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Dark Future: Herz aus Feuer

Dark Future: Herz aus Feuer

Titel: Dark Future: Herz aus Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Kenin
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denkender Wissenschaftler, deren Tendenz zur Gewalt eigentlich gegen null ging, entsprach dieses Verhalten definitiv nicht der Norm.
    Die Infektion hatte das Prodromalstadium erreicht. Er war sich nicht sicher, wie lange die Vernunft bei ihnen noch die Oberhand behalten würde, wie lange es noch dauern würde, bis sie sich in dieselben abartigen Kreaturen verwandeln würden, zu denen die Testobjekte mutiert waren.
    »Verstanden«, sagte Ana wieder, und er dachte bei sich, dass sie eine ganze Menge verstand. Vielleicht mehr, als ihm lieb war.
    Er nahm eine kleine Titanbox von seinem Werkzeuggürtel und öffnete sie mit der Spitze seines Messers. Wieder maß er die Entfernungen ab, benutzte sein Messer, um Markierungen an die richtigen Stellen zu ritzen, und plazierte dann vorsichtig fünf Kügelchen Cytoplast in der Größe von Schrotkugeln im Tunnel.
    Die Arme vor der Brust verschränkt, stand Ana schräg hinter ihm, während er arbeitete. Er war sich ihres prüfenden Blicks bewusst, der Art, wie sie ihre Umgebung nach möglichen Gefahren absuchte, als wäre es eine selbstverständliche Gewohnheit, jeden Schatten zu beobachten.
    Sie musste Fragen haben, unzählige Fragen. Aber sie behielt sie für sich, um sie zu einem geeigneten Zeitpunkt zu stellen – wie jeder gut ausgebildete Soldat. Denn im Augenblick war es ihre Aufgabe, Wache zu stehen.
    Er brachte die ersten drei Zündschnüre an und ließ die Drähte hängen, ehe er sich an die nächste Sprengladung machte.
    »Nicht ganz«, sagte sie und trat neben ihn, um behutsam das Cytoplast zu lösen, das er hoch an der Wand angebracht hatte. Dann drückte sie es scheinbar an genau denselben Punkt an der Wand zurück, von dem sie es zuvor abgenommen hatte.
    Sie sah ihn an und schüttelte den Kopf. »Die Sprengstoffportionen müssen symmetrisch verteilt werden, um eine kugelförmig implodierende Detonationswelle auszulösen. Du hast es drei Millimeter zu niedrig angesetzt.«
    Klar. Drei Millimeter. Er nahm sein Lasermessgerät in die Hand und überprüfte die Maße noch einmal. Tja, was sagte man dazu. Sie hatte recht.
    »Danke.« Er fragte sich, wie sie diesen minimalen Unterschied überhaupt bemerkt hatte. Sie wich zurück, und er trat vor und brachte die letzten beiden Zündschnüre an, ehe er sich umwandte und sie ansah. »Hast du eine Ausbildung im Bereich Sprengstoffe?«
    »So etwas in der Art.« Ihr Lächeln wirkte etwas nervös. »Ich hatte die Gelegenheit, eine ganze Vielfalt an Themengebieten zu studieren.«
    Sie klang nicht gerade glücklich darüber.
    Zusammen gingen sie ein Stück in den Tunnel hinein, um eine Kurve herum und noch ein Stückchen weiter, während Tristan die Zündschnur zu den Sprengladungen abwickelte.
    »Geh hinter mich«, forderte er sie auf und sah hoch, als sie keine Anstalten machte, seine Anweisung zu befolgen.
    Sie beobachtete ihn mit einem leichten Stirnrunzeln. »Warum?«, fragte sie.
    Ja, warum … Ana brauchte seinen Schutz ganz sicher nicht.
    Doch er war ein Mann, der sich daran erinnerte, wie sein Dad seiner Mom die Tür aufgehalten, wie er ihr den Stuhl herangeschoben oder ihr Blumen mitgebracht hatte. Wie er in den Regen hinausgerannt war, um etwas zu holen, damit sie nicht nass wurde. Wie er sie in die Arme geschlossen hatte, um sie zu trösten und zu beschützen, wenn es um sie herum stürmisch wurde. Der Beschützer. So war er erzogen worden, und manche Angewohnheiten konnte man nie ablegen.
    Aber die Wahrheit war, dass er für diejenigen, die ihn am meisten gebraucht hatten, ein lausiger Beschützer gewesen war – früher und heute. Also, was zur Hölle dachte er sich dabei, ihr seinen Schutz anzubieten?
    »Äh …« Tatsächlich war es ihm peinlich. »Falls Trümmerteile herunterkommen …« Er machte eine vage Geste und fühlte sich unglaublich lächerlich. »Für den Fall, dass durch die Explosion Trümmerteile freigesetzt werden.«
    Sie sah ihn lange genug an, um sein Unbehagen noch um einiges zu steigern.
    »Verstanden«, sagte sie. »Du willst mich schützen. So wie ich vor dir in den Lift steigen sollte. Du willst höflich sein.«
    »So etwas in der Art. Ja.«
    Er richtete seine Aufmerksamkeit auf seine Werkzeuge, die er sorgfältig wieder in seinen Gürtel zurückräumte.
    »Du bist ein Rätsel, Tristan«, sagte sie leise. »Du tötest ohne Gewissensbisse einen Mann, kämpfst wie ein Besessener, wenn du angegriffen wirst, und möchtest dich doch um diejenigen kümmern und sie beschützen, für die du die

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