Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition)
waren die einzigen Farbflecken in einem Büro, das ganz in Schwarz, Grau und Weiß gehalten war.
Cross ging zu seinem Schreibtisch und drückte auf einen Knopf, woraufhin sich die Tür schloss. Dann betätigte er einen weiteren Schalter, der die durchsichtige Wand in Milchglas verwandelte und uns so vor den Blicken der Angestellten abschirmte. Die Fenster waren mit einem ansprechenden, saphirblauen Film überzogen, der nach außen hin reflektierte. Unsere Privatsphäre war also gesichert. Cross schlüpfte aus seinem Jackett und hängte es an einen Kleiderständer aus Chrom, bevor er sich mir zuwandte. Ich stand immer noch direkt vor der Tür. »Möchten Sie einen Drink, Eva?«
»Nein danke.« Verdammt. In Hemd, Weste und Hose war er sogar noch schärfer. Jetzt erkannte ich erst, wie durchtrainiert er war. Was für kräftige Schultern er hatte – und dieses wundervolle Muskelspiel in den Oberarmen und seinem knackigen Arsch, wenn er sich bewegte …
Er deutete auf ein schwarzes Ledersofa. »Setzen Sie sich.«
»Nein, ich muss arbeiten …«
»Und ich habe um zwei ein Meeting. Je schneller wir das klären, desto früher können wir uns wieder unseren Jobs widmen. Also, setzen Sie sich.«
»Was haben wir denn zu klären?«
Er seufzte, und dann hob er mich hoch und trug mich wie eine Braut zum Sofa. Nachdem er mich dort abgesetzt hatte, nahm er neben mir Platz. »Ihre Einwände möchte ich mit Ihnen klären, Eva. Ich möchte wissen, was Ihrer Meinung nach passieren muss, damit ich Sie endlich flachlegen darf.«
»Ein Wunder.« Um meine Abwehr zu verdeutlichen, rückte ich ein Stück von ihm ab und zog meinen smaragdgrünen Rock nach unten. In Gedanken verfluchte ich mich dafür, keine Hose angezogen zu haben. »Ich finde Ihre Annäherungsversuche primitiv und beleidigend.«
Und wahnsinnig aufregend. Aber das hätte ich niemals zugeben.
Aufmerksam betrachtete er mich. »Ich bin vielleicht etwas direkt, aber ich bin ehrlich. Sie machen nicht den Eindruck einer Frau, die schwachsinnige Schmeicheleien der Wahrheit vorziehen würde.«
»Zumindest sollte man mir das Gefühl geben, mehr zu bieten zu haben als eine Gummipuppe.«
Cross’ Brauen schnellten nach oben. »Nun, dann …«
»Sind wir fertig?«, fragte ich und stand auf.
Seine Finger umschlangen mein Handgelenk. Unerbittlich zog er mich auf die Couch zurück. »Wohl kaum. Wir haben gerade mal eine Diskussionsgrundlage geschaffen: Zwischen uns besteht eine intensive sexuelle Anziehungskraft, und wir legen beide keinen Wert auf Dates. Also, was genau wünschen Sie sich, Eva? Wollen Sie verführt werden?«
Einerseits faszinierte mich diese Konversation, anderseits stieß sie mich ab. Und – ja, ich geriet in Versuchung. Es war ja auch schwierig, cool zu bleiben, wenn ein so umwerfender, unglaublich männlicher Kerl unbedingt mit einem ins Bett wollte. Trotzdem gewann mein Entsetzen die Oberhand. »Wenn Sex wie eine geschäftliche Transaktion geplant wird, vergeht mir ehrlich gesagt die Lust.«
»Wenn man sich von Anfang an über bestimmte Dinge verständigt, entstehen keine übertriebenen Erwartungen, und am Ende ist niemand enttäuscht.«
»Machen Sie Witze?« Ich runzelte die Stirn. »Sie sollten sich mal reden hören. Das ist doch kein Sex. Warum nennen Sie’s nicht gleich einen Samenerguss in eine vorher als geeignet befundene Öffnung?«
Lachend warf er den Kopf in den Nacken, was meinen Zorn nur noch mehr anstachelte. Gleichzeitig überkam mich beim tiefen, vollen Klang seiner Stimme ein wohliger Schauer. Auf einmal wurde mir seine körperliche Nähe wieder extrem bewusst, und dieses Gefühl steigerte sich beinahe zu einem physischen Schmerz. Und indem er einen gewissen Humor bewies, erschien er mir nun weniger wie ein Sexgott, sondern eher wie ein Mensch. Ein Mensch aus Fleisch und Blut. Real.
Ich sprang auf und floh außer Reichweite. »Gelegenheitssex muss ja nicht unbedingt Wein und Rosen beinhalten, aber er sollte doch zumindest auf einem persönlichen, freundlichen Umgang basieren. Auf respektvollem Umgang wenigstens.«
Er stand auf, und seine Augen verdunkelten sich, die Belustigung darin war verflogen. »Ich sende in meinen Privatangelegenheiten eigentlich keine uneindeutigen Signale aus. Sie wollen, dass ich meinen Prinzipien untreu werde. Doch ich wüsste nicht, warum ich das tun sollte.«
»Überhaupt nichts will ich, außer dass Sie mich jetzt wieder an meine Arbeit lassen.« Ich ging zur Tür und drückte auf die Klinke, die
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