Cover
im »Coffee Bean & Tea Leaf«.
»Wie findest du es hier?«, fragte er.
»Gemütlich.« Shannon blickte sich um.
»Das
Holz
verleiht
dem
Raum
eine
kuschelige Atmosphäre. Gefällt mir.«
»Nimm einen Schluck Kaffee. Der wird
dir erst gefallen.«
Shannon lachte und trank von dem
heißen Gebräu. Nickend bestätigte sie seine
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Prognose. »Stimmt, der ist wirklich sehr gut.
Wahrscheinlich liegt das daran, dass ich
bisher nur den miserablen aus dem Auto-
maten getrunken habe.«
»He, he… mach den Kaffee nicht
schlecht. Gib zu, dass du selten einen so
vortrefflichen getrunken hast!«
Shannon lachte erneut. »Du bis ja eu-
phorisch! Als würde der Laden dir gehören.«
»Das tut er auch.«
Ihr Gesicht wurde sofort ernst, dann er-
staunt. »Wirklich?«
»Noch nicht, aber in drei Wochen.«
»Das gibt’s doch gar nicht. Aber ich
dachte, das ist eine Kette, die man nicht
kaufen kann.«
»Ich habe den Laden gepachtet. Deshalb
sage ich immer, dass es mein Coffee Shop ist.
Ich muss mich eben um alles kümmern und
sehen, dass er läuft.«
»Aber dann hast du es doch gar nicht
nötig, einen Erotik-Film zu drehen.«
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»Du hast es auch nicht nötig und drehst
mit.«
»Das hat andere Gründe ...«
Er nickte. »Ja, ich weiß. Aber so eine
Pacht muss auch erst aufgetrieben werden
und dafür brauche ich jeden Penny. Deswe-
gen bin ich froh, den Job bekommen zu
haben.«
Shannon blickte ihn eine Weile an und
sah ihm zu, wie er seinen Kaffee trank. Als er ihn an die Lippen setzte, blickte er ihr über den Rand des Bechers in die Augen.
Sie fühlte sich ertappt, blickte aber nicht
weg, eher versank sie in seinen blauen Au-
gen. Sie waren strahlend und schön. Shan-
non hatte das Gefühl, wenn es einem ganz
schlecht ging, brauchte man sich nur dieses
Blau ansehen, um an Wasser, Weite und
Freiheit zu denken. Und am Besten reiste
man zusammen mit diesem Mann an diese
fernen Orte.
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Doug blickte auf den Tisch, um den Bech-
er abzustellen und fragte wie beiläufig: »Na, Prinzessin,
wo
warst
du
mit
deinen
Gedanken?«
Bei dir, dachte sie. »Irgendwo, weit weg.«
»War ich dabei?«
Sie schwieg. Doug lächelte.
***
Niemals hätte Shannon gedacht, dass der
Dreh so großartig lief. Auch Paul war
begeistert. Im Nu waren die ersten beiden
Tage, die ihnen für den dritten Film zur Ver-fügung standen, vorbei. Die Szene, wie Doug
hereinkam, als die beiden Frauen sich auf
dem Sofa aalten und berührten, ihre Körper
erkundeten und sich Lust auf mehr machten,
war gelungen. Auch das Streitgespräch zwis-
chen Doug und seiner Filmehefrau war voller
Power und ruck zuck im Kasten. Kleine Dia-
loge zwischen Natalie und Shannon im Park
und im Haus, Dialoge zwischen Natalie und
Doug im Park und im Büro, wurden
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vorgezogen und abgedreht, obwohl sie erst
für Tag drei angesetzt waren.
Zwei Tage blieben noch und Shannon
plante bereits, das Kamerateam für den vier-
ten Tag zu canceln. Doch Paul warnte sie vor übereilten Entschlüssen, noch sei die Aufnahme nicht fertig. Wie recht er hatte, sollte sich bald herausstellen.
Am
dritten
Drehtag
hatte
Natalie
schlechte Laune, wovon Shannon genervt
war und Doug seinerseits stand völlig neben
sich.
Es
war
ein
Chaos!
Die
noch
ausstehende Bett-Szene war zum Scheitern
verurteilt. Shannon gab Doug ständig An-
weisungen, wie er sich nähern sollte, wo er
auf gar keinen Fall stehen sollte und dass sie fand, er leiere seinen Text herunter. Daraufhin wurde Doug stinksauer und war kurz
vorm Ausrasten. Paul schlichtete. Er gab
Doug ein paar gezielte Regieanweisungen
und
fand,
den
Rest
solle
er
selbst
entscheiden
und
Shannon
entzog
er
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komplett die Regie für diesen Part. Er war
der Meinung, sie könne nicht auf dem Bett
liegen und Erotik ausstrahlen, wenn sie
ständig hochkam, dies und jenes sagte und
befahl. Shannon war sauer. Doug erleichtert.
An diesem Tag kam, trotz zweistündiger
Pause, keine Stimmung mehr auf.
Paul verlangte es nur sehr ungern, aber er
schickte den Cast nach Hause. Shannon
glaubte, nicht recht zu hören und wollte
widersprechen, doch Paul blieb standhaft
und verteidigte seine Position, indem er ihr ins Gedächtnis rief, sie habe keine Regieführung mehr.
***
Vor diesem vierten und letzten Tag hatte
Shannon nicht nur ein ungutes Gefühl, son-
dern regelrecht Angst. Die Aufnahmen
mussten gut werden, denn es gab keinen Tag
mehr, auf den
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