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Coogans Fluch (German Edition)

Coogans Fluch (German Edition)

Titel: Coogans Fluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar Nietsch
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ruhig, da draußen“, meinte Willroth, der von der ersten Wache hereinkam und seinen Zigarettenstummel fallen ließ.
      „Mike ist mit der nächsten Wache dran“, brummte der Narbige. „Willroth soll mich begleiten, ich will sehen, was der Wolf von meiner Ausrüstung übrig gelassen hat, die ich tiefer im Stollen deponiert hatte.“
      Mike trank einen letzten Schluck Kaffee, griff sich sein Gewehr und nachdem Willroth und Adams im Stollen verschwunden waren, sagte er leise: „Langsam fange ich an, mich nach guter, anständiger Arbeit zu sehnen, mag sie auch noch so schwer sein. In unserem Camp war dieser Wolf nichts weiter als ein Spuk, hier jedoch sind wir in seinem Reich.“
      Jim entgegnete nichts. Nachdem sie den Eingang des Stollens, der wie das geöffnete Maul eines riesigen Fisches anmutete, mit einer Plane verhängt, ein Feuer entzündet und die Hunde versorgt hatten, untersuchte er die halbvermoderten Stützbalken des Stollens. Lange würden das Holz der tonnenschweren Last des Berges nicht mehr standhalten. Dann suchte er nach Spuren der Leute, die diesen Stollen in den Berg getrieben hatten. Wenn die Behauptung des Narbigen zutraf und ein ganzes System von Gängen den Berg durchzogen, dann mussten hier Dutzende von Männern gearbeitet haben. Doch fand sich nicht der geringste Anhaltspunkt über ihre Herkunft. Auf keinem noch so rostigen Stück Metall und auch in keinem der Bretter und Balken fand Jim auch nur das kleinste Schriftzeichen. Als hätten sie beschlossen, sich in Luft aufzulösen und jeden Hinweis ihrer Identität mitzunehmen. Wieso waren sie verschwunden? Waren auch sie Coogans Fluch zum Opfer gefallen?
      „Vielleicht gibt's hier gar kein Gold, Jim“, unterbrach Mike Jims Spurensuche. „Ich meine, 's wär doch möglich, dass dieser Narbige kein Mensch ist und mit diesem Teufelswolf unter einer Decke steckt“, flüsternd hatte Mike dies ausgestoßen, dabei immer wieder ängstlich in die schwarze Tiefe des Stollens äugend, als wenn jeden Augenblick der Teufel persönlich daraus hervorspringen könnte.
      „Red' keinen Scheiß zusammen“, blaffte Jim, der sich über die kindische Angst des Holzfällers ärgerte. So würde der ihm keine große Hilfe sein. „Auch ich mag diesen Adams nicht besonders und über den Weg traue ich dem schon gleich gar nicht, trotzdem ist er aus Fleisch und Blut, wie du und ich, und was immer es mit diesem Wolf auf sich hat, ans Leder will uns der bestimmt nicht.“
      „Bist du sicher?“
      Jim starrte Mike lange ins Gesicht, blickte kurz in den Stollen, doch kein heller Schimmer deutete darauf hin, dass Willroth und Adams in der Nähe waren, und so winkte er Mike nahe zu sich heran. „Auf welche Gelegenheit hätte der Wolf denn noch warten sollen, um uns den Garaus zu machen? Besser als vorhin auf der Rampe hätte er es doch gar nicht erwischen können. Allerdings hast du mit einem Recht, Mike. Wir alle sollten vor unserem Boss auf der Hut sein.“
      „Wie meinst'n das?“
      Jim hob beschwörend den Zeigefinger: „Pass auf, Mike. Lass dir deine Gefühle unter keinen Umständen anmerken, auch nicht gegenüber Willroth. Hast du verstanden? Gut. Ich kann dir nicht sagen warum, aber ich bin mir sicher, dass Adams irgendetwas gegen uns ausheckt. Ich weiß zwar noch nicht was, doch wenn wir die Augen offen halten, finden wir's schon heraus. Willroth können wir vergessen, der ist schon zu sehr von der Goldgier angesteckt, doch wir sind zu zweit und wenn du mir den Rücken deckst und ich deinen, kann uns vorerst nichts geschehen.“

 
    Lange hatte Jonathan auf die Rückkehr des Alten warten müssen und obwohl er sich darum bemühte sich zu entspannen, vermochte er nicht zu verhindern, dass er angestrengt versuchte eine Erinnerung zu erzwingen. Doch umso mehr er sich erinnern wollte, desto mehr verschwammen bereits gewonnene Bruchstücke im Nichts. Verzweifelte, ohnmächtige Wut durchströmte mit der Zeit seine Glieder und vertrieb die Schwäche. Es wurde ihm unmöglich, noch länger liegen zu bleiben. Hastig erhob er sich und suchte seine Sachen zusammen, die vor seinem Lager aufgeschichtet waren.
      „Du brauchst dich nicht zu beeilen, weißer Jäger. Das Schicksal wird euch zueinander führen.“
      Heftig zuckte Jonathan zusammen, als die spröde Stimme so unverhofft erklang. Finster dreinblickend wandte er sich um. Vor der Öffnung stand der Indianer, der ihm diesen abscheulichen Trank eingeflößt hatte. Schliefen seine Sinne immer

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