zehntausend Metern an.
In der Steppenlandschaft vor dem roten Gebäude ästen zahlreiche Tierherden. Vereinzelt stiegen tiefblaue
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