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Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Titel: Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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hätte brechen können. Der Mann taumelte zurück und umklammerte benommen die schmerzende Rechte.
    »Eine Rebellion der Geister?« murmelte er. »Barbar, ich befehle dir: Hebe dich hinweg! Löse dich auf! Schmilz! Verschwinde!«
    »Ich lasse deinen Kopf von den Schultern verschwinden!« knurrte der erboste Cimmerier, den glänzenden Säbel in der Hand. »Heißt ihr so Fremde willkommen? Bei Crom, ich werde diese Vorhänge in Blut tauchen!«
    Die Verträumtheit war aus den Augen des Mannes gewichen und hatte Verwirrung Platz gemacht.
    »Thog!« entfuhr es ihm. »Du bist wirklich! Woher kommst du? Wer bist du? Was machst du in Xuthal?«
    »Wir kommen aus der Wüste«, erwiderte Conan finster. »Wir sind gegen Sonnenuntergang dem Verhungern und Verdursten nahe in die Stadt gekommen. Wir stießen auf ein Abendmahl, das für andere aufgetischt war, und aßen es. Ich habe kein Geld, dafür zu bezahlen. In meiner Heimat wird keinem Verhungernden Essen verweigert, aber ihr Zivilisierten tut es ja nicht ohne Entgelt. Wir haben nichts Böses getan und wollten gerade wieder gehen. Bei Crom, mir gefällt es hier nicht, wo die Toten auferstehen und Schlafende in den Bäuchen von Schatten verschwinden.«
    Bei den letzten Worten erschrak der Mann heftig, und sein gelbliches Gesicht wurde aschgrau.
    »Was hast du gesagt? Schatten? In die Bäuche von Schatten?«
    »Nun ja«, meinte der Cimmerier vorsichtig. »Was immer es eben ist, das einen Schlafenden von seinem Diwan holt und nur einen Blutstropfen zurückläßt.«
    »Ihr habt es gesehen? Ihr habt es gesehen! « Der Mann zitterte wie Espenlaub, und seine Stimme überschlug sich.
    »Nur einen Schlafenden auf einem Diwan und einen Schatten, der ihn zu verschlingen schien«, antwortete Conan.
    Die Wirkung dieser Worte war erstaunlich. Mit einem schrillen Angstschrei drehte der Mann sich um und rannte aus dem Gemach. In seiner blinden Hast prallte er gegen den Türrahmen, dann floh er, immer noch schreiend, durch die anschließenden Räume. Verblüfft starrte Conan ihm nach, während das Mädchen sich zitternd an seinem linken Arm festhielt. Sehen konnten sie den Flüchtenden nicht mehr, wohl aber hörten sie ihn noch lange. Mit der Entfernung wurde sein Heulen gedämpfter, bis plötzlich ein selbst aus der Ferne noch durchdringender Schrei, lauter als alle bisherigen, sich erhob und abrupt verstummte.
    »Crom!«
    Conan wischte sich mit leicht zitternden Fingern die Schweißperlen von der Stirn.
    »Das ist eine Stadt der Wahnsinnigen! Verschwinden wir, ehe wir noch auf weitere Irre stoßen!«
    »Es ist alles ein Alptraum!« wimmerte Natala. »Wir sind tot und verdammt! Wir starben in der Wüste und sind in die Hölle gekommen! Jetzt sind wir körperlose Geister – au! « Conan hatte ihr einen Klaps aufs Gesäß versetzt.
    »Du bist kein Geist, wenn du so einen leichten Klaps spürst«, bemerkte er mit grimmigem Humor, der ihn oft zu den unpassendsten Zeiten anflog. »Wir leben, aber möglicherweise nicht mehr lange, wenn wir uns weiter an diesem Teufelsort aufhalten. Komm!«
     
    Sie waren erst durch ein einziges Gemach gekommen, als sie erneut stehenblieben. Jemand oder etwas näherte sich. Sie wandten den Blick der Tür zu, aus deren Richtung die Geräusche kamen, und warteten. Conans Nasenflügel weiteten und seine Pupillen verengten sich. Ein Hauch des Parfüms, das ihm schon einmal aufgefallen war, stieg ihm in die Nase. Eine Gestalt hob sich in der Türöffnung ab. Conan holte tief Luft, und Natala öffnete unwillkürlich den Mund.
    Eine Frau stand vor ihnen und blickte sie verwundert an. Sie war groß und anmutig, mit der Figur einer Göttin, und trug nicht viel mehr als einen edelsteinbesteckten Gürtel. Die wallende Fülle nachtschwarzen Haares betonte das Elfenbeinweiß ihrer Haut. Die von langen schwarzen Wimpern beschatteten dunklen Augen versprachen sinnliche Geheimnisse. Ihre Schönheit raubte Conan den Atem. Nie hatte er eine Frau wie sie gesehen. Dem Gesichtsschnitt nach war sie Stygierin, doch ihre Haut war nicht dunkel wie die der stygischen Frauen, die er kannte.
    Aber als sie mit tiefer melodischer Stimme sprach, benutzte sie die Sprache der Stygier.
    »Wer seid Ihr? Was macht Ihr in Xuthal? Wer ist dieses Mädchen?«
    »Wer seid Ihr?« entgegnete Conan, der es müde war, Fragen zu beantworten.
    »Ich bin Thalis, die Stygierin. Seid Ihr wahnsinnig, hierherzukommen?«
    »Das beginne ich allmählich selbst zu befürchten!« knurrte er. »Bei Crom, wenn ich bei

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