Corbins 02 - Wer ein Laecheln des Gluecks einfaengt...
Frau sich zu verhalten hatte.
Fancy bog den Rücken zurück und
drängte sich Jeff verlangend entgegen, keuchte vor Entzücken, während sie sich
dem Gipfel der Ekstase näherte. Immer wieder stöhnte sie Jeffs Namen und flehte
ihn an, sie von der süßen Qual zu erlösen, während sie ihm gleichzeitig ewigen
Respekt versprach und bittere Vergeltung schwor.
Jeff lachte und strafte sie mit
einer Serie von intimen Küssen. Als seine Lippen die Stelle berührten, wo er
ihr die größte Lust bereiten konnte, war es um ihre Beherrschung geschehen.
Fancy glaubte zu schweben, als eine Welle der Ekstase sie ergriff. Ihr Körper
erbebte heftig, dann war sie auf dem Gipfel der Erfüllung angelangt.
Als Fancys Atem wieder langsamer
ging und sie sich allmählich beruhigte, schob Jeff sie sanft zurück.
»Ich habe dir etwas mitgebracht aus
der Stadt«, sagte er und zeigte auf ein Paket, das neben den Decken lag.
Fancy zitterte am ganzen Körper und
schaute ihn mit großen, fragenden Augen an, als er mit der Hand durch sein Haar
fuhr und nachdenklich zum Lager hinüberschaute. Hatte er etwa vor, sie hier
allein zu lassen. Wollte er nicht mit ihr schlafen und beenden, was er begonnen
hatte?
»Schlaf gut«, sagte er freundlich
und machte damit ihre letzten Hoffnungen zunichte.
»W-wo willst du hin?« fragte Fancy
zaghaft.
Jeff zog die Schultern hoch.
»Schlaf«, sagte er kurz und begann sich tatsächlich zu entfernen. »Gute Nacht,
Fancy.«
Sie erstarrte, obwohl sie am
liebsten aufgesprungen wäre, um ihm nachzulaufen und ihn zu schlagen. Oder ihn
anzuflehen, zurückzukommen und ihr zu geben, wonach es sie so sehr verlangte ...
Schließlich schlang sie die Arme um
ihren Körper und biß sich auf die Lippen, um nichts dergleichen zu tun. Als
Jeff nicht mehr zu sehen war, kauerte sie sich auf die Decke, zog die Beine an
den Körper und fluchte und weinte abwechselnd, bis sie vor Erschöpfung
einschlief.
Jeff kehrte nicht mehr zurück in
dieser Nacht, und als Fancy erwachte, fiel ihr Blick auf das Paket, von dem er
am Abend zuvor gesprochen hatte. Sie versetzte ihm einen wütenden Tritt.
Aber es zog ihre Blicke immer wieder
wie magisch an, während sie sich anzog und für einen neuen Tag zurechtmachte.
Seit ihrer Kindheit hatte sie keine Geschenke mehr bekommen, und diesem zu
widerstehen, kostete sie fast mehr Kraft, als sie besaß.
Doch sie öffnete das Paket nicht.
Jeff konnte seinen Schnickschnack und seine ... er konnte alles behalten!
Das erste, was Fancy auf dem
Rummelplatz sah, war der verhaßte Heißluftballon. Er hing noch über den Zelten
in der Luft, nur von starken Tauen gehalten, und schwankte in der leichten
Brise.
In der Gondel stand Jeff, den
rechten Arm schützend um die Schultern eines drallen Bauernmädchens gelegt. Sie
lachte ihn an, diese Schlampe, und selbst aus der Entfernung konnte Fancy ihre
vor Aufregung geröteten Wangen sehen. Und die unverhohlene Aufforderung in
ihrem Blick ...
Sieben
Sie hatten sich um den Küchentisch
versammelt Melissa, ihre Mutter Katherine und Banner —, und alle strahlten vor
Entzücken. Dr. Adam Corbin, der gerade von seinen Patientenbesuchen zurückkam,
blieb einen Moment auf der Schwelle stehen, bevor er eintrat.
Banner schaute mit funkelnden Augen
zu ihm auf. »Sieh mal, Liebling!« rief sie und schwenkte ein gelbes Blatt
Papier.
»Jeff hat geheiratet!« warf Melissa,
seine jüngere Schwester, begeistert ein, bevor Adam seiner Frau das Telegramm
aus der Hand nehmen konnte.
Fr runzelte verblüfft die Stirn,
aber dann las er es mit eigenen
Augen — Jeff hatte eine junge Frau namens Frances Gordon geheiratet!
Erleichtert schloß Adam für einen
Moment die Augen. Wie der Rest der Familie hatte auch er sehr darunter gelitten,
daß Jeff sich von ihnen allen so zurückgezogen hatte. Seit jenem
verhängnisvollen Weihnachtsabend vor einem Jahr, als die Sea Mistress in
Flammen aufgegangen war, hatte Jeff sich von allen, die ihn liebten, entfernt
und seiner Familie damit große Qual bereitet.
»Halleluja!« rief er und zog seine
Frau an sich.
»Ja«, stimmte sie lächelnd zu, und
Tränen der Freude erschienen in ihren Augen.
In einem anderen Haus in Port Hastings las ein Mann eine
ähnlich geartete Nachricht: Gestern abend habe ich Fancy Jordan geheiratet.
Du hast ein winziges Detail übersehen, Temple, aber mach dir deshalb keine
Sorgen — ich habe es für dich erledigt. Mit freundlichem Gruß — Jeff Corbin.
Temple Royce zerknüllte wütend das
Telegramm.
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