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Dämonisches Tattoo

Dämonisches Tattoo

Titel: Dämonisches Tattoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Melzer
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gesehen. Ich war dort, in seinem Badezimmer! Ich habe den Schnitt gespürt und ich will nicht herausfinden, wie es sich anfühlt, von Kugeln durchlöchert zu werden.«
    Kate war aufgestanden, um sein Kinn zu begutachten. Ihre Finger ruhten warm auf seiner Haut, als sie seinen Kopf ein Stück zur Seite drehte, bevor sie nach seiner Stirn tastete. »Fieber haben Sie jedenfalls nicht«, bemerkte sie, ehe sie ihre Hand zurückzog. »Sie haben ihn also wirklich gesehen? Wer ist es? Wie sieht er aus?«
    Chase schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, so einfach wird es nicht. Es war nur ein verschwommener Umriss, auf dem auch ein Teil meines Gesichts zu liegen schien – es ist schwer zu beschreiben, aber ich weiß, dass er es war.«
    »Vielleicht könnten wir sein Badezimmer zur Fahndung ausschreiben«, meinte sie trocken. »Zumindest das scheinen Sie ja genauer gesehen zu haben.«
    »Gott schütze uns vor Frauen mit Humor.«
    Kate ignorierte seinen Kommentar. »Glauben Sie wirklich, dass Frank ihn finden wird, nachdem das den Cops und dem FBI – wie lange, drei Jahre? – nicht gelungen ist?«
    »Ich will mein Glück jedenfalls nicht noch weiter herausfordern. Und selbst wenn nicht, dann ist das meine Chance, diesen Kerl zu kriegen!«
    »Sie denken an Ihren Job, obwohl Sie genau dieser Job so tief reingeritten hat?«
    »Ich denke daran, dieses Monster davon abzuhalten, weiter Angst und Schrecken zu verbreiten und noch mehr Familien zu zerstören. Als netten Nebeneffekt würde ich gerne meine eigene Haut retten.« Er sah sie an. »Tauchen Sie irgendwo unter, wo niemand sie kennt und mit Fragen löchert, und warten Sie, bis die Sache vorbei ist.«
    »Ich dachte, wir machen das gemeinsam.«
    »Das war, als es noch darum ging, diesen Quinn zu finden«, gab er zurück. »Jetzt ist das etwas anderes – es ist zu gefährlich. Das ist keine Story der Welt wert. Meinetwegen können Sie trotzdem exklusiv darüber berichten, wenn ich ihn habe. Dann bekommen Sie ihr verdammtes Interview.«
    »Vergessen Sie die Story. Was ist mit Ihnen? Wie wollen Sie unbemerkt nach D. C. kommen und wo wollen Sie untertauchen?«
    Darüber hatte er sich noch keine Gedanken gemacht. »Mir fällt schon was ein.«
    »Tja, ich bin Ihnen einen Schritt voraus«, erwiderte sie grinsend. »
Mir
ist nämlich bereits was eingefallen.«
    Sie erzählte ihm von Penny, deren Blumen sie gestern gegossen hatte, und ihrem verlassenen Haus.
    »Sie ist einige Monate fort und niemand weiß, dass ich den Schlüssel habe«, erklärte sie. »Es ist der perfekte Unterschlupf. Abgesehen davon könnten wir Pennys Wagen benutzen.«

12
    Kate sperrte die Tür zu Pennys Bungalow auf und schleppte die Tüten über die Schwelle. Sie musste viermal gehen, ehe sie alles vom Auto in die Küche bugsiert hatte und der Tresen beinahe überquoll.
    Nachdem Chase und sie übereingekommen waren, Pennys Haus als Unterschlupf zu benutzen, war Kate mit dem Zug nach D. C. gefahren und von dort aus weiter zum Haus. Sie hatte Pennys schwarzen SUV geholt und sich auf den Weg zum nächsten Wal-Mart gemacht, um sich mit Vorräten für die nächste Zeit einzudecken. Nach Einbruch der Dunkelheit würde sie nach Woodbridge fahren, um Chase abzuholen.
    Sie verteilte die Lebensmittel auf den Kühlschrank und die Küchenschränke. Sie hatte so viel gekauft, dass sie einige Zeit damit über die Runden kamen und lediglich von Zeit zu Zeit ein paar frische Sachen nachkaufen mussten.
    Das Haus war ein gutes Versteck, allerdings würden sie auslosen müssen, wer im Schlafzimmer und wer auf der Couch schlafen durfte, denn neben dem großen Wohn-Ess-Bereich mit der angrenzenden offenen Küche gab es lediglich ein Arbeitszimmer und einen Raum, der eine Mischung aus Hauswirtschaftsraum und Abstellkammer war, aber kein Gästezimmer. Das Haus selbst war ein Durcheinander aus geblümten Stoffen, gehäkelten Deckchen und Regalen voller Nippes, Bücher und Zeitschriften. Alles nicht gerade Dinge, die Kate in ihrer eigenen Wohnung hätte haben wollen, aber sie gehörten ebenso zu Penny wie deren liebenswert chaotische Art.
    Kate brachte die Haartönung, Shampoo, Duschgel, Zahnpasta, Zahnbürsten und noch ein paar andere Dinge ins Bad und verteilte sie über die Ablagen. Beim Anblick der beiden nebeneinanderliegenden Zahnbürsten hielt sie inne.
    Es sah seltsam aus.
    Ungewohnt.
    Die beiden Zahnbürsten machten ihr erst bewusst, worauf sie sich einließ. Bisher hatte sie noch nie eine Wohnung mit einem Mann geteilt, der

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