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Crescendo

Crescendo

Titel: Crescendo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
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wette, damit haben Sie nicht gerechnet, als Sie anfingen, ihn zu schikanieren und zu misshandeln.«
    Saunders wand sich jetzt wieder, seine Augen über dem Knebel quollen hervor. Der Mann lachte, genoss den Anblick.
    »Ich habe dieses kleine Szenario geplant, seit er mir von Ihnen erzählt hat, und ich habe mir alle möglichen Raffinessen überlegt. Leider Gottes können wir nicht alle umsetzen, da wir nicht genug Zeit haben. Im Idealfall würden wir uns einen ganzen Tag amüsieren. Das würde mir Freude machen.«
    Saunders versuchte, gegen den Knebel zu schreien. Mit übermenschlicher Anstrengung schnellte er hoch, riss sich dabei die Schienbeine blutig, und das Sofa hüpfte einen Zentimeter hoch in die Luft.
    »Hmm, alle Achtung. Sie sind ja doch beweglicher, als ich Ihnen zugetraut hätte. Ich brauche etwas mehr Hilfe. Nicht weglaufen, bin gleich wieder da.«
    Er eilte in die Küche und kramte in seiner Ledertasche, während er vor sich hinredete.
    »Meine kleine Zaubertasche. Oh, Saunders, Sie wären begeistert, wenn Sie wüssten, was ich alles hier drin habe. Da ist es ja.« Er klang wie ein kleiner Junge, der ein lange vermisstes Spielzeug wiedergefunden hatte.
    In ein Kletterseil band er eine Schlinge, die er Saunders über den Kopf streifte. Sie zog sich augenblicklich zu, und als er das andere Ende des Seils um den Treppengeländerpfosten in der Diele gebunden hatte, war Saunders im Gesicht blau angelaufen und rang nach Luft.
    Er lockerte die Schlinge ein wenig und wartete geduldig, bis sein Opfer wieder blass war vor Panik.
    »So ist’s besser. Nicht dass Sie mir hier vorzeitig wegsterben. Wir mögen ja nicht viel Zeit haben, aber die, die wir haben, möchte ich genießen.« Er blickte auf seine neue italienische Uhr.
    »Es ist gleich Viertel vor drei, und ich denke nicht, dass Sie vor Schichtbeginn um acht vermisst werden. Wie spät gehen Sie morgens zur Arbeit? Bestimmt immer auf die letzte Minute, damit hätten wir sechs Stunden. Jede Menge Zeit!«
    Saunders war in eine verwirrte Benommenheit gefallen, er war erschöpft von dem vorangegangenen Sauerstoffmangel und schien sich vor lauter Angst dumpf in sein Schicksal zu fügen. Der Eindringling spürte, dass weitere Worte, zarte, fast sinnliche Drohungen, die er so oft im Geiste geübt hatte, nicht mehr viel bewirken würden. Er brachte seine Utensilien ins Wohnzimmer und arrangierte sie auf dem Teppich zwischen Fernseher und Couch. Er hielt inne, blickte auf die Pornographie auf dem Bildschirm und musste breit grinsen.
    »Ein passender Hintergrund, finden Sie nicht auch? Wenn die Schmerzen zu stark werden, können Sie ja versuchen, sich auf die drei da zu konzentrieren. Aber zunächst möchte ich Ihnen zeigen, was ich zu unserer Unterhaltung mitgebracht habe. Ich habe mir ein einfaches Thema überlegt – ›Do it yourself‹ –, obwohl ich handwerklich nicht sehr begabt bin. Viel Übung habe ich leider nicht, aber ich glaube kaum, dass uns das den Spaß verderben wird.«
    Während er sprach, rückte er seine Requisiten erneut zurecht: drei geschärfte Schraubenzieher, zwei Kneifzangen , Elektrokabel, ein Hammer, eine Bügelsäge und einen kleinen Elektrobohrer.
    »So. Es kann losgehen. Die Frage ist nur noch, wo wir anfangen.« Er blickte über die Schulter, kurz abgelenkt durch das Geschehen auf dem Bildschirm.
    »Na, sieh sich das einer an!«, sagte er belustigt. »Inspiration. Dann wollen wir mal.«
    Er nahm die Bügelsäge und richtete sein ganzes Augenmerk auf den korpulenten Mann auf der Couch.
    Draußen war es schon hell, als er endlich seine Ausrüstung zusammenpackte. Er hatte eine größere Schweinerei veranstaltet, als er beabsichtigt hatte, und es dauerte eine Weile, bis alles wieder sauber war und er ins Bad gehen konnte. Angewidert vom schmutzigen Zustand der Dusche suchte er sich aus der überraschend großen Auswahl im Badezimmerschrank ein Antischuppenshampoo aus. Die Dusche war erfrischend, und er genoss es, anschließend seine sauberen Sachen überzuziehen. In den Müllbeutel stopfte er jetzt den blutverschmierten Gummianzug und das Werkzeug. Die Handschuhe waren noch klebrig vom trocknenden Blut, und er hätte sie am liebsten liegen lassen, entschied sich aber vorsichtshalber dagegen. Er fühlte sich unglaublich sicher, als stünde er unter Schutz, aber er musste die Gefahr ja nicht unnötig herausfordern.
    Er verließ das Haus um halb acht und verschwand durch den Garten, der total verwahrlost war, ganz wie sein verstorbener

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