Commander Perkins 06 - Im Bann der gluehenden Augen
zweihundert Meter hoch und stieß nur noch Rauchwolken aus.
"Mir sind die Gefühle der Xaher und der anderen Bewohner dieses Planeten klar geworden", sagte Peter Hoffmann. Er kauerte mit angezogenen Beinen auf dem Boden und lehnte sich mit dem Rücken gegen einen Stein. Sein Gesicht war schwarz von dem Staub, der aufgewirbelt worden war. "Sie leben seit Jahren auf einer von Naturkatastrophen geplagten Welt. Jede Katastrophe kann mit dem Auseinanderbrechen von Xah enden." Er blickte Commander Perkins an, der einige Schritte von ihm entfernt auf einem Mauerrest saß. "Ich habe Angst gehabt", gestand er.
"Ich auch, Peter, und ich möchte nichts lieber, als möglichst bald von hier verschwinden. Wenn ich nur wüßte, wohin..." Perkins stand auf. "Komm, wir müssen uns um Professor Common kümmern. Hoffentlich ist ihm nichts passiert." "Das hätten wir schon früher tun müssen." "Wie denn? Wir wissen ja noch nicht einmal, wo er ist. Und glaubst du im Ernst, daß du einen von den Xahern hättest ansprechen können?" fragte der Commander.
"Nein. Natürlich nicht." Peter Hoffmann erschauderte, als er daran dachte, wie sich die Xaher während der Nacht verhalten hatten. Kopflos waren sie auf der Insel herumgelaufen.
Dann führte er sich vor Augen, daß sie schon häufiger solche Nächte durchgemacht hatten und davon geprägt worden waren, und er begann, nach Entschuldigungen für sie zu suchen.
Wahrscheinlich konnte sich niemand, der nicht ständig hier gelebt hatte, vorstellen, wie es in den Wesen dieses sterbenden Universums aussah.
Er war fremd in diesem Universum. Obwohl ihm sein Verstand sagte, daß er sich in einem Sonnensystem befand, das mit rasender Geschwindigkeit auf ein Schwarzes Loch zustürzte, fühlte er sich nicht entschieden anders als auf der Erde oder dem Mond. Sonnen, Planeten, Monde und Galaxien waren für ihn unvergängliche Gebilde.
"Mir geht es ebenso", sagte Commander Perkins, als Peter Hoffmann mit ihm über seine Gedanken sprach. "Wir sind eben in unserer Grundeinstellung optimistisch. Das können die Xaher und die anderen Völker dieses Universums nicht sein, denn sie leben in der ständigen Angst vor dem plötzlichen Untergang.
Aber auch sie hängen an ihrem Leben. Daher verstehe ich ihre Panik in der letzten Nacht. Wir dagegen verdrängen den Gedanken an das Ende und gehen davon aus, daß wir lange leben." Sie gingen an den Trümmern eines Hauses vorbei. Roboter gruben einige verletzte Xaher aus den Resten. Als sie die drei Terraner und Camiel bemerkten, schirmten sie die Verletzten sofort ab. Das ging so schnell, daß keiner der drei die Verschütteten genau betrachten konnte.
Perkins hielt Peter Hoffmann zurück, als dieser sich dennoch einen Weg zu den Trümmern bahnen wollte.
"Lieber nicht", sagte er. "Möglicherweise verletzt es ihre Gefühle, wenn wir sie so sehen." Sie näherten sich dem Haus, das sie während ihres Aufenthalts bewohnten. Professor Common kam ihnen entgegen. Sein Gesicht sah grau und eingefallen aus. Er schien die ganze Nacht gearbeitet zu haben.
"Was ist los?" fragte Perkins. "Hat Sie diese Nacht so mitgenommen?" Professor Common lächelte müde. "Durchaus nicht, Randy.
Ich hatte gar keine Zeit, mich darum zu kümmern. Endlich habe ich das Material gefunden, nach dem ich gesucht habe. Die Xaher ließen mich zum Glück für einige Stunden allein. Sie hatten wohl zuviel Angst, um arbeiten zu können." "Ja - und? Was haben Sie herausgefunden?" "Die Wahrheit über den Planeten Elque und seinen Mond Xah", antwortete der Wissenschaftler. Er setzte sich auf die Trümmer.
"Also hat Utra-pi-Xtym uns nicht die Wahrheit gesagt?" fragte Peter Hoffmann.
"Nein. Wahrscheinlich fürchtet sie, daß wir ihr und ihrem Volk nicht helfen werden, wenn wir die Wahrheit erfahren. Nun kennen wir sie und müssen dennoch etwas unternehmen." "Sie kennen sie, Professor", bemerkte Peter Hoffmann. "Wir noch nicht." Der Wissenschaftler blickte ihn erstaunt an, dann lächelte er zerstreut. Erst jetzt merkte er, daß er noch gar nicht gesagt hatte, welche Entdeckung er während der Nacht gemacht hatte.
"Die Xaher haben vor vielen Jahren auf dem Planeten Elque ein Kraftwerk errichtet, das nicht nur dem Zentralgestirn Xahy auf direktem Wege gewaltige Energiemengen entzieht, sondern vor allem auch dem Planeten Elque und seinen Monden. Die Energien, die diesem Sonnensystem entnommen
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