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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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hatte.
    Loryn lauschte und nickte nachdrücklich. In der normalen Welt, ohne die gewaltigen Möglichkeiten eines Turms, wäre Felicia schon längst tot.
    »Du hast Recht«, sagte er. »Wir brauchen alle Zeit, um diese schreckliche Tragödie zu begreifen.«
    »Ich würde gern Nachforschungen anstellen«, sagte Varzil. »Es gibt vieles, das ich nicht verstehe.«
    Loryn musterte ihn gleichmütig. »Wenn es dich beruhigt, hast du meine Erlaubnis.«
    Oranna kam herbei und legte ihre Fingerspitzen auf den Rücken von Varzils Handgelenk, die leichte Berührung eines Telepathen, eine Welt des Mitgefühls in einer einzigen kleinen Geste. »Wir können ein Stasisfeld erschaffen, das sie isoliert und schützt. Ihre Lebenskräfte sind sehr gering, aber in einem solchen Feld würde die Zeit jede Bedeutung verlieren. Eine Stunde, ein Tag oder auch ein Jahrhundert könnte verstreichen, ohne dass der Körper zerfällt.«
    »Ich danke euch«, sagte Varzil. »Ich… ich habe von einer solchen Methode in Hali gehört, am Rhu Fead. In früheren Zeitaltern wurden Gegenstände, die zu gefährlich waren, dass man mit ihnen umgehen oder sie zerstören konnte, auf diese Weise sicher aufbewahrt. Ich wusste nicht, dass es dieses Wissen noch gibt.« Er lächelte ein wenig bitter. »Anscheinend können wir in Arilinn mit unserem Stolz auf unsere Tradition noch viel von anderen Türmen lernen.«
    »Anscheinend«, stimmte Loryn zu. »Und anscheinend hast auch du noch viel zu lernen. Wir sind einander fremd geworden, jeder hortet sein eigenes Wissen und seine Fähigkeiten, von der Angst erfüllt, dass der andere eine Entdeckung machen könnte, die ihm einen bedeutsamen militärischen Vorteil verschafft.«
    »Das ist wahr«, entgegnete Varzil voller Inbrunst, »und es muss aufhören. Vielleicht gelingt es uns ja nicht, all diesem Streit, bewaffnet oder mit Worten, ein Ende zu setzen. Aber wir können wenigstens versuchen, sie im Rahmen körperlicher Auseinandersetzungen zu halten.«
    »Ah!«, sagte Loryn. »Selbst hier in Hestral haben wir von Varzils Ehrenvertrag gehört. Ich hatte gehofft, es würde sich eine Gelegenheit finden, dass wir uns zusammensetzen und ich ihn mit dir diskutieren kann.«
    »Ehrenvertrag? Carolin Hastur und ich nannten ihn einfach nur unseren Vertrag, aber das Wort gefällt mir.«
    Loryn wollte noch etwas sagen, unterließ es allerdings. Jemand hatte sich der Tür des Krankenzimmers genähert und schickte eine telepathische Anfrage, statt wie üblich anzuklopfen. Der Bewahrer entschuldigte sich und begab sich zur Tür. Varzil erhaschte einen kurzen Blick auf eine junge Frau mit sorgenvoller Miene. Entweder hatte sie noch nicht gelernt, ihre Gefühle für sich zu behalten, oder etwas hatte sie gerade tief erschüttert.
    »Ich komme gleich«, sagte Loryn. »Sie sollen draußen vor den Toren warten. Bewaffnete dürfen den Turm von Hestral nicht betreten, erst recht nicht vor dem Frühstück.«
    Varzil bemerkte, wie die Schultern des anderen sich leicht hoben und Befehlsgewalt in seiner Stimme ertönte.
    »Wo war ich stehen geblieben? Ach ja. Dein Vertrag. Überall auf Darkover sehnt man sich nach Frieden, nach Gerechtigkeit. Wir von den Türmen können nicht die Hände in den Schoß legen und uns unserer Abgeschiedenheit erfreuen, während Könige und kleine Lords das Land in Flammen setzen. Einst erschufen wir auf Befehl der Lords von Hastur Haftfeuer, und bis heute bewahren wir einen Vorrat davon auf, der hoffentlich in Vergessenheit geraten ist. Vielleicht wird dieses Zeug eines Tages nicht nur vergessen sein, sondern sogar das Wort selbst seine Bedeutung verloren haben. Kannst du dir das vorstellen? Eine Zeit, in der niemand mehr weiß, was Haftfeuer ist?«
    »Auch ich hoffe auf einen Tag, an dem solche Worte nur noch Schall und Rauch sind.« Varzil folgte Loryn in den Korridor. »Aber es ist nicht mein Vertrag, wie du sagst, sondern eher ein Traum, den ich mit Carolin Hastur teile, meinem Freund seit unserer gemeinsamen Knabenzeit in Arilinn. Ich fürchte, dass noch viele Jahre vergehen werden, bevor Hoffnung besteht, dass auch noch andere Menschen diesem Traum folgen.«
    »Verlier nicht den Mut«, sagte Loryn, »denn hier sind ein Mann und ein Turm, die dir gern zuhören. Wir reden später noch ausführlicher darüber. Einstweilen gebührt dir Hestrals Gastfreundschaft, und ich hoffe, du wirst eine Weile bei uns bleiben, jedenfalls lange genug, um dich von diesem Zwischenfall zu erholen. Begleite Oranna. Ruh dich aus und

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