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Commissario Montalbano 02 - Der Hund aus Terracotta

Commissario Montalbano 02 - Der Hund aus Terracotta

Titel: Commissario Montalbano 02 - Der Hund aus Terracotta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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Gesicht ganz faltig wurde, sein Blick
    trüb. Da hatte er verstanden, daß Misuraca sich diese Frage
    selbst schon tausendmal gestellt und nie eine Antwort
    gefunden hatte. Montalbano ließ es gut sein.
    » Pronto? Sind Sie noch dran?« fragte Misuraca gereizt.
    »Was kann ich für Sie tun, Cavaliere?«
    »Mir ist gerade erst etwas eingefallen, weshalb ich es bei
    meiner Aussage noch nicht vorbringen konnte.«
    »Cavaliere, ich habe keinen Grund, dies in Frage zu
    stellen. Ich höre.«
    »Mir ist etwas Merkwürdiges passiert, als ich fast auf der
    Höhe des Supermarktes war, aber in dem Augenblick habe ich
    nicht weiter darauf geachtet, mir war gar nicht wohl, weil so
    Idioten unterwegs sind, die...«
    »Sagen Sie mir doch einfach, was passiert ist.«
    Wenn man ihn reden ließ, dann fing der Cavaliere
    womöglich bei der Gründung der faschistischen Kampfbünde
    an.
    »Nicht am Telefon. Persönlich. Es ist ein dicker Hund,
    wenn ich recht gesehen habe.«
    Der Alte galt als jemand, der immer sagte, was zu sagen
    war, ohne Beschönigungen oder Abstriche. »Betrifft es den
    Diebstahl im Supermarkt?«
    »Natürlich.«
    »Haben Sie schon mit jemandem darüber gesprochen? «
    »Mit niemandem.«
    »Ich bitte Sie dringend, kein Wort darüber zu verlieren.«
    »Wollen Sie mich beleidigen? Ich kann schweigen wie
    ein Grab. Morgen früh komme ich zu Ihnen ins Büro.«
    »Cavaliere, darf ich Sie etwas fragen? Was wollten Sie
    mitten in der Nacht allein dort mit dem Auto, wenn Sie sich
    unwohl fühlten? Sie wissen doch, daß man ab einem gewissen
    Alter vorsichtig sein muß?«
    »Ich kam aus Montelusa. Dort war eine Sitzung des
    Parteivorstands der Provinz, dem ich zwar nicht angehöre,
    aber ich wollte dabeisein. Niemand kann Gerlando Misuraca
    die Tür vor der Nase zuschlagen. Es gilt zu verhindern, daß
    unsere Partei Gesicht und Ehre verliert. Sie kann doch nicht
    mit diesen Hundesöhnen von Politikern in der Regierung
    sitzen und gemeinsam mit ihnen ein Gesetz erlassen, mit dem
    diese Schweine, die sich unser Vaterland unter den Nagel
    gerissen haben, aus dem Gefängnis kommen! Sie müssen
    verstehen, Commissario, daß...«
    »Dauerte die Sitzung lange?«
    »Bis ein Uhr nachts. Ich wollte weitermachen, aber die
    anderen waren dagegen, denen sind die Augen schon
    zugefallen, diesen Schlappschwänzen!«
    »Und wie lange haben Sie bis Vigàta gebraucht?«
    »Eine halbe Stunde. Ich fahre langsam. Also, wie ich
    sagte...«
    »Entschuldigen Sie, Cavaliere, es klingelt gerade am
    anderen Apparat. Bis morgen also«, unterbrach ihn
    Montalbano.
    Fünf

    »Mieser als Verbrecher! Mieser als Mörder haben uns diese
    Scheißtypen behandelt! Was glauben die eigentlich, wer sie
    sind? Arschlöcher!«
    Fazio, gerade aus Palermo zurück, war gar nicht mehr zu
    beruhigen. Germanà, Gallo und Galluzzo stimmten wie die
    Rohrspatzen in sein Geschimpfe ein und beschrieben mit dem
    rechten Arm weite Kreise, um das unerhörte Geschehnis zu
    veranschaulichen. »Die spinnen! Die spinnen einfach!«
    Montalbano sprach ein Machtwort. »Schluß jetzt,
    beruhigt euch mal, Kinder. Alles der Reihe nach.« Dann sah
    er, daß Galluzzos Jacke und Hemd von dem Blut, das ihm aus
    seiner angeschlagenen Nase gelaufen war, gereinigt waren,
    und fragte ihn: »Bist du zu Hause vorbeigefahren, bevor du
    hergekommen bist?«
    Es war die verkehrte Frage, denn Galluzzo lief blau an,
    und seine geschwollene Nase zeigte violette Äderchen.
    »Von wegen zu Hause vorbeigefahren! Fazio hat es doch
    gerade gesagt! Wir kommen direkt aus Palermo. Als wir zur
    Antimafia kamen und Tano u Grecu übergaben, haben sie uns
    gepackt und jeden in ein anderes Zimmer gesteckt. Mir hat
    meine Nase immer noch weh getan, und ich wollte ein nasses
    Taschentuch drauflegen. Nach einer halben Stunde ist immer
    noch niemand gekommen, da hab' ich die Tür aufgemacht.
    Und stehe vor einem Kollegen. Wo willst du hin? Ein bißchen
    Wasser für meine Nase holen. Du kannst hier nicht raus, geh
    wieder rein. Verstehen Sie, Commissario? Ich wurde streng
    bewacht! Als ob ich Tano u Grecu wäre!«
    »Sag diesen Namen nicht, und schrei nicht so!« fuhr
    Montalbano ihn an. »Niemand darf wissen, daß wir ihn
    hoppgenommen haben! Den ersten, der redet, befördere ich
    mit einem Arschtritt nach Asinara.«
    »Wir wurden alle bewacht«, fing Fazio mit empörter
    Miene wieder an.
    Galluzzo erzählte weiter. »Nach einer halben Stunde kam
    einer ins Zimmer, den ich kenne, ein Kollege von Ihnen, der
    jetzt bei der

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