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Crossfire 2: Feuerprobe

Crossfire 2: Feuerprobe

Titel: Crossfire 2: Feuerprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
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– vor
Empfindsamkeit, vor Alter und vor Schmerzen. Er musste Alex
erreichen…
    »Mr Holman!«, rief eine große Frau und blieb vor
ihm stehen. »Wo ist Ihr Pfleger?« Es war Siddalee Brown,
Alex’ Assistentin.
    Bei dem Lärm der Sirenen konnte er sich kein Gehör
verschaffen. Siddalee lief ins Haus und kam eine Minute später
wieder zurück. »Wo ist Ihr Pfleger? Sie…«
    Die Sirene verstummte. Sie würde dreißig Sekunden lang
still bleiben, ehe es erneut losging. Siddalee packte ein junges
Mädchen am Arm, das gerade vorbeilief. »Du! Bring diesen
Mann zum Zug nach Sektor sechs und dann zu seinem Zielort!«
    »Aber ich…«
    »Es ist mir egal, wo du eigentlich hinmusst! Jetzt
kümmerst du dich um Mr Holman!«
    Die Jugendliche riss die Augen auf. »Ist das tatsächlich
Mr Holman? Okay, in Ordnung!«
    Siddalee eilte weiter. Jake fasste das Mädchen am Arm.
»Hör zu, ich muss Alex Cutler finden. Sie…«
    Die Sirene heulte wieder los.
    Das Mädchen rannte in die Wohnung und kehrte einen Augenblick
später mit Jakes Notfallgepäck und Katous zurück. Sie
warf beides auf Jakes Schoß und legte dann noch ihr eigenes
Gepäck auf das von Jake. »Kann Ihr Haustier nicht
zurücklassen!«, brüllte sie fröhlich und schob
dann den Rollstuhl fast im Laufschritt. Jake klammerte sich
verzweifelt an den Armlehnen fest. Katous sprang von seinem
Schoß. Es gab eine kurze Unterbrechung, während der das
Mädchen den Kater wieder einfing, um ihn dann in den Kleidersack
zu stecken, den sie lose zuband. Katous schrie und kratzte.
    »Halt!«, rief Jake. Aber es hatte keinen Zweck. Die
Augen des Mädchens leuchteten vor Aufregung, und sie war wild
entschlossen, ihn und die Katze zu retten. Sie hielten auf seinen
zugewiesenen Zug zu, der direkt zur Höhlenklinik fahren
würde.
    Die Sirene heulte weiter.
     
    Die erste Stunde im Kommandobunker verging so rasch, dass die Zeit
Alex wie ein paar Minuten vorkam. Schon während der rasenden
Fahrt im Geländewagen gab sie über Bens Sprechgerät
Dutzende von Befehlen, nahm Dutzende von Berichten entgegen,
arbeitete spontane Pläne aus und schaffte es auch noch, zwei
Aufrufe über MiraNet zu versenden, in denen sie die Leute bat,
die Stadt zu verlassen. Als sie den Bunker erreichten, waren ihre
Techniker bereits hektisch damit beschäftigt, alles zu
überwachen und zu prüfen. Und die ganze Zeit über
kauerten Ashrafs Worte wie ein sprungbereites Raubtier am Rande ihrer
Gedanken: »Diesmal haben wir kein entbehrliches
Kriegsschiff…«
    Julians Schiff, die Feuerprobe, verfügte nicht
über einen McAndrew-Antrieb. Wenn sie den Schatten des Planeten
verließ, würde sie zerstört werden, lange bevor sie
die eigenen Waffen einsetzen konnte. Würden die
Verteidigungsanlagen, über die Greentrees verfügte,
ausreichen?
    »Feindliches Schiff 400.000 Kilometer entfernt, Sir. Wird
langsamer«, war die ausdruckslose Stimme von Julians Lieutenant
zu hören, dessen Meldungen auch in Alex’ Bunker empfangen
wurden.
    »Weiter verfolgen.«
    »200.000 Kilometer entfernt. Wird langsamer.«
    »Weiter verfolgen.«
    »100.000 Kilometer… 50.000 Kilometer… 35.300
Kilometer entfernt – Bremsvorgang abgeschlossen. Schiff befindet
sich in stabiler Umlaufbahn um Greentrees.«
    Einen Augenblick lang blieb es still – aber nicht für
lange.
    »Feindliches Raumboot hat abgelegt, Sir!«
    »Bereitmachen zum Abfeuern des EMP!«
    »EMP bereit! – Sir, Flugbahn des Raumboots berechnet. Es
wird nicht in den Wirkungsbereich des EMP eintreten.«
    Alex schaute auf den Bildschirm. Der kleine Punkt, der das Beiboot
darstellte, flog nicht nach Mira City, sondern in die Avery
Mountains, weit im Südwesten.
    »Was machen die da?«, rief Ashraf.
    »Sie weichen uns aus«, antwortete Julian. »Sie
wissen nicht, über welche Waffen wir inzwischen
verfügen.«
    »Sir, ein zweites Raumboot legt ab, Kurs Mira City. –
Nein, es ist zu schnell für ein Raumboot…«
    »Solarkollektorspiegel ausrichten!«, befahl Julian.
»Ziel mit sämtlichen Bodenraketen erfassen – Code 22!
Wiederhole: Code 22! Feuern, wenn bereit!«
    Auf Alex’ Bildschirm, der an Julians gekoppelt war,
explodierten förmlich die Aktivitäten. Gelbe Linien liefen
von der Solarfarm zu einem Punkt, der auf der voraussichtlichen
Flugbahn des »Raumboots« lag. Weitere Punkte stiegen vom
Boden auf. Wann hatte Julian Bodenraketen von seinem Schiff nach
Greentrees gebracht? Sie mussten von der Feuerprobe stammen,
denn Mira verfügte über nichts Vergleichbares. Warum

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