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Coogans Fluch (German Edition)

Coogans Fluch (German Edition)

Titel: Coogans Fluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar Nietsch
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selbst beinahe um den Verstand gebracht hatte. Doch der harte, fordernde Blick seines Bosses erlaubte keine Widerrede und so winkte er den beiden Männern unwirsch zu, ihm zu folgen.
      Kalt blickte ihnen der Narbige nach, bis sie im Stollen verschwunden waren, dann setzte er sich auf den am Geschütz befestigten Sitz und drehte sich eine weitere Zigarette. Schmauchend lauschte er in den undurchdringlichen Dunst und gespannt darauf, was sich im Innern des Stollens zutragen würde, wartete er.

 
    „Warum hast du uns nicht schon gestern gesagt, dass du die Goldader gesehen hast?“, fragte Jim, als sie schon weit in den Stollen vorgedrungen waren.
      „Nun, es genügt, dass sie da ist, oder nicht?“, kam die gereizt klingende Antwort.
      „Wolltest uns wohl vorenthalten“, brummte Mike ungehalten.
      Abrupt blieb James stehen, seine Augen glänzten angriffslustig, als er rief: „Nichts, als meinen mir rechtmäßig zustehenden Anteil will ich. Und wer etwas anderes zu behaupten wagt, dem stoße ich mein Messer in die Rippen!“ Drohend hatte er dabei die Hand um den Griff seines Messers gelegt.
      „Schon gut, James“, beschwichtigte Jim. „Mike hat's nicht so gemeint. Nicht wahr Mike?“ Zwingend starrte er Mike dabei ins Gesicht.
      „Nein, bestimmt nicht“, brummte der zögernd.
      „Siehst du, kein Grund gleich aus der Haut zu fahren. Lasst uns weiter gehen. Ich bin gespannt darauf, Coogans sagenhaftes Gold endlich mit eigenen Augen zu sehen.“ Schweigend gingen die drei Männer weiter, dennoch hing die aufgetretene Spannung fast greifbar zwischen ihnen in der Luft.
    Endlich glitzerte ein schwacher Widerschein ihrer Fackeln von den felsigen Wänden. Willroth deutete darauf und augenblicklich stürzte Mike zu besagter Stelle, hielt seine Laterne hart an die Wand, dann jauchzte er: „Mein Gott, Jim, sieh dir das an.“
      „Ich seh’s, Mike“, gab Jim zurück. Nur mit Mühe gelang es ihm, seine Nervosität und erwachende Begierde zu unterdrücken. Mike hingegen verhehlte seine Erregung um keinen Deut. Wie von Wahnsinn gezeichnet, glänzten seine Augen, während er mit seinen Finger, wobei seine Lippen bebten, fast schon liebkosend über die Goldader strich.
      Mit unruhigen, flackernden Augen hatte Willroth zugesehen und Jim entging nicht, wie der sich Schritt für Schritt entfernte, seine Hand ruhte wieder auf dem Griff des Messers.
      „Und so einen Anblick wolltest du uns vorenthalten?“, ließ sich Mike nun vernehmen, seine Augen auf das Gold geheftet.
      „Was ist los, James? Ist das nicht genug Gold für uns alle?“ Jim hatte sich zu James herumgedreht. Allmählich hatte er sich wieder unter Kontrolle, dennoch bemerkte er unterschwellig, wie eine unbegründete, dennoch kaum zu beherrschende Wut gegen James von ihm Besitz ergriff. Auch Mike hatte sich Willroth zugewandt, sein Blick verhieß nichts Gutes.
      Willroth spürte die Gefahr unheilvoll über sich schweben. „Ihr braucht euch nicht zu verstellen. Ich weiß genau, dass ihr mich um meinen Anteil bringen wollt“, kreischte er und riss sein Messer hervor.
      „Bist du übergeschnappt? Dir würde so etwas viel eher zu Gesicht stehen als Jim und mir, Sohn einer verdammten Hündin“, schnappte Mike, ebenfalls sein Messer ziehend und drohend hinter Willroth einherschreitend, der sich nun immer schneller zu entfernen suchte.
      Jim war von der plötzlich hervorbrechenden Aggressivität genauso angesteckt worden wie James und Mike und erst als es ihn wie ein Blitz durchfuhr, das irgendetwas mit ihnen geschah, etwas, dass nicht ihrem freien Willen entsprang, wurde ihm bewusst, dass er ebenfalls sein Messer umklammerte. Fasziniert und entsetzt zugleich starrte er auf das Messer in seiner Hand.
      „Verdammt, was geschieht hier?“ Doch ehe er die weiteren Ereignisse verhindern konnte, stürzte sich Mike, der sich mehr und mehr in Wut geredet hatte, auf den verängstigten James. Der stemmte sich mit dem Mut der Verzweiflung dem körperlich überlegenen Mike entgegen und pfeifend blitzten ihre Klingen durch die Luft, parierten Stöße, oder täuschten an, um dann selbst nach dem Gegner gestoßen zu werden.
      „Stopp!“, schrie Jim und eilte zu den Kämpfenden. „Hört auf, Männer, ihr seid ja des Wahnsinns!“
      Jims Ruf war noch nicht verhallt, da ließ sich Willroth von einer Finte Powells täuschen und mit einem grässlichen Geräusch, drang ihm Mikes Klinge bis zum Heft in die Brust. Noch während ihm die letzte

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