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Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Titel: Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Schwab
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eines Trinkkumpans machte, war Schnur ein Rätsel. Er kehrte an seinen Ausgangspunkt zurück.
    Nervös tigerte er auf und ab.
    Esther stellte sich ihm kurzentschlossen in den Weg. Auf seinen überraschten Gesichtsausdruck erklärte sie: »Ich will einen klaren Gedanken fassen, was nicht funktioniert, wenn du Hektik verbreitest.«
    Â»Stimmt!« Schnur hielt inne. Er fixierte Steiner, der diesen Blick als Aufforderung verstand, sich ihm zu nähern.
    Â»Willst du mir etwas sagen?
    Â»Ja!«
    Â»Dann schieß los! Gedanken lesen kann ich nämlich nicht«, gab Steiner zu.
    Â»Mein Gedanke ist, dass du dich in einer unglücklichen Lage befindest.«
    Â»Was soll das heißen?«
    Â»Dass ich dich schon zum zweiten Mal bei einer Leiche antreffe …«
    Â»Wer ist der Tote?«, fiel ihm Steiner ins Wort.
    Â»Der Boss.«
    Â»Scheiße!«
    Â»Warum so heftig? Wie gut hast du ihn gekannt?«
    Â»Kaum«, antwortete Steiner. »Man munkelte im Dorf, dass er ein Mitglied der Satanisten geworden sei. Vielleicht wurde er Opfer eines Rituals.«
    Schnur zuckte nur mit den Schultern. Er durfte Steiner nicht in die Ermittlungsarbeiten einweihen. Wortlos entfernte er sich von ihm und schaute sich die Menschen an, die sich hartnäckig vor der Scheune postiert hatten.
    Von Helmut Brack keine Spur.
    Widerwillig betrat Schnur die alte Scheune, die mit starken Strahlern ausgeleuchtet wurde. Die Löcher, die die Kellergewölbe freilegten, waren mit Brettern abgesichert. Ein Abstieg wurde mit einer Leiter ermöglicht. Dort kletterte Schnur hinunter. Der Anblick und der Geruch machten es ihm schwer, seine Übelkeit zu unterdrücken.
    Der Gerichtsmediziner, erklärte von seinem Standpunkt direkt neben der Leiche aus: »Die Leiche wurde durch Insektenfraß verändert. Deshalb warten wir auf unseren forensischen Entomologen. Er soll mir dabei helfen, den Todeszeitpunkt genau zu errechnen.«
    Â»Und die Todesart?«
    Â»Das ist auch schwer zu sagen. Ich sehe stärkere Verwesungen an einer bestimmten Stelle am rechten Oberschenkel. Dort könnte eine offene Wunde gewesen sein.«
    Â»Stirbt man daran?«
    Â»Wenn die Oberschenkelarterie verletzt wird, kann man verbluten«, antwortete Dr. Wolbert.
    Â»Wo ist das Blut?«
    Â»Das war keine endgültige Feststellung«, wehrte Wolbert hastig ab. »Nur eine Hypothese.«
    Schnur wollte über die Leiter nach oben steigen, als er Helmut Brack entdeckte. Er stand bedrohlich nah am Rand des Kellerlochs, ohne die geringste Befürchtung einzubrechen. Als ihre Blicke sich trafen, drehte er sich wortlos um und verließ das alte Gemäuer.
    Schnur stieg die Leiter hoch, durchquerte den mittleren Rundbogen, die einzige Möglichkeit, gefahrlos über den unsicheren Boden zu gehen und eilte hinter dem Dorfpolizisten her. Doch draußen im grauen Tageslicht war er schon wieder verschwunden. Verwundert schüttelte Schnur den Kopf. Hatte er es hier mit Zauberei zu tun?
    Aber der Anblick des Toten, eines Mannes, den er schon seit Jugendzeiten kannte, versicherte ihm, mit der harten Wirklichkeit konfrontiert zu sein. Er versuchte, das abstoßende Bild aus seinem Kopf zu verdrängen; es gelang ihm nicht. Sein Blick fiel auf die Kapelle. Das war genau der Ort, den er jetzt brauchte – dort würde er abschalten können. Zielstrebig steuerte er darauf zu, riss an der Tür. Verschlossen!
    Steiner trat hinter ihn. »Die Kapelle ist seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr geöffnet worden.«
    Â»Warum?«
    Â»Zu Kriegszeiten ließ man sie offen, damit die Frauen für ihre Angehörigen an der Front beten konnten. Leider wurde die Großzügigkeit schamlos ausgenutzt, denn sämtliche Kapellen und Kirchen der Umgebung wurden geplündert.«
    Â»Gab es hier etwas von Wert?«
    Â»Oh ja! Es sind echte Schätze gestohlen worden. Keines dieser sakralen Kunstobjekte tauchte je wieder auf. Nach dem Krieg wurde die Kapelle mit neuem Altartisch, Monstranzen und Heiligenfiguren ausgestattet. Bevor die Einrichtung ebenfalls verschwindet, bleibt die Kapelle abgesperrt.«
    Â»Na gut! Wenn Plan A nicht funktioniert, gehe ich zu Plan B über.«
    Â»Der da wäre?«
    Â»Wir fahren zur Kriminalpolizeiinspektion nach Saarbrücken. Ich brauche deine Aussage.«
    Esther fasste das als Aufforderung auf, den Autoschlüssel aus ihrer Handtasche zu nehmen. »Endlich! Ich bin auch

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