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Cryer's Cross

Cryer's Cross

Titel: Cryer's Cross Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Baumhaus
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die Gänsehaut auf seinen Armen und Beinen. »Und dir?«
    »Ich glaube, mein Sweatshirt wiegt fünfzig Pfund. Es hält mich schon deshalb warm, weil es so schwer ist.«
    »Ich glaube, ich habe immer noch Arizona-Blut in den Adern.« Er zieht die Knie an. »Ich bin die Kälte nicht gewöhnt.«
    »Warte es nur ab, bald fängt es an zu schneien. Von einem Tag auf den anderen wird der Herbst vom Winter abgelöst. Wenn es hier unten regnet, schneit es in den Bergen jetzt wahrscheinlich schon.«
    Jacián steht auf. Seine Sachen triefen. »Reitest du eigentlich?«
    »Ja, sicher. Wir haben nur im Moment keine Pferde.«
    »Ich wette, ich kenne jemanden, bei dem du dir eines borgen könntest.«
    Lächelnd steht auch Kendall auf, und sie gehen gemeinsam zur Veranda.
    »Du solltest hineingehen. Soll ich hier draußen abtropfen? Ich kann meine Mum anrufen, damit sie mich abholt. Ich bezweifle, dass sie bei diesem Wetter auf den Feldern sind.«
    »So wie du aussiehst, bist du in keinem Auto gerne gesehen. Du kannst auch einfach hier duschen. Wir haben genügend Badezimmer. Oder ist dir das unangenehm?«
    »Ein bisschen. Ich habe nicht einmal daran gedacht, mir ein Handtuch mitzubringen, wie ich es sonst immer getan habe, wenn wir im Regen gespielt haben.«
    »Das macht doch nichts. Wirklich.«
    Kendall spürt, wie sich die Kälte langsam in ihr ausbreitet.
    »Okay. Ja, danke.« Vorsichtig zieht sie sich das Sweatshirt über den Kopf und lässt es wie einen nassen Sack auf die Veranda fallen. »Ich werde eine Plastiktüte für meine Sachen brauchen.«
    »Kein Problem.«
    Er zieht Schuhe und Socken aus, drückt so viel Wasser wie möglich aus dem Saum von T-Shirt und Shorts, damit er nicht das ganze Haus volltropft. »Weißt du noch, wo oben Marlenas Bad ist? Du wirst einen Sprint hinlegen müssen.«
    »Yep.« Sie macht es wie er mit Schuhen und Kleidung. Dank des Sweatshirts ist ihr T-Shirt nur etwas nass, aber es klebt an ihr. Als Jacián es bemerkt, wird sie rot. »Okay, ich renne los.«
    »Vergiss nicht, trockene Sachen mitzunehmen, sonst hast du nachher noch ein Problem.«
    Kendalls Wangen brennen.
    »Gute Idee.«
    Sie öffnet die Tür, läuft leichtfüßig durchs Haus und greift sich im Vorbeigehen ihren Rucksack, bevor sie die Treppe hinaufhuscht.
    Noch nie hat ihr eine Dusche so gutgetan. Selbst der Gedanke, dass sie mit Jacián allein im Haus ist und der gerade nackt unter einer anderen Dusche in der Nähe steht, kann sie nicht durcheinanderbringen.
    »Vielen Dank, Fußball«, flüstert sie andächtig. Sie fühlt sich großartig. Es ist so lange her. Sie seift sich ein und denkt darüber nach, wann sie sich das letzte Mal so gut gefühlt hat … Nun, als sie das letzte Mal mit Jacián Fußball gespielt hat.
    »Ich frage mich, ob ich ihn zum Tanzen bewegen könnte«, überlegt sie laut, während sie mit den Fingern durch das nasse Haar fährt, um es zu kämmen.
    Mit immer noch nassen Haaren kommt sie in Schulkleidung aus dem Badezimmer und fühlt sich auf einmal unwohl. Sie fragt sich, was sie im Erdgeschoss vorfinden wird. Sie schleicht nach unten und hört Geräusche aus der Küche. Als sie hineingeht, sieht sie Jacián in Jeans und mit einem Handtuch um den Hals am Tresen stehen. Sein Training kann er jedenfalls nicht leugnen. Er hört sich eine Nachricht von Mrs Obregon auf dem Anrufbeantworter an, die sagt, dass sie in Bozeman essen gehen wollen und er mit dem Abendessen nicht auf sie warten soll. Er löscht die Nachricht.
    »Hi«, sagt Kendall.
    Jacián greift in den Kühlschrank und holt zwei Granny-Smith-Äpfel und ein Stück Käse heraus.
    »Hast du Hunger? Also, ich schon.«
    »Ja, klar.«
    Er nimmt ein Glas Erdnussbutter aus dem Schrank, ein Messer aus einer Schublade und beginnt die Äpfel zu schneiden.
    »Ich sollte wohl bald nach Hause …«, beginnt Kendall. »Du hast doch sicher zu tun.« Sie muss immer auf seine Brust starren.
    Er hört auf zu schneiden.
    »Musst du gleich weg? Ich kann dich fahren.«
    »Nein! Ich meine, so eilig ist es nicht. Und nur, wenn du willst. Ich kann auch meine Mum anrufen.«
    »Schon gut. Ich will es.« Er schneidet weiter, auch den zweiten Apfel, dann packt er den Käse aus und schneidet auch den. Er reicht ihr einen Teller. »Hier: Äpfel, Erdnussbutter und Manchego. Such dir etwas aus.«
    Sie nimmt von allem etwas.
    »Hm, also, ich bin nicht sicher, ob es dir aufgefallen ist, aber du trägst kein T-Shirt.«
    »Das lenkt dich ab, was?«
    »Du bist dir ziemlich sicher, dass du

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