Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Coogans Fluch (German Edition)

Coogans Fluch (German Edition)

Titel: Coogans Fluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar Nietsch
Vom Netzwerk:
verfluchtes Land zieht, wird es nicht dabei bleiben.“ Mit beschwörenden Blicken hing er an den Augen der anderen, doch ihre entschlossenen Gesichter blieben hart. „Nun gut“, seufzte er, „Ich kann euch nicht verbieten den Mördern zu folgen. Aber ich kümmere mich höchstpersönlich um eure Ausrüstung, wenigstens soll es euch an nichts fehlen.“
      „Ich wusste doch, dass wir auf dich alten Zauderer zählen können, wenn's drauf ankommt“, sagte Frank. „Los, Ben, suchen wir Mister Du Fresne. Sally, wo glaubst du, hält sich der   Kerl gerade auf?“
      „Entweder auf seinem Zimmer, oder in Kates Café. Dort sitzt er häufig“, erwiderte Sally tonlos, bevor sie aufstand und Frank fest in die Augen sah. „Ich begleite euch. Ich kann nicht hier sitzen und auf euch warten, verstehst du? Halt, spar dir deine Worte. Ich schwöre dir, dass ich euch auf eigene Faust folge, nehmt ihr mich nicht mit. Das ist mein letztes Wort und jetzt lass uns endlich Du Fresne suchen, damit wir loskommen.“ Ohne die Männer weiter zu beachten, stapfte sie aus dem Büro und überquerte festen Schrittes die Straße.
      Mit offenen Mündern starrten ihr die drei nach, dann, Frank hatte hilflos mit den Schultern gezuckt, sagte er: „Ihr habt's gehört und ich glaube nicht, dass wir sie davon abbringen. Also kommt, oder wollt ihr sie alleine mit Du Fresne reden lassen?“
      Hastig folgten er und Ben der Wirtin, nur Bürgermeister Barnette trottete kopfschüttelnd hinterdrein. „Schlimme Zeiten sind das, wenn alle den Kopf verlieren“, murmelte er mehr als einmal vor sich hin.
      Tatsächlich weilte Mister Du Fresne, ganz so wie Sally vermutet hatte, in Kates Café. Als er Sally und ihre Begleiter erkannte, wurde sein Gesicht eine Spur farbloser als es ohnehin schon war. Die Angelegenheit schien ihm weit mehr ans Herz zu gehen als die vier vermutet hatten. Unumwunden gestand er sogleich, dass er sich im Telegraphenamt danach erkundigt hatte, wann die Leitung repariert werde und die nächste Kutsche nach Skagway abfuhr. Sie glaubten seinen Beteuerungen, zwar mit Maloy geschäftliche Verbindungen geplant zu haben, er aber dem Spieler niemals eine derartige Tat zugetraut hätte.
      „Was für Geschäfte waren das, Mister Du Fresne?“, hakte Ben nach.
    „Es ging um ein vielversprechendes Claim, in einem noch unerschlossenen Gebiet. Maloy und sein Teilhaber verfügten nicht über die erforderlichen Mittel für den Abbau. Mir gefiel die Vorstellung, mich in eine Goldmine einzukaufen, außerdem hörte sich Maloys Vorstellung durchaus vorteilhaft für mich an.“
      „Wissen Sie, wo sich dieser Claim befindet?“, mischte sich Sally ein.
      „Nein, Miss Dickins. Heute oder Morgen hatte Maloy seinen Freund erwartet. Schätze der Kerl, der Sam Taylor erschlagen hat, war dieser Mann“, schloss Du Fresne resigniert.
      „Warum interessiert Sie plötzlich, wann die nächste Kutsche abfährt?“ Sally ließ nicht locker. „Klingt mir ganz nach einer überstürzten Abreise, Mister Du Fresne. Warum wohl?“, knurrte sie, nachdem Du Fresne nicht sogleich antwortete.
      „Bitte, glauben Sie mir. Ich wollte lediglich Erkundigungen über Mister Maloy einholen und wie Sie wissen, interessiert es mich schon seit Wochen, von hier wegzukommen. Nur wegen des Kartenspiels war ich Mister Maloy so zugetan. Woher sollte ich denn wissen, dass Mister Maloy mit Verbrechern gemeinsame Sache macht? Ich war schließlich nicht der Einzige, der mit Maloy Karten gespielt hat. Fragen Sie doch den Bürgermeister oder den Richter. Sagen Sie doch auch was, Mister Barnette“, mit flehenden Blicken starrte Du Fresne zum Bürgermeister, doch der schüttelte nur schweigend den Kopf.
      Panisch flatterten Du Fresnes Blicke erst zu Frank, dann zum Deputy und Sally, doch als ihn alle mit gleichem ausdruckslosen Blick bedachten, seufzte er und sagte stockend: „Meine Geschäfte rufen mich, Miss Dickins, darum will ich so schnell wie möglich zurück nach Vancouver. Die geschäftlichen Transaktionen mit Mister Maloy hätte ich lediglich als Entschädigung für meine vergeudete Zeit gesehen. Oder glauben Sie, meine Angestellten legen denselben Fleiß an den Tag, wenn sie mich weit weg in Fairbanks eingeschneit wissen? Mir tun die schrecklichen Geschehnisse von letzter Nacht ebenso Leid wie Ihnen. Auch ich konnte den Marshall gut leiden.“
      „Ach ja?“ Frank zog die Augenbrauen hoch. Er hatte sich längst damit abgefunden, dass Du Fresne auf gewisse

Weitere Kostenlose Bücher