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Commissario Montalbano 02 - Der Hund aus Terracotta

Commissario Montalbano 02 - Der Hund aus Terracotta

Titel: Commissario Montalbano 02 - Der Hund aus Terracotta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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ihn dann grob von sich. Der andere wich verblüfft
    drei Schritte zurück.
    »Bleib, wo du bist, komm mir ja nicht näher«, zischte ihn
    der Commissario an.
    »Schluß jetzt, Montalbano«, griff der Questore
    schlichtend ein.
    De Dominicis schien die Sache zwischen den beiden
    nicht sehr wichtig zu nehmen.
    »Wer weiß, was er Ihnen erzählen wollte«, hakte er nach
    und sah Montalbano forschend an, als wollte er sagen: Du
    lügst.
    »Ich kann ja mal raten, wenn es Ihnen Spaß macht«,
    erwiderte der Commissario grob.

    Bevor er das Krankenhaus verließ, kippte Montalbano in der
    Bar einen doppelten J&B pur. Sie machten sich auf den Weg
    nach Montelusa, und der Commissario rechnete damit, daß er
    gegen halb sieben wieder in Vigàta sein würde, die
    Verabredung mit Ingrid konnte er also einhalten.
    »Er hat geredet, nicht wahr?« fragte der Questore ruhig.
    »Ja.«
    »Etwas Wichtiges?«
    »Ich denke schon.«
    »Warum wollte er ausgerechnet mit Ihnen reden?«
    »Er hat versprochen, mir ein persönliches Geschenk zu
    machen, weil ich mich während der ganzen Geschichte ihm
    gegenüber fair verhalten habe.«
    »Ich höre.«
    Montalbano berichtete alles, und als er fertig war, wurde
    der Questore nachdenklich. Dann seufzte er.
    »Kümmern Sie sich um alles, zusammen mit Ihren
    Leuten. Es ist besser, wenn niemand etwas erfährt. Nicht mal
    in der Questura dürfen sie etwas erfahren: Sie haben es ja
    gerade gesehen – Maulwürfe gibt's überall.«
    Spürbar fiel er wieder in die Mißstimmung, die ihn schon
    auf der Hinfahrt ergriffen hatte.
    »So weit ist es mit uns gekommen!« sagte er wütend.
    Auf halbem Weg klingelte sein Handy. »Ja?« sagte der
    Questore.
    Am anderen Ende wurde kurz gesprochen. »Danke«,
    antwortete der Questore. Dann wandte er sich dem
    Commissario zu.
    »Das war De Dominicis. Er hat freundlicherweise
    Bescheid gesagt, daß Tano praktisch in dem Augenblick
    gestorben ist, als wir das Krankenhaus verließen.«
    »Sie müssen aufpassen«, sagte Montalbano.
    »Worauf?«
    »Daß ihnen niemand den Leichnam klaut«, sagte der
    Commissario mit beißendem Spott.
    Eine Weile fuhren sie schweigend weiter. »Warum hatte
    es De Dominicis so eilig, Sie von Tanos Tod zu unterrichten?«
    »Aber, mein Lieber, das Gespräch hat doch Ihnen
    gegolten. De Dominicis ist ja nicht auf den Kopf gefallen und
    denkt natürlich ganz richtig, daß Tano Ihnen doch noch etwas
    mitteilen konnte. Und jetzt will er entweder was von dem
    Kuchen abhaben oder ihn Ihnen ganz wegnehmen.«
    Im Büro traf er Catarella und Fazio an. Besser so, er
    redete lieber mit Fazio, wenn keine anderen Leute dabei
    waren. Eher routinemäßig als neugierig fragte er: »Wo sind
    denn die anderen?«
    »Sie sind hinter vier Jungs auf zwei Motorrädern her, die
    ein Rennen veranstalten.«
    »Gesù! Dann ist das gesamte Kommissariat auf einem
    Rennen?«
    »Es ist ein spezielles Rennen«, erklärte Fazio. »Ein
    Motorrad ist grün, das andere gelb. Erst fährt das gelbe los,
    rast eine Straße hinunter und reißt an sich, was es an sich zu
    reißen gibt. Nach ein oder zwei Stunden, wenn sich die Leute
    wieder beruhigt haben, fährt das grüne los und schnappt sich,
    was es zu schnappen gibt. Dann wechseln sie Straße und
    Viertel, aber diesmal startet das grüne zuerst. Es ist ein
    Wettstreit, wer am meisten klauen kann.«
    »Ich verstehe. Hör zu, Fazio, du müßtest heute abend bei
    der Firma Vinti vorbeifahren. Bitte den Buchhalter in meinem
    Namen, uns ein Dutzend Schaufeln, Hacken, Pickel und
    Spaten zu leihen. Morgen früh um sechs treffen wir uns alle
    hier. Dottor Augello und Catarella bleiben im Büro. Ich
    brauche zwei Wagen, nein, nur einen, laß dir von der Firma
    Vinti auch einen Jeep geben. Apropos, wer hat den Schlüssel
    für unsere Werkstatt?«
    »Den hat immer der Wachhabende. Jetzt hat ihn
    Catarella.«
    »Laß ihn dir geben, und gib ihn dann mir.«
    »Sofort. Entschuldigen Sie, Commissario, aber wozu
    brauchen wir Schaufeln und Pickel?«
    »Wir wechseln unseren Beruf. Das Landleben ist gesund,
    ab morgen arbeiten wir auf dem Feld. Einverstanden?«
    »Seit ein paar Tagen kann man nicht mehr vernünftig mit
    Ihnen reden, Commissario. Was ist nur los mit Ihnen? Sie sind
    so grob und unleidlich.«

Acht
    Seit er Ingrid im Lauf einer Ermittlung kennengelernt hatte,
    bei der sie ihm völlig unschuldig über eine falsche Fährte als
    Sündenbock kredenzt worden war, bestand eine merkwürdige
    Freundschaft zwischen dem Commissario und

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