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Coogans Fluch (German Edition)

Coogans Fluch (German Edition)

Titel: Coogans Fluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar Nietsch
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nicht die Compadres dieser Mörder?“
      „Nicht wirklich, Alan, nicht wirklich. Sie wussten nicht, wer wir sind und was wir hier wollen. Doch jetzt komm, du erfährst noch alles früh genug.“
      Alan spie aus. Dann sagte er: „Verdammt! Hat von euch jemand schon mal so 'ne Scheiße erlebt?“

 
    Vorsichtig näherten sich Ben, Graham und Eddie den ersten Verwundeten. Elroy hatte es nicht schlimm erwischt, trotzdem blieb er im Lager bei Joe und Red zurück. Seit dem Auftauchen der Wölfe war kein Wort unter ihnen gefallen. Jeder schien auf seine Weise die unfassbaren Ereignisse der letzten Minuten verdauen zu müssen. Ben wirkte nach außen hin kühl und beherrscht, seine Blicke jedoch flatterten über die Hochebene, als rechne er mit dem Ansturm sämtlicher Grizzlys Alaskas. Eddie hielt seinen Karabiner so krampfhaft umklammert, dass er gar nicht mehr in der Lage gewesen wäre, auf irgendwen zu schießen. Er bewegte sich derart ruckartig vorwärts, dass er den Eindruck erweckte, von heftigen Stromstößen heimgesucht zu werden. Graham hingegen, wirkte auf den ersten Blick gelassen, doch fiel auf, dass er sich immer wieder in den Schritt griff. Als würde ihm nur die Anwesenheit seiner Geschlechtsteile die Gewissheit verschaffen, nicht zu träumen.
      „Vorsichtig“, mahnte Ben, als sie den ersten Verletzten erreichten. Doch war die Warnung unnötig, keiner der Männer dachte daran, die Waffen gegen Ben und seine Kameraden zu erheben.
      Wie übel die Wölfe ihre Opfer zugerichtet hatten, sahen Ben, Eddie und Graham erst jetzt. Unzählige Bisswunden hatten die Züge des Mannes bis zur Unkenntlichkeit entstellt, seine Haut, die Haare und der größte Teil seiner Kleidung waren mit Blut getränkt. Sein Blick wanderte unstet umher. Als ihn Ben ansprach, biss der Mann die Zähne aufeinander und schloss die Augen. Ben rüttelte ihn an der Schulter, doch die einzige Reaktion war, dass der Mann um sich schlug und zu schreien begann.
      „Beruhigen Sie sich. Es ist vorbei – sie sind weg“, sagte Ben und allmählich drangen seine Worte in das Bewusstsein des Mannes. Sein flackernder Blick wanderte abwechselnd zu den drei Männern, die sich über ihn beugten.
      „Wie lautet Ihr Name? Warum habt ihr uns angegriffen?“, versuchte Ben erneut eine Antwort zu erhalten, doch der Mann blieb stumm.
      „Kümmere dich um seine Wunden, Graham“, sagte Ben schließlich. „Sieh nach, ob er noch irgendwo ein Messer hat. Ich glaube nicht, dass wir von den Jungs etwas zu befürchten haben, doch kann man nie wissen. Sehen wir nach den anderen.“
      Zwei der Männer waren tot, den anderen war es nicht viel anders ergangen als dem Mann den Graham verarztete, doch in den Augen aller Überlebenden stand drohender Irrsinn.
      „Ben, sieh mal!“, rief Eddie plötzlich. Eine halbe Meile entfernt stolperten einige Männer aus der Senke hervor. Im Gegensatz zu den Verwundeten hielten sie ihre Gewehre in den Händen und sie schienen durchaus noch imstande zu sein, davon Gebrauch zu machen.
      Ben legte an und mit lauter, sicherer Stimme rief er: „Ich bin Marshall! Lasst eure Waffen fallen und kommt mit erhobenen Händen näher!“
      Erst schien es so, als ob die Männer unschlüssig auf etwas warteten – vielleicht auf einen anders lautenden Befehl – dann ließ der zuvorderst Stehende sein Gewehr los und die übrigen folgten seinem Beispiel.

9. Kapitel

 
    Nachdem ihn die Druckwelle zu Boden geschleudert hatte, Rauch und Staub die Sicht erschwerte, war der Narbige zunächst davon ausgegangen, das Aufgebot des Marshalls hätte den Sturm auf die Mine eröffnet. Er spuckte aus, seine Ohren klingelten, doch ansonsten hatte er die Explosion unbeschadet überstanden. Schäumend vor Wut erhob er sich, fand seine Winchester und sprintete zum Eingang.
      Staub und Qualm behinderten die Sicht, trotzdem sah der Narbige den Fremden, der vor dem Eingang auf der Plattform stand. Jim lag neben dem umgestürzten Maschinengewehr mit dem Gesicht auf dem Boden. Der Fremde schien allein, mit gefletschten Zähnen legte der Narbige an und feuerte zweimal.
      Der Unbekannte stürzte ohne einen Laut zu Boden. Nichts weiter rührte sich und schlagartig wurde dem Narbigen klar, dass der Narr auf eigene Faust gehandelt hatte. Nun, nicht ganz, wie ihm die Präsenz eines weiteren Mannes oberhalb der Schlucht verriet. Der Narbige grinste. Von der anderen Seite und aus der Schlucht selbst, hatten sich die Männer offensichtlich

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