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Cugel der Schlaue

Cugel der Schlaue

Titel: Cugel der Schlaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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Vorfahren aus den Ruinen von Alt Tustvold und wer weiß, von wo sonst, zusammengetragen hatten.
    Nisbet richtete Cugel ein Bad und stellte ihm ein modriges altes Gewand zur Verfügung, das Cugel einstweilen tragen sollte, bis seine eigene Kleidung sauber und trocken war. »Doch das Wäschewaschen überlassen wir lieber den Frauen des Dorfes«, meinte Nisbet.
    »Aber ich habe kein Geld«, erinnerte ihn Cugel.
    »Eure Gastfreundschaft nehme ich gern an, doch ich möchte nicht, daß Ihr für mich auch noch bezahlt.«
    »Muß ich gar nicht«, beruhigte ihn Nisbet. »Die Frauen sind nur zu gern bereit, mir einen Gefallen zu tun, damit ich sie bei der Arbeit vorziehe.«
    »In diesem Fall nehme ich gern an.«
    Dankbar badete Cugel und hüllte sich in das alte Gewand, dann setzte er sich an den Tisch zu einem herzhaften Mahl, bestehend aus Kerzenfischsuppe, Brot und süßsauer eingelegten Ranken – einer Spezialität Tustvolds. Sie aßen von antikem Geschirr verschiedenster Form und mit Besteck, von dem keine zwei Stücke gleich waren, nicht einmal was das Material betraf, aus dem sie hergestellt waren, wie Gold, Silber, Glossold, schwarzes Eisen und eine grüne Legierung aus Kupfer, Arsen und anderem. Gleichmütig erklärte Nisbet das alles. »Ihr müßt wissen, jede der umliegenden Kuppen ist eine uralte Stadt, deren Ruinen der Wind der Zeit mit Staub bedeckte. Hin und wieder, wenn ich mir eine freie Stunde leisten kann, schürfe ich in einem der anderen Hügel und finde häufig recht interessante Dinge. Dieses Tablett kommt beispielsweise aus der elften Phase der Stadt Chelopsik und ist aus Korfum. Es ist mit versteinerten Glühwürmchen eingelegt. Die Glyphen kann ich leider nicht entziffern, aber ich glaube, es handelt sich dabei um die Aufzeichnung eines Kinderliedes. Dieses Messer ist sogar noch älter. Ich fand es in den Grabkammern unter der Stadt, die ich Arad nenne – ihren wahren Namen kennt niemand mehr.«
    »Interessant!« staunte Cugel. »Findet Ihr auch manchmal Schätze oder wertvolle Edelsteine?«
    Nisbet zuckte die Schulter. »Jedes dieser Dinge ist unbezahlbar: ein einmaliges Erinnerungsstück. Doch nun, da die Sonne bald erlöschen wird, wer würde da noch gute Terces dafür geben? Viel brauchbarer ist da eine Flasche guter Wein. Ich schlage vor, wir ziehen uns wie ganz feine Herren in den Salon zurück, wo ich einen ehrwürdigen Jahrgang eingießen werde und wir uns am Feuer wärmen können.«
    »Eine großartige Idee!« rief Cugel. Er folgte Nisbet in einen Raum, der vollgestopft war mit Sesseln und Diwans und Tischchen und Kissen verschiedener Art, von hunderterlei Kuriosa ganz abgesehen.
    Nisbet schenkte aus einer Steinflasche ein, die, aus ihrem schillernden Belag zu schließen, uralt sein mußte. Sehr vorsichtig kostete Cugel, stellte jedoch fest, daß es sich um ein sehr wohl genießbares, ja köstliches, sehr starkes und würziges Getränk handelte.
    »Ein edler Tropfen«, lobte er.
    »Ihr wißt gute Dinge zu würdigen«, stellte Nisbet fest. »Ich habe ihn aus dem Lagerraum eines Weinhändlers der vierten Ebene von Xei Cambael. Trinkt herzhaft, noch tausend Flaschen modern im Dunkeln.«
    »Ich komme Eurer Aufforderung gern nach.« Cugel nahm einen tiefen Schluck. »Eure Arbeit hat ihre Vorzüge, daran besteht kein Zweifel. Habt Ihr Söhne, die die Tradition fortsetzen?«
    »Leider nicht. Meine Frau starb schon vor langen Jahren am Stich einer blauen Fantikul, und ich konnte mich nicht entschließen, eine neue zu nehmen.« Mit leichtem Stöhnen stemmte Nisbet sich auf die Füße und legte Holz nach. Er kehrte leicht taumelnd zu seinem Sessel zurück und blickte in die Flammen. »Ja, ich sitze so manches Mal des Nachts hier und denke darüber nach, wie es sein wird, wenn ich einmal nicht mehr bin.«
    »Vielleicht solltet Ihr Euch einen Gehilfen nehmen.«
    Nisbet stieß ein trockenes Lachen hervor. »Wenn das so leicht wäre! Die Jungen im Dorf haben nichts anderes als die hohen Säulen im Sinn, noch ehe sie überhaupt richtig spucken können. Ich würde die Gesellschaft eines Mannes vorziehen, der etwas von der Welt gesehen hat. Was seid eigentlich Ihr von Beruf?«
    Cugel schüttelte bedauernd den Kopf. »Ich konnte mich noch nicht für einen festen entscheiden. Ich habe als Wurminger gearbeitet, und zuletzt war ich Kapitän eines Hochseeschiffs.«
    »Eine Stellung von hohem Ansehen!«
    »Das stimmt, doch die Bosheit meiner Untergebenen zwang mich, sie aufzugeben.«
    »Seid Ihr deshalb über die

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