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Confusion

Confusion

Titel: Confusion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Stephenson , Nikolaus Stingl
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jakobitischen Heer anschließen würde. Sie hatten, während sie über die Insel gewatet waren, eine Horde nackter Sumpftreter rekrutiert und nannten sie Armee. Ihr könnt Euch also vorstellen, wie erfreut sie waren, diesen Burschen zu begegnen, die in einem Regiment der Guards gedient, das Abfeuern einer Muskete erlernt und in richtigen Schlachten gekämpft hatten! Diese Burschen – zwar nicht durch legitime Familienbande mit mir verwandt, weil Jack und Mary Dolores nie geheiratet haben, aber dennoch, wenn Ihr so wollt, eine rechte Familienbande – wurden in James’ Regimentern
nicht bloß aufgenommen, sondern mit offenen Armen empfangen und auf der Stelle zu Sergeanten gemacht. Man quartierte sie in den Häusern des protestantischen Kleinadels von Dublin ein, der sich zu dieser Zeit bereits nach England oder Amerika abgesetzt hatte.
    So stehen die Partrys und ich einander nun also auf entgegengesetzten Seiten der Schlachtfront gegenüber, an der sich derzeit nicht viel tut. Falls ich überlebe und falls sie überleben, bin ich eingeladen, mir von ihnen bei einigen Krügen Schwarzbier seltsame, aufwühlende Geschichten von Dublin unter den Jakobiten anzuhören, und wie sich eine Familie aus Connaught dort häuslich niedergelassen hat.
    Nun wurden im vergangenen Sommer die in Ulster gelegenen Städte Derry und Enniskillen von Elementen dieser sonderbaren französisch-irischen Armee belagert. James’ Eifer, für den Papst Siege zu erringen, übersteigt seine Intelligenz um einen Betrag, der zu groß ist, als dass er sich messen ließe. So stürmte er zweimal ganz plötzlich mit seiner gesamten Entourage von Dublin aus los, in der Hoffnung, nordwärts nach Ulster vorzustoßen und die Kreuzritterflagge auf den Ruinen der einen oder anderen Presbyterianer-Kirche aufzupflanzen. Die schlechten Straßen und der Mangel an Brücken freilich hemmten den königlichen Vormarsch, und die Abneigung der belagerten Schotten zu kapitulieren hätten seine Pläne vielleicht ohnehin vereitelt.
    Mein Schreiber, der in diesem Moment vor Stolz glüht und vor Rührung mit den Tränen kämpft, wird vielleicht ein paar Zeilen anfügen, in denen er die Männlichkeit der Verteidiger dieser beiden Städte rühmt.
    Als d’Avaux – dem nichts anderes übrig blieb, als James bei diesen Ausflügen zu begleiten – zurückkehrte, erhielt er die unschöne Nachricht, dass einige unternehmungslustige Dubliner (von Zeugen als ein paar flachshaariger Burschen beschrieben) einige Ranken und ein Abflussrohr emporgeklettert und durch ein Fenster in sein Haus eingestiegen seien, um dort alles Wertvolle nebst ein paar Stücken, die nur für ihn selbst von Nutzen waren, zu stehlen.
    Ich überlasse es Euch, my Lady, zu mutmaßen, ob womöglich irgendein Zusammenhang besteht zwischen diesen Ereignissen und einem Brief, den ich meiner Dubliner Sippschaft einige
Wochen zuvor hatte zukommen lassen: Darin hatte ich besagten d’Avaux beschrieben und erwähnt, dass er derzeit gegenüber dem Haus wohnt, in dem ihre Kompanie einquartiert war.
    Nicht lange danach erhielt ich nachts eine Lieferung von Papieren, die, wie mir gelehrte Freunde versichern, in französischer Sprache abgefasst sind. Obwohl ich selbst nicht lesen kann, erkenne ich doch einige Worte und bilde mir ein, auf einigen Blättern Euren Namen zu sehen. Ich schließe sie dieser Sendung bei.
    Während unserer denkwürdigen Begegnung in Den Haag habt Ihr Mitgefühl für mein Problem geäußert: dass nämlich meine wahre Liebe, Miss Abigail Frome, zur Sklavin gemacht und dem Earl von Upnor geschenkt wurde. Ihr schient zu bezweifeln, dass ich Euch je von Nutzen sein könnte. Vielleicht ist es an der Zeit für eine Neueinschätzung.
    Ich habe versucht, die Sache am Tage der Revolution persönlich zu regeln, was jedoch fehlschlug – vielleicht hört Ihr die Geschichte von Lord Upnor selbst, wenn Euch daran liegt, sie zu erfahren.
    Damit bin ich auch schon am Ende. Eine etwaige Antwort mögt Ihr nach Dundalk richten. Ich befinde mich hier in einem bunten Brei aus englischen, holländischen, hugenottischen, ulsteririschen und brandenburgischen Regimentern, gewürzt mit einer Prise widerspenstiger Fanatiker, deren Väter mit Cromwell herübergekommen sind, diese Insel erobert haben und für ihre Arbeit mit irischem Land entlohnt wurden. Nun haben die Iren es zurückbekommen, und diese hektischen Nonkonformisten sind verstimmt und schwanken, ob sie sich unserer Armee anschließen und es aufs Neue erobern

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