Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter

Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter

Titel: Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
Vom Netzwerk:
werden durfte, weil sie nicht allein war? Sie und Gregor waren in Gesellschaft der anderen vielleicht schüchtern miteinander umgesprungen, aber nichtsdestotrotz waren sie gemeinsam gegangen.
    Während Ella noch unschlüssig von einem Bein aufs andere trat, ging das Licht im
    Treppenhaus an, und einen Momentspäter öffnete sich die Tür. Sie machte einen Satz
    zurück, als Gregor heraustrat und sie verblüfft ansah.
    »Ist dir etwas zugestoßen?«, fragte er sie mit seiner Brummbärstimme, in der ernsthafte Besorgnis mitschwang.
    Ja, ich Idiotin habe mich verliebt!, wäre es fast aus ihr herausgebrochen, aber sie riss sich zusammen. »Ich bin nur leicht außer Atem. Ist Nora denn noch wach?«
    Gregors Wangen färbten sich rot, als habe Ella ihm mit dieser Frage etwas Anrüchiges unterstellt. »Wir haben nur gemeinsam zu Abend gegessen und uns noch ein wenig
    unterhalten«, platzte es auch prompt aus ihm heraus. Damit hatte Gregor vermutlich seinen gesamten Wortvorrat für diese Woche verbraucht.
    Sieht ganz danach aus, als ob ich heute nicht die Einzige bin, die von der Liebe aus der Bahn geworfen wird, dachte Ella und fühlte sich augenblicklich leichter. »Das ist schön, dann hat sie ja vielleicht auch ein paar Minuten für mich übrig.«
    »Bist du dir sicher, dass bei dir alles bestens ist?«, hakte Gregor nach. Dabei wirkte er keineswegs aufdringlich, sondern wie jemand, dem es im Blut lag, Verantwortung zu
    übernehmen. Selbst für dahergelaufene Freundinnen seiner Ex und hoffentlich Zukünftigen in einer Person. Da hatte Nora ohne Frage eine gute Wahl getroffen, auch wenn das die
    meisten Leute vermutlich nicht erkannten. Wenn Ella sich jetzt nicht beeilte und Gregor beruhigte, würde er die Sache in die Hand nehmen und sich auf die Suche nach dem
    Bösewicht machen, der sie zum Weinen gebracht hatte. Allein die Vorstellung war
    beängstigend.
    »Ob bei mir alles bestens ist? Und das fragst du, nachdem ich den ganzen Tag lang unter deiner Aufsicht geschuftet habe? Wenn ich bloß an den Muskelkater denke, der mich in ein paar Stunden heimsuchen wird, könnte ich jetzt schon zusammenbrechen«, versuchte Ella die Situation aufzulockern. Sie mochte Gregor mit jeder Sekunde, die sie ihn kannte, lieber, trotzdem wollte sie jetzt zu ihrer Freundin – und zwar ohne Begleitschutz.
    »Na gut.« Im Gegensatz zu seinen Worten sah Gregor alles andere als überzeugt aus.
    »Falls dir aber doch etwas passiert sein sollte … Nora hat meine Handynummer. Ihr braucht nur anzurufen, und ich komme, einverstanden?«
    »Gregor, dass du ein Held bist, weiß ich doch schon, seit du auf unserem Dach
    herumgeklettert bist, als würden dir im Zweifelsfall Flügel wachsen und dich vor einem Absturz bewahren. Schau mich bitte nicht so an, als könntest du in meiner Seele lesen. Gut, ich verspreche, dass wir dich anrufen, falls wir beide mit meinem Problem nicht klarkommen.
    Aber tu mir den Gefallen und verbring den Rest der Nacht nicht in Rüstung und mit
    blankgezogenem Schwert auf deiner Bettkante.«
    Mit einem Lachen und gleichzeitig ernsten Augen verabschiedete Gregor sich, und Ella spürte beim Hochgehen der Treppe jeden einzelnen Schritt. Ihre Benommenheit auf dem
    Weg hierher war nun vollends aufgelöst. Zwei Sekunden, nachdem sie an die Wohnungstür geklopft hatte, öffnete Nora bereits mit einem strahlenden Lächeln. Als sie ihre Freundin und nicht wie erhofft Gregor sah, blinzelte sie kurz, aber zu Ellas Erleichterung wich das Lächeln nicht. Sie war also willkommen.
    »Hallo. Ich habe Gregor vor der Tür getroffen. Hattet ihr beide einen schönen Abend?«
    »Ja, sehr schön. Es war so aufregend, Ella. Als wären wir uns heute zum ersten Mal
    begegnet und hätten uns nicht voneinander trennen können. Es ist vollkommen verrückt.
    Aber komm doch rein. Wir setzen uns auf meinen Balkon, und ich hole Pflaster für deine verschrammten Füße. Warum rennst du barfuß durch die Gegend? Ist das irgend so eine
    australische Sitte, diese walkabout- Sache oder wie das heißt?«
    Ella zuckte mit den Schultern. »Da ist wohl mein innerer Aborigine mit mir durchgegangen.
    Leider bin ich eine Weißhaut und habe es deshalb bloß bis zu deiner Wohnungstür
    geschafft.«
    Den Kopf schüttelnd, führte Nora sie in ihr Zimmer, ein großer Raum mit orangefarben getünchten Wänden und voller Tand vom Flohmarkt. Für solchen Schnickschnack hatte Nora schon immer ein Händchen gehabt, alte Dinge zogen sie magisch an. Vor dem Fenster stand ein

Weitere Kostenlose Bücher