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Darf's ein Küsschen mehr sein?

Titel: Darf's ein Küsschen mehr sein? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Gibson
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sich auf den Boden zu legen.
    »Nein. Bis jetzt noch nicht.« Maddie deponierte ihre
Handtasche neben ihrem Ellbogen auf dem Tisch und sah sich in der Bar um. Licht von der Jukebox und der Theke fiel über die Menschenmenge, drang jedoch nicht bis ganz in ihre Ecke. Es war die perfekte Stelle, um zu sehen, ohne gesehen zu werden.
    Adele beugte sich dicht zu Maddie und fragte: »Wie sieht er denn aus?«
    Sie hob die Hand und gab der Kellnerin ein Zeichen. »Groß. Dunkles Haar und tiefblaue Augen«, antwortete sie. Charmant, wenn er etwas will, und seine Küsse konnten eine Frau um den Verstand bringen . Maddie musste an den Tag denken, als er ihr das Mäusemotel vorbeigebracht hatte, an seinen Kuss und seine Hände auf ihrer Taille, und ihr wurde flau im Magen. »Wenn alle Frauen ihr Haar nach hinten werfen und ihre Handtaschen hektisch nach einem Pfefferminzbonbon durchsuchen, weißt du, dass er da ist.«
    Eine Kellnerin mit einer gruseligen Dauerwelle, einer knallengen Wranglers und einem Mort’s-T-Shirt nahm ihre Getränkebestellung auf.
    »So umwerfend ist er?«, fragte Adele, als die Kellnerin wieder abzog.
    Maddie nickte. Umwerfend war eine sehr treffende Bezeichnung. Er sah zum Anbeißen aus, und das ein oder andere Mal war sie in Versuchung geraten, genau das zu tun. Zum Beispiel als sie im Restaurant der Willow-Creek-Kleinbrauerei von ihrem Salat aufgeblickt hatte und er ihr plötzlich gegenübersaß. Eben noch war sie mit ihrem eigenen Mist beschäftigt gewesen und ihre Gesprächsnotizen durchgegangen, und auf einmal saß Mick vor ihr und sah supersexy und zugleich supersauer aus. Normalerweise fand sie
wütende Männer in keinster Weise sexy, aber Mick war kein normaler Mann. Während er ihr gegenübergesessen, sich aufgeregt und sie gewarnt hatte, seiner Bar fernzubleiben, hatte sich seine Augenfarbe in ein faszinierendes Tiefblau verwandelt. Und sie hatte sich bei der Überlegung ertappt, wie er reagieren würde, wenn sie über den Tisch kletterte und ihre Lippen auf seine drückte. Wenn sie ihn auf den Hals küsste und knapp unter dem Ohr biss.
    »Ich hab heute mit Clare gesprochen«, berichtete Adele und lenkte Maddie von ihren Betrachtungen über Mick ab. Die zwei Freundinnen quatschten über die bevorstehende Hochzeit, bis die Kellnerin mit Adeles Bitch-On-Wheels und Maddies extra trockenem Wodka Martini zurückkam. Die Kellnerin mochte ja mit schlimmen Haaren rumlaufen, aber ihren Job beherrschte sie.
    »Was haben manche Frauen hier bloß mit ihren Haaren angestellt?«, fragte Adele, als die Kellnerin wieder verschwand.
    Maddie ließ den Blick über die Menschenmenge schweifen und schätzte das Verhältnis zwischen Haaren in gutem und Haaren in schlechtem Zustand auf etwa fünfzig zu fünfzig. »Das hab ich mich auch schon gefragt.« Maddie hob ihr Glas an die Lippen. »Die Hälfte der Frauen hat tolles Haar und die andere Hälfte eine chemisch überstrapazierte Katastrophe.« Hinter ihrem Martini setzte sie ihre Observation fort. Von Mick immer noch keine Spur.
    »Hab ich dir schon von dem Typen erzählt, mit dem ich letztes Wochenende ausgegangen bin?«, fragte Adele.
    »Nein.« Maddie zog ihre Strickjacke an und machte sich auf eine neue Katastrophendate-Geschichte gefasst.

    »Tja, er hat mich mit einem hochfrisierten Pinto abgeholt.«
    »Einem Ford Pinto? Sind das nicht die Karren aus den Siebzigern, die explodieren?«
    »Genau. Der Wagen war knallorange, wie eine bewegliche Zielscheibe, und der Typ ist gefahren, als hielte er sich für Michael Schumacher.« Adele strich sich ein paar lockige Strähnen hinter die Ohren. »Er hat sogar Halbfinger-Rennfahrerhandschuhe getragen.«
    »Du verarschst mich doch wohl. Wo hast du den Typen denn aufgegabelt?«
    »An der Rennstrecke.«
    Maddie hakte nicht nach, was Adele an der Rennstrecke gesucht hatte. Sie wollte es gar nicht wissen. »Sag mir, dass du nicht mit ihm geschlafen hast.«
    »Nein, hab ich nicht. Ein Typ, der so rast, erledigt auch andere Dinge im Eiltempo.« Adele seufzte. »Ich glaube, was schlechte Dates betrifft, lastet ein Fluch auf mir.«
    Maddie glaubte nicht an Flüche, aber widersprechen konnte sie auch nicht. Von allen Frauen, die sie kannte, hatte Adele mit Männern das größte Pech. Dabei konnte Maddie selbst ein Lied davon singen.
    Eine Stunde und drei weitere Katastrophendate-Geschichten später war von Mick immer noch nichts zu sehen. Maddie und Adele bestellten sich noch was zu trinken, und Maddie fragte sich langsam, ob er

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