Corellia 03 - Showdown auf Centerpoint
nicht der Fall. Die hochgeschätzte Mara Jade hat die Lage exakt beschrieben.« Han drehte sich überrascht um. Er hatte gar nicht gehört, daß jemand die Villa betreten hatte. Es war eine alte Selonianerin, groß, aber leicht gebückt gehend, mit ergrautem Fell, aber wachen Augen. »Ich bin Kley vits«, sagte sie, »und ich spreche für den Oberstock. Wir haben unsere Hunchuzuc-Schwestern für unsere Sache gewonnen.« Sie schwieg einen Moment und lächelte dann, wobei sie bedrohlich spitze Zähne entblößte. »Und das bedeutet, daß wir auch Sie alle für uns gewonnen haben.«
Tendra Risant hatte vom Warten allmählich genug. Es wurde Zeit, daß sie handelte.
Die Gentleman Besucher würde noch Monate brauchen, um im Unterlichtflug die inneren Planeten des corellianischen Sonnensystems zu erreichen, wenn das Abfangfeld weiter aktivblieb.
Aber angenommen, es wurde deaktiviert? Die Gentleman Besucher war nicht das schnellste Schiff im Universum, aber selbst ein langsames Schiff brauchte nur ein paar Minuten, um im Hyperflug bis ins innere System vorzustoßen. Tendra wußte mehr als jeder andere über diese Flotte, die im Orbit um Sacorria wartete. Höchstwahrscheinlich würde sie früher oder später nach Corellia aufbrechen. Dann mußte das Abfangfeld abgeschaltet werden, und wenn auch nur für kurze Zeit.
Jedenfalls hatte Tendra dann die Chance, ihren Hyper-antrieb zu aktivieren und ihr Ziel zu erreichen – vorausgesetzt, sie handelte sofort, wenn der Moment kam, denn im besten Fall blieben ihr nur ein paar Minuten, bis das Abfangfeld wieder aufgebaut wurde.
Der Navcomputer war mit einem Gravitationsfelddetektor ausgerüstet, der die Auswirkungen des Abfangfeldes akribisch registrierte. Sie mußte ihn nur so programmieren, daß er Alarm schlug, wenn das Feld deaktiviert wurde. Dann mußte sie nur noch den Sprung berechnen und durchführen, bevor sich das Feld wieder aufbaute.
Es gab Dutzende von Dingen, die schiefgehen konnten, zahllose Unwägbarkeiten. Aber wenn sie noch länger tatenlos blieb, würde sie durchdrehen. Sie wußte, daß sie etwas unternehmen mußte, um nicht den Verstand zu verlieren. Aber hauptsächlich ging es ihr um etwas ganz anderes.
Sie war bereit, alles zu tun, um dieses Schiff endlich verlassen zu können.
»Freen?! Zubbit! Norgch! Norgchal. Normal. Normalbetrieb wieder aufgenommen. Aufgenommen? Neustart! Neustart! Normalbetrieb wieder aufgenommen! Wowser! Freen!« Q9-X2 plapperte weiter, während er dreimal den Kopf drehte und sein ganzes Arsenal an Sonden und Sensoren und Manipulatorarmen ausfuhr.
»Das stimmt noch nicht ganz«, murmelte Anakin stirnrunzelnd. Er schaltete den Droiden wieder ab. Alle Manipulatorarme wurden abrupt eingezogen, und seine Statusdioden erloschen. Anakin griff in Q9s Inneres und zog ein Kabel heraus. »Das war falsch herum angeschlossen«, erklärte er. Dann brachte er das Kabel wieder an und schaltete den Droiden wieder ein.
Diesmal verlief die Aktivierung des Droiden etwas ruhiger. Er drehte nur genau einmal den Kopf, seine Statusdioden leuchteten auf, er fuhr keine Sonden oder Arme aus, piepte lediglich zweimal und erklärte: »Normalbetrieb wieder aufgenommen.«
»Nun, das hoffe ich«, sagte Ebrihim, »nach all der Mühe, die es gekostet hat, dich zu reparieren.«
»Repariert? Kwas sit geschehen?« fragte Q9. »Entschlutigung. Sad Vocodersybem funkschioniert nicht sichtig. Weinen Moment.« Für ein paar Sekunden erlosch die Hälfte seiner Statusdioden und leuchtete dann wieder auf. »Versuchen wir es noch einmal. Repariert? Was ist geschehen?«
»Anakin hat den Repulsor aktiviert, und es kam zu einer Energieentladung«, erklärte Ebrihim. »Wir dachten schon, wir hätten dich ganz verloren – aber Anakin und Chewbacca haben dich wieder repariert.«
Ebrihim fragte sich unwillkürlich, ob Q9 überhaupt eine Reparatur nötig gehabt hatte. Anakin hatte nur zwei Stunden dafür gebraucht. Hatte Chewbacca Anakin die Reparatur von Q9 als eine Art Wiedergutmachung für das, was er angerichtet hatte, überlassen? Oder war Anakins instinktive, nahezu mystische Fähigkeit im Umgang mit Maschinen so groß, daß er Dinge tun konnte, die Chewbacca trotz seiner jahrhundertelangen Erfahrung nicht beherrschte? Chewbacca hatte immer nur ein paar Minuten an Q9 gearbeitet und sich hauptsächlich mit der Reparatur der Antriebssysteme beschäftigt. Nun ja. Das Leben war voller kleiner Geheimnisse, die nie gelöst wurden, und Ebrihim beherrschte die
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