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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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war, obwohl er mich doch unter Drogen gesetzt hatte während meines Martyriums. Momente später wurde sie durch das Bild dieses gesichtslosen Cassius ersetzt, wie er sich auf Jasmine runterließ, die sich ganz klein machte…
    Ich schob meine Schwäche beiseite, pflanzte die Füße fest auf den Boden und konzentrierte mich wieder auf meine Umgebung. Ich wandte mich an Rurik. „Wie weit sind unsere Armeen auseinandergezogen? Wie schnell könnten wir sie vereinen und gegen Katrice marschieren? Ich werde das Land dieser Hexe verheeren und ihr Schloss niederbrennen! Ich werde ihr einen verdammten Sturm auf den Kopf schicken und–“
    Ich brach ab, ebenso erschrocken über meine Worte wie die anderen. Woher rührte diese Wut? Na, von der Situation natürlich. Niemand sollte vor der Hinrichtung noch Katrices Neffen hingeworfen werden. Aber in diesem Moment wurde mir klar, dass meine Reaktion auch… persönlich war. Irgendwo im Auf und Ab unserer desolaten Familienverhältnisse hatte ich angefangen, etwas für Jasmine zu empfinden. Mein Zorn rührte daher, dass ich sie verloren hatte.
    „Bleib ruhig, Eug.“ Kiyo legte eine Hand auf meinen Arm. Seine Stimme hatte einen nervösen Unterton, der die Mienen der anderen widerspiegelte. Man hatte mir mal erzählt, dass ich im Zorn meinem Vater glich. Ich holte tief Luft und schob jegliche weiteren Ausbrüche beiseite.
    „Dort mit einem massiven Heer einzumarschieren, hätte sie zwar verdient, aber…“ Rurik trat immer noch leise auf, wählte seine Worte immer noch mit Bedacht. „Nun, Katrice befindet sich bereits im Kriegszustand und wird massiv beschützt. Nach der Aktion jetzt? Da haben sie die Wachen um das Schloss herum wahrscheinlich verdreifacht.“
    „Aber wenn unsere Streitmacht groß genug ist…“
    Rurik nickte. „Das stimmt. Es ist machbar. Erst recht… erst recht, wenn König Dorians Armeen ebenfalls beteiligt wären.“ Es schien ihm nicht zu behagen, seinen Herrn zu erwähnen, aber zugleich sah ich, dass er ernsthaft darüber nachdachte. Ich hatte den Eindruck, dass wir uns dieselbe Frage stellten. Würde Dorian mir Truppen zur Verfügung stellen? Wahrscheinlich nicht– nicht wenn sein Ärger jedes Pflichtgefühl mir gegenüber aufhob. Andererseits steckte Dorian immer noch in diesem Krieg mit drin, und ich kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass ihm ein regelrechter Marsch auf ihr Schloss vielleicht gerade recht käme. Was Rurik ebenfalls wusste. „Mit seiner Streitmacht ist es machbar“, sagte er schließlich. „Aber Katrice würde sich verteidigen. Das dürfte blutig werden. Hässlich werden.“
    Er klang nicht so, als ob ihn das grundsätzlich störte. Er war Soldat; hässliche Schlachten gehörten zum Leben. Aber uns allen war klar, dass es nicht ideal war.
    Meine Gedanken rasten. Sicher, ich wollte Katrice diese große Streitmacht auf den Hals hetzen, weil sie es nicht anders verdient hatte. Aber hier ging es um mehr als Rache. Hier ging es um Jasmine. Ich musste so vorgehen, dass sie da lebend wieder rauskam, und das war mit Invasionstruppen nicht zu machen. Es erforderte eine kleinere Gruppe, wie sie eine hergeschickt hatte, eine, die sich einschleichen konnte. Wir waren schwer bewacht, aber bei dem ständigen Kommen und Gehen der verschiedensten Bittsteller und Flüchtlinge war es kein Wunder, dass Jasmines Entführer sich hatten einschleichen können. Katrice hatte in diesen Zeiten zweifelsohne einen ähnlichen Besucherstrom zu verzeichnen, aber sie war wahrscheinlich auch in erhöhter Alarmbereitschaft.
    „Imanuelle“, sagte ich, als ich merkte, dass ich zu lange nichts gesagt hatte. „Könnt ihr mir Imanuelle holen?“
    Das war es schließlich, was dafür sorgte, dass mich niemand mehr anstarrte– weil sie alle verblüffte Blicke miteinander wechselten.
    Kiyo machte ein besorgtes Gesicht. „ Das ist dein Plan? Ein Attentat auf Katrice? Eugenie, du hast doch mehr drauf.“ Er hatte anscheinend schon von ihr gehört.
    „Habe ich. Aber hallo. Holt mir Imanuelle.“ Das galt Shaya, die nickte und dann einen herumstehenden Diener ansah. Er verneigte sich hastig und schoss aus dem Raum.
    „Bereit, mal wieder in ein Schloss einzubrechen?“, fragte ich Kiyo. „Wie damals bei Aeson.“
    „Du willst… Nein. Eugenie, du darfst nicht dorthin.“
    Ich winkte Rurik und ging zum Ausgang. „Du hast ihn gehört. Wir können nicht mit einer großen Streitmacht dort eindringen– nicht so einfach.“
    „Ja, das ist mir klar.“ Kiyo folgte

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