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Darkover 06 - Die Flamme von Hali

Titel: Darkover 06 - Die Flamme von Hali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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Leuten aus dem Ort vor.
   »Das ist für deine Arbeit.« Das Mädchen nahm eine kleine Silbermünze aus der Schärpe. So rosig von der Arbeit war sie tatsächlich hübsch.
   Ohne nachzudenken schüttelte Eduin den Kopf. »Ich wollte kein… «
   »Du hast es verdient. Ohne dich wären wir den ganzen Abend damit beschäftigt gewesen, das elende Ding aufzubauen.«
   »Ich hatte nichts, was ich dir für dein Lied geben konnte«, stotterte er. »Und ich wollte kein Geld für meine Hilfe. Ich bin kein Bettler.«
   »Nun, dann eben nicht«, sagte sie spitz und steckte die Münze wieder ein. Aus grauen Augen sah sie ihn abschätzend an, bemerkte die abgetragene Kleidung, den verschmierten Staub: Sie wandte sich wieder dem Wagen zu, dann hielt sie nachdenklich inne. »Hättest du deinen Lohn lieber in Form einer warmen Mahlzeit?«
   Er senkte den Blick, denn er wusste, was sie sah - jemanden, der unter anständigen Menschen keinen Platz finden konnte, einen Trinker, einen Herumtreiber, einen Mann, der guten Grund hatte, sich zu verstecken.
   »Betrachte es als eine geschäftliche Angelegenheit«, sagte sie. »Immer vorausgesetzt, dass du Interesse hast. Ich bin Raynita, und meine Großmutter ist das Oberhaupt der Truppe. Es fehlt uns an Leuten, seit mein Vater vor zwei Jahren gestorben ist, und wir haben gerade unseren Helfer verloren. Tia , Jorge und ich kommen ganz gut zurecht, sobald wir aufgebaut haben, aber wir brauchen einen neuen Mann für unterwegs.«
   Arbeit? Und ein Weg von hier weg? Und Musik… Eduin war nicht sicher, ob er sie richtig verstanden oder ob die nostalgische Erinnerung ihn verwirrt hatte.
   »Aber vielleicht«, fuhr Raynita fort, »hast du kein Interesse an einer Stelle.«
   »Ich nehme jede Arbeit an«, gab er zu. »Von Musik allein kann man nicht leben.«
   Man könnte es allerdings versuchen .
   »Ohne sie auch nicht«, sagte sie lachend.
   »Ich… ich habe einen Freund. Er geht dahin, wo ich hingehe.«
   »Dann bring ihn mit. Wenn Tia kocht, gibt es immer genug, auch für einen mehr. Aber ich kann dir nichts versprechen. Nur eine Mahlzeit, und dann unterhalten wir uns. Wir passen vielleicht nicht zusammen.«
   Danach hielt Raynita das Gespräch offensichtlich für beendet und wandte sich wieder dem Wagen zu.
   Während der langen Zwielichtzeit saßen Eduin und Saravio am Lagerfeuer der Musiker. Am Rand des Lichtkreises döste das alte Pferd neben dem Wagen. Nachtvögel stießen ihre Rufe aus, dann schwiegen sie. In der Ferne hörte man die Frösche am Fluss.
   Die alte Frau, die sie Tia - Tantchen - nannten, hatte einen Eintopf aus geröstetem Getreide, Sommergemüse und Zwiebeln gekocht. Eduin konnte die Gewürze nicht identifizieren; er hielt es durchaus für möglich, dass einige davon sogar aus Ardcarran oder Shainsa in den Trockenstädten kamen. Das Essen war von der schlichten, sättigenden Art, wie Landleute es kochten, wenn es wenig Fleisch gab, und ausgesprochen wohlschmeckend, vor allem im Vergleich zu dem Schweinefutter, von dem Eduin in Thendara gelebt hatte. Selbst das Getränk, ein zartes Gebräu aus Kräutern, die mit kochendem Wasser aufgegossen worden waren, hatte einen sauberen Geschmack, der Eduins Magen wärmte und seine Zunge zufrieden stellte.
   Er sagte so wenig wie möglich über seine eigene Geschichte, aber Raynita beantwortete seine Fragen über die Truppe bereitwillig. Sie hatten im Jahr zuvor überall in Isoldir Vorstellungen gegeben.
   »Wir dachten, man würde uns in Cedestri, wo der Turm ist, willkommen heißen, denn wir hatten gehört, dass es dort einen großen Comyn -Lord gibt, einen berühmten Tenerézu , und das bedeutet immer, dass Musik gebraucht wird.«
   Comyn… ein großer Bewahrer? Eduin verbarg seine Aufregung. War es möglich? Sollte er ein zweites Mal unglaubliches Glück haben?
   »War das etwa Varzil Ridenow, der Bewahrer von Neskaya?«, fragte er.
   »Das weiß ich nicht. Als wir hinkamen, fanden wir den gesamten Bereich verwüstet. Isoldir und die Aillards haben einander bekriegt, seit ich mich erinnern kann, aber so schlimm war es noch nie.«
   Eduin nickte. Gerüchte breiteten sich in der Hüttenstadt aus wie Flöhe, denn hier hatten alle zu viel Zeit.
   »Es hatte eine große Schlacht mit Feuerbomben und Zerstörung gegeben, und daher hatte niemand Geld übrig. Wir haben hier und da für die armen Leute gespielt, einfach, um sie zu erfreuen, aber wie der Weise sagt,

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